Telefonieren

Telefon-Apps: Smartphones können auch telefonieren

Neue Kontaktverwaltung, mobiles VoIP und andere neue Funktionen
Von Hans-Georg Kluge

Einige Netzbetreiber und Dienstanbieter haben für ihre Kunden eigene Apps entwickelt, die teilweise praktische Funktionen zur Kostenkontrolle bieten. o2-Kunden können mit der Mein-o2-App auf eine recht aktuelle Verbrauchsübersicht für Telefon, SMS und Internet zugreifen. Im ähnlichen Umfang können Vodafone-Kunden mit der MeinVodafone-App auf aktuelle Verbrauchsdaten zugreifen. Telekom-Kunden können das Kundencenter in App-Form aufrufen.

Auch viele Discounter haben mittlerweile Apps im Angebot. Kunden sollten in ihrem jeweiligen Appstore umsehen, ob das Angebot dieser Apps den eigenen Anforderungen entspricht. Prepaid-Nutzer haben oft die Möglichkeit, eine App ihres Anbieters zur Abfrage des aktuellen Guthabenstands zu laden.

Verschiedene Apps können statistische Auswertungen des eigenen Telefonverhaltens erstellen. Mit Apps wie Phone Call-Statistics [Link entfernt] oder SmartStats [Link entfernt] erhalten Sie Einblick in Ihr Telefonierverhalten.

Telefondienste: Viber und andere VoIP-Apps

Viber bringt einen eigenständigen, auf VoIP basierenden, Telefondienst auf Smartphones. Viber bringt einen eigenständigen, auf VoIP basierenden, Telefondienst auf Smartphones.
Bild: Viber / Screenshot: teltarif.de
Wer sich vorstellen kann, die herkömmliche Mobilfunk-Telefonie zu verlassen, dem stehen einige andere Dienste zur Verfügung, die VoIP auf das Smartphone bringen. Diese funktionieren ähnlich wie WhatsApp, unterstützen jedoch auch Sprachtelefonie. Für diese Dienste ist jedoch einen entsprechender Datentarif erforderlich, der weitere Kosten verursachen kann.

Was WhatsApp für Textnachrichten ist, ist Viber für Telefongespräche. Viber zeigt Ihnen an, welche Kontakte aus Ihrem Adressbuch auch Viber installiert haben. Mit diesen Kontakten können Sie dann mit Hilfe von Viber telefonieren. Viber kann auch normale Gespräche initialisieren. Dann werden jedoch die normalen Tarife Ihres Anbieters fällig. Viber steht nicht nur für die verbreiteten Plattformen iOS und Android zur Verfügung, sondern kann auch mit Windows Phone und Blackberry genutzt werden - auf den beiden letztgenannten funktioniert jedoch aktuell nur die Textfunktion. Getestet haben wir Viber auch. Ein Gespräch zwischen einem Gerät im WLAN und einem im 3G-Netz war tatsächlich möglich. Viber zeigt im Display an, wie gut die Verbindungsqualität ist.

KakaoTalk zeigt auch Gespräche in der Chat-Liste an. KakaoTalk zeigt auch Gespräche in der Chat-Liste an.
Bild: KakaoTalk / Screenshot und Montage: teltarif.de
Einen ähnlichen Funktionsumfang bieten auch Dienste wie Line, KakaoTalk oder forfone [Link entfernt] . Diese Dienste sind in den Regionen der Welt unterschiedlich verbreitet. Line ist nach eigenen Angaben vor allem in Asien erfolgreich. Line unterstützt neben iOS, Android und Windows Phone auch Mac- und Windows-PCs.

Der Dienst forfone läuft auf iOS- und Android-Smartphones. Nach der Aktivierung der eigenen Handynummer kann der Nutzer zu anderen forfone-Nutzern kostenlos telefonieren. forfone kann auch Telefonate zu Nicht-Nutzern aufbauen. Diese kosten dann allerdings. Zur Zeit erhalten Nutzer pro Monat 100 Frei-Minuten in das deutsche Festnetz. Die Gesprächsqualität war in unseren Tests nur bei Nutzung einer WLAN-Verbindung zufriedenstellend. Im Handynetz - auch bei guter 3G-Versorgung - ließen sich keine Gespräche ins Festnetz führen.

Mit forfone können auch Telefonate zu Festnetzanschlüssen über den Dienst geführt werden. Diese kosten dann jedoch. Mit forfone können auch Telefonate zu Festnetzanschlüssen über den Dienst geführt werden. Diese kosten dann jedoch.
Bild: forfone / Screenshot und Montage: teltarif.de
Bei den Diensten Viber, Line, KakaoTalk und forfone sollten Interessenten jedoch bedenken, dass das gesamte Adressbuch des Nutzers bei der ersten Anmeldung an den Betreiber geschickt wird. Die Server stehen meist nicht in der EU und sind daher nicht notwendigerweise europäischen Datenschutzstandards unterworfen.

Die VoIP-App von sipgate ermöglicht das Telefonieren auch unterwegs. Mit einem sipgate-Konto kann dann der jeweilig gebuchte Tarif genutzt werden. Dabei fallen jedoch die Gesprächskosten des sipgate-Tarifs an. Zukünftig soll auch der Zugriff auf die sipgate-Kontaktliste möglich sein.

All diesen Diensten ist gemein, dass sie unterwegs nur unzuverlässig funktionieren - dies legen jedenfalls unsere Tests nahe. Dagegen konnte die Sprachqualität im WLAN-Netz an einem DSL-Internetanschluss meist überzeugen. Unterwegs konnte nur mit Viber ein Telefonat geführt werden. Manche Handy-Verträge schließen VoIP-Nutzung aus. Ob und inwiefern die Netzbetreiber Datenverkehr dieser Apps kontrollieren und einschränken ist derzeit unbekannt.

Kuriositäten: Mehr Spaß mit der Telefonfunktion

Mit Nextcall behalten Sie den Überblick über Telefonate, die Sie regelmäßig führen möchten. Mit Nextcall behalten Sie den Überblick über Telefonate, die Sie regelmäßig führen möchten.
Bild: Nextcall / Screenshot und Montage: teltarif.de
Aus misslichen Situationen finden Handynutzer seit Jahren mit einem vorgetäuschten Anruf heraus. In den Appstores der jeweiligen Plattformen finden Sie unter dem Stichwort "Fake Call" zahlreiche Apps, die Ihnen helfen, Fake Calls zu führen. Diese lassen das Smartphone zu einer vorgegebenen Zeit klingeln und helfen dabei, dem lästigen Gesprächspartner zu entfliehen.

Geben Sie ihr Smartphone manchmal zum Telefonieren an Freunde weiter? Mit vielen Apps können Sie veranlassen, dass das Handy einen Touchscreen-Bruch mit Vibrations- und Soundeffekt simuliert. Das sollten Sie nur nicht mit allzu schreckhaften Zeitgenossen machen. Nicht, dass das Opfer des Streichs das Telefon vor Schreck fallen lässt. Auffinden lassen sich diese Apps unter dem Stichwort "Broken Phone".

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