Telekom: Mehr Kunden in Deutschland, Europa und den USA
Das war ein "erfolgreicher Start": Der Konzernumsatz der Telekom (also in Deutschland, Europa und den USA) stieg um 0,3 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro. Davon legte der für die wirtschaftliche Entwicklung wichtige Service-Umsatz um 3,5 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro zu.
Eine wichtige Rolle spielte der Abschluss der Sendeturm-Transaktion, die zum 1. Februar wirksam wurde. Wie schon im Juli 2022 angekündigt, verkaufte die Telekom 51 Prozent ihres Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich an ein Konsortium aus den Finanzinvestoren DigitalBridge und Brookfield. Unterm Strich blieb ein "Finanzüberschuss" von 15,4 Milliarden Euro übrig, was gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres eine Vervierfachung bedeutet.
Wenn man das Funkturmgeschäft nicht berücksichtigt, belief sich der "bereinigte Konzernüberschuss" auf 2 Milliarden Euro. Das wäre ein Minus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies kommt aus Zinseffekten bei der Bewertung von Verbindlichkeiten und Rückstellungen.
Die Telekom hat (ohne Ausgaben für Mobilfunkfrequenzen) mit 4,8 Milliarden Euro 2,2 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres investiert.
Kundenwachstum in Deutschland
Die Telekom legte heute ihre Quartalszahlen vor. Sie sind zum 26. Mal in Folge besser als im Quartal zuvor, in Europa zum 21. Mal
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Auf dem deutschen Markt hat die Telekom "in allen Bereichen in hohem Tempo" Kunden gewonnen: Im Festnetz entschieden sich 74.000 Haushalte für einen Breitband-Anschluss beim "Original". Knapp 42 Prozent der Privatkunden buchten dabei einen Tarif mit einer Bandbreite von "bis zu 100 MBit/s oder höher". Bei MagentaTV gab es mit 50.000 Neukunden fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Der Bestand an Kunden, die bereits einen FTTH-Anschluss nutzen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent auf 769.000 "Homes connected".
Die Telekom verzeichnet unter den eigenen Marken (Telekom und congstar) 274.000 Neukunden. Die Mobilfunk-Service-Umsätze stiegen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 1,7 Prozent. Interessanterweise gelingt es der Telekom-Discount-Tochter congstar Kunden der Konkurrenz abzuwerben ohne den eigenen Kundenbestand zu "kannibalisieren".
USA: Wachstum ungebrochen
1,3 Millionen neue Vertragskunden bedeuten bei T-Mobile US "ein Plus auf Vorjahresniveau", was damit höher liegt als bei den stärksten US-Konkurrenten Verizon und AT&T zusammen. Bei den Sprachtelefonie-Vertragskunden sank die Wechslerrate ("Churn") binnen eines Jahres von 0,93 Prozent auf 0,89 Prozent. Als Ursache wird die weitestgehend abgeschlossene Integration des ehemaligen Anbieters Sprint genannt. Das abgeschaltete Sprint-Netz soll wohl ziemlich "lausig" gewesen sein.
Der Renner in den USA ist "Highspeed-Internet" (FWA = Fixed Wireless Access), mit dem ein Internetzugang für zu Hause via Mobilfunk realisiert werden kann. Im abgelaufenen Quartal gab es hier 523.000 neue Kunden, was insgesamt 3,2 Millionen Nutzer bedeutet.
T-Mobile US erwartet im Gesamtjahr etwa 5,3 bis 5,7 Millionen neue Vertragskunden, bisher waren es 5 bis 5,5 Millionen gewesen.
Europa: widerstandsfähig
Die europäischen Landesgesellschaften konnten sich trotz widriger Bedingungen verbessern. Die Zahlen haben sich zum 21. Mal in Folge trotz gestiegener Energiepreise oder einer speziellen "Sondergewinnsteuer" in Ungarn verbessert.
In Europa wurden 83.000 neue Breitbandanschlüsse verkauft, 169.000 Kunden bestellten Bündelprodukte aus Festnetz und Mobilfunk, und 29.000 Kunden buchten TV-Angebote wie MagentaTV. 104.000 Kunden unterschrieben einen neuen Mobilfunk-Vertrag.
Systemgeschäft: Positiv
Im Geschäft mit Großkunden ging es "positiv" los. Sorgenkind T-Systems steigerte seinen Umsatz auf 946 Millionen Euro. Gefragt sind "Digital Solutions", Infrastruktur hingegen weniger.
Die Quartalszahlenkonferenz fand in Bonn statt.