Themenspezial Fußball Einmischung

Politik spricht sich gegen Liga total! aus

CSU: Staatsbeherrschte Firma darf privaten Anbieter nicht verdrängen
Von Thorsten Neuhetzki

Die CSU schlägt sich bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte auf die Seite von Sky Die CSU schlägt sich bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte auf die Seite von Sky
Foto: teltarif.de
Die Vergabe der Fußball-Bundesliga-TV-Rechte ab Sommer 2013 geht in die heiße Phase. Bis zum 2. April müssen die interessierten Bieter in der ersten Runde ihre Gebote bei der DFL abgeben. Bei den Live-Rechten zeichnet sich dabei ein Bieterkampf zwischen der Telekom und Sky ab. Vergangene Woche berichtete die Bild-Zeitung, die Telekom wolle auch die Kabel und Satelliten-Rechte ersteigern - eine Tatsache, deren Andeutungen schon vor einigen Wochen auf teltarif.de zu lesen waren. Nun aber mischt sich die Politik ein und fordert, die medienrechtliche Zulassung von Liga total! zu prüfen. Auch diese Forderung ist nicht neu, kommt nun aber erstmals aus der Politik.

Die CSU schlägt sich bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte auf die Seite von Sky Die CSU schlägt sich bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte auf die Seite von Sky
Foto: teltarif.de
Bereits vor einigen Wochen - just an dem Tag, an dem die DFL der Öffentlichkeit ihre Vergabepläne vorstellte - attackierte die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) das Fußball-Angebot der Telekom. Am vergangenen Freitag legte dessen Vorsitzender Thomas Fuchs noch einmal nach. Gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD) sagte er, dass man die Zulassung neu beurteilen müsse, wenn sich die Vertragsgrundlage ändere. "Danach sieht es nach der heutigen Berichterstattung massiv aus", wird er von der Zeitung zitiert.

CSU spricht sich gegen Verdrängung privater Anbieter aus

Heute nun berichtet [Link entfernt] die FTD über eine Äußerung des medienpolitischen Sprechers der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Eberhard Sinner. Er fordere in einem Brief an die Medienaufsicht, so die FTD, die Zulassung für Liga total! zu überprüfen. Diese Forderung basiert auf der Tatsache, dass die Telekom zu einem großen Anteil noch in der Hand des Staates ist. "Es kann nicht sein, dass staatsbeherrschte Unternehmen wie die Telekom, die nicht rundfunkfähig sind, in diesem Wettbewerb Bundesligarechte ersteigern und anschließend private Rundfunkanbieter vom Markt verdrängen", soll es in dem Schreiben heißen.

Mit diesen Äußerungen schlägt sich Sinner klar auf die Seite von Sky. Der Pay-TV-Sender dürfte ohne die Bundesliga-Rechte in massive Turbulenzen kommen und müsste eventuell sogar um sein Überleben bangen. Die Telekom wiederum benötigt die Rechte, um ihrem Premium-Produkt Entertain Attraktivität zu verleihen. Als Unternehmen mit einem 32-prozentige Staatsanteil darf sie jedoch selbst keinen Rundfunk veranstalten. Schon heute wird Liga total! deswegen von der Produktionsfirma Constantin veranstaltet. Allerdings ist der einzige Empfangskanal ein Festnetz- oder Mobilfunkanschluss der Telekom. Ein Trick, der bislang funktionierte. Nun aber könnte der Bonner Anbieter zu hoch gepokert haben. Das finale Ergebnis der Auktion wird für Anfang Mai erwartet. Details zum Vergabeprinzip erfahren Sie in einer ausführlichen Meldung.

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