Telekom: Ende 2020 40 Millionen Menschen mit 5G versorgt
Telekom setzt auf Huawei-Kooperation
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom und Vodafone haben vor wenigen Tagen den Startschuss beim Ausbau ihrer 5G-Mobilfunknetze in die Fläche gegeben. Dazu kommen niedrigere Frequenzen als beim bisherigen Ausbau zum Einsatz, etwa in den Frequenzbereichen um 700 und 2100 MHz. Diese bieten besser physikalische Ausbreitungseigenschaften. Dafür stehen keine ganz so hohen Bandbreiten zur Verfügung.
Wie das Handelsblatt berichtet, setzt die Telekom unter anderem auf Technik, die vom umstrittenen chinesischen Ausrüster Huawei stammt. Seit rund einem Jahr ist es amerikanischen Firmen nur noch sehr einschränkt gestattet, Geschäftsbeziehungen mit Huawei zu unterhalten. Das hat unter anderem zur Folge, dass neuere Smartphones der Firmen Huawei und Honor ohne Google-Dienste auskommen müssen.
Huawei auch in Deutschland umstritten
Telekom setzt auf Huawei-Kooperation
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Auch in Deutschland ist der Einsatz von Huawei-Technik in Mobilfunknetzen umstritten. In Berlin wird seit Monaten ein Ausschluss des chinesischen Herstellers erwogen. Eine Entscheidung dazu steht noch aus. Noch Ende vergangenen Jahres hatte die Telekom erklärt: "Angesichts der unklaren politischen Lage gehen wir aktuell keine Verträge zu 5G ein, mit keinem Hersteller."
Offiziell hat die Telekom ihre Haltung bis heute nicht revidiert. Auf der anderen Seite hat die Telefongesellschaft ein Interesse daran, ihr 5G-Netz möglichst schnell weiter auszubauen. Dabei kommt das Unternehmen an Huawei offenbar nicht vorbei, obwohl auch Ericsson Komponenten für die Netzmodernisierung liefern soll. Die Telekom-Mitbewerber Vodafone und Telefónica hatten hingegen schon vor Monaten gesagt, dass sie beim 5G-Ausbau in Deutschland auch auf Technik von Huawei setzen.
So argumentiert die Telekom
Eine Telekom-Sprecherin argumentierte dem Handelsblatt-Bericht zufolge, beim angekündigten Ausbau von 5G werde kein neues Netz geschaffen, sondern die bestehende Infrastruktur aufgewertet. In vielen Fälle reiche ein Softwareupdate, um bestehende Technik fit für 5G zu machen. "Es handelt sich also um eine Modernisierung von Bestandstechnologie. Und diese besteht wie bekannt hauptsächlich aus Ericsson und Huawei", sagte die Sprecherin. Huawei wollte sich auf Handelsblatt-Anfrage nicht zu Verträgen mit Kunden äußern.
Noch Ende März hatte die Telekom verkündet, im Schnitt jeden Tag zwei neue LTE-Sender in Betrieb zu nehmen. Ob sich der Netzausbau aufgrund der aktuellen Situation verlangsamt, ist derzeit noch nicht bekannt.