Telekom: Wachstum auf beiden Seiten des Atlantiks
Regelmäßig lädt die Telekom zur Bekanntgabe ihrer Quartalszahlen ein. Heute in reduzierter Form: Telekom Finanzvorstand Christian Illek gab einen Überblick und beantwortete fachkundig Fragen, auch solche zu technischen Themen wie beispielsweise 5G.
Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2021 wuchs der Umsatz der Deutschen Telekom gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 32,3 Prozent auf 26,4 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL (= Gewinn vor Zinsen, Steuern, Schulden und Abschreibungen und nach Leasing) legte um 41,3 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu. Ursache für die guten Zahlen war im Wesentlichen die Übernahme von Sprint in den USA. Ohne "Veränderungen des Konsolidierungskreises und Währungseinflüsse", also organisch, stieg der Umsatz um 7,1 Prozent und das bereinigte EBITDA AL um 8,3 Prozent.
4,3 Milliarden investiert
Finanzvorstand Christian P. Illek stellte heute die Quartalszahlen der Telekom vor.
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Im ersten Quartal investierte der Konzern etwa 4,3 Milliarden Euro, darin sind die Lizenzkosten für Funkfrequenzen noch nicht enthalten. Somit hat die Telekom 27,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor ausgegeben. „Wir halten das Tempo und setzen unsere Wachstumsstory fort“, skizziert Finanzvorstand Illek die Situation. „Kundenzahlen und Finanzkennzahlen bleiben auf Kurs – auf beiden Seiten des Atlantiks.“
Gewinne steigen und fallen
Der Konzernüberschuss stieg im ersten Quartal um 2,2 Prozent auf 936 Millionen Euro. Wenn man Effekte wie Zinsen, Abschreibungen oder andere Dinge heraus rechnet, ging der Überschuss um 6,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück.
Für 2021 erwartet die Telekom (außerhalb der USA) ein bereinigtes EBITDA AL von rund 14,4 Milliarden Euro statt bislang angepeilten 14,3 Milliarden Euro und einen Free Cashflow AL von rund 3,6 Milliarden Euro (bisher 3,5 Milliarden Euro). Das bedeutet, dass die Prognosen für 2021 noch besser werden: Mehr als 8 Milliarden Euro in der Kasse (Cash Flow) und mehr als 37 Milliarden Euro Gewinn (EBITDA AL)
Deutschland – Erfolgreich mit Glasfaser
Im ersten Quartal 2021 begrüßte die Telekom 93.000 neue Breitbandkunden (+10.000 gegenüber dem Vorjahr). Bis Ende März hatte die Telekom 16,3 Millionen "glasfaserbasierter Anschlüsse" im Bestand. Dazu gehören "echtes" Glas (= bis ins Haus oder die Wohnung, FTTH/FTTB) und Glasfaser bis zum Verteilerkasten auf der Straße ("FTTC / Vectoring"). Macht 1,5 Millionen mehr Anschlüsse als ein Jahr zuvor. Allein im abgelaufenen Quartal kamen 368.000 neue Anschlüsse hinzu.
Mobilfunk bleibt gefragt
Beim Mobilfunk unterschrieben 167.000 neue Vertragskunden bei der Original Telekom (Vorjahr 140.000) Die Service-Umsätze im Mobilfunk gingen gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent zurück. Ohne die negativen Effekte durch Corona-Pandemie auf die stark gesunkenen Roaming-Einnahmen von Reisenden, wäre dieser Wert um 1,2 Prozent gestiegen.
USA – Sprint lohnt sich früher
Am 1. April 2020 wurde Sprint von T-Mobile US übernommen. Für 2021 werden nun Synergien von 2,8 bis 3,1 Milliarden Dollar erwartet, 100 Millionen mehr als gedacht. Durch die Übernahme sind die Ergebniszahlen sprunghaft gestiegen. Macht einen Gesamtumsatz in den USA von knapp 20 Milliarden US-Dollar (Plus 77,4 Prozent) oder ein bereinigtes EBITDA AL von 6,9 Milliarden (Verdoppelung zum Vorjahr)
Wie schon berichtet, hatte T-Mobile US am 31. März 103,4 Millionen (plus 1,4 Millionen) Kunden, davon 773.000 neue Telefonie-Vertragskunden. Damit liegt T-Mobile in den USA an der Spitze.
Europa wächst auch
In Europa (außerhalb von Deutschland) unterschrieben 151.000 neue Kunden einen Mobilfunk-Vertrag, 58.000 bestellten Breitband und 191.000 entschieden sich für Bündelprodukten aus Festnetz und Mobilfunk.
Systemgeschäft: Auftragseingang stabil
Bei der T-Systems sind die Zahlen weitgehend stabil, der Auftragseingang lag in etwa auf dem Vorjahresniveau. Der Umsatz ging wie erwartet zurück (Minus 4,4 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro). Digitale Lösungen und Cloud-Dienste sind gefragt.
Mehr Funktürme im Portfolio
Seit Jahresbeginn sind auch die Funktürme in Österreich in der Bilanz von "Group Development". Damit stieg die Zahl der Standorte gegenüber dem Vorjahr um 1.200 auf 42.600 und der Umsatz auf 282 Millionen Euro. Ob nach der holländischen Funkturm-Tochter auch die Deutsche Funkturm ganz oder in Teilen verkauft werden, bleibt weiterhin unklar. Noch ist nichts entschieden und das Unternehmen ist jetzt schon rentabel.
In den Niederlanden machten sich geschlossene Shops bemerkbar. Trotzdem kamen 12.000 neue Mobilfunk-Vertragskunden zu T-Mobile NL.
Über weitere Hintergrundinfos aus der Pressekonferenz werden wir noch berichten.
Stolz ist die Telekom auf ihr MagentaTV Angebot im Rahmen der auf 2021 verschobenen UEFA Euro 2020 Fußballmeisterschaft.