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Telekom: Mehr Kunden in Deutschland, Europa und den USA

Heute stellten Telekom-Chef Timo­theus Höttges und Finanz­vor­stand Chris­tian Illek tradi­tio­nell die Quar­tals­zahlen vor. Sie sehen nach dem Funk­turm­ver­kauf wieder sehr gut aus.
Von der Quartalszahlenkonferenz der Telekom berichtet

Das war ein "erfolg­rei­cher Start": Der Konzern­umsatz der Telekom (also in Deutsch­land, Europa und den USA) stieg um 0,3 Prozent auf 27,8 Milli­arden Euro. Davon legte der für die wirt­schaft­liche Entwick­lung wich­tige Service-Umsatz um 3,5 Prozent auf 22,8 Milli­arden Euro zu.

Eine wich­tige Rolle spielte der Abschluss der Sende­turm-Trans­aktion, die zum 1. Februar wirksam wurde. Wie schon im Juli 2022 ange­kün­digt, verkaufte die Telekom 51 Prozent ihres Funk­turm­geschäfts in Deutsch­land und Öster­reich an ein Konsor­tium aus den Finanz­inves­toren DigitalBridge und Brook­field. Unterm Strich blieb ein "Finanz­über­schuss" von 15,4 Milli­arden Euro übrig, was gegen­über dem ersten Quartal des Vorjahres eine Vervier­fachung bedeutet.

Wenn man das Funk­turm­geschäft nicht berück­sich­tigt, belief sich der "berei­nigte Konzern­über­schuss" auf 2 Milli­arden Euro. Das wäre ein Minus von 12,5 Prozent gegen­über dem Vorjah­res­quartal. Dies kommt aus Zins­effekten bei der Bewer­tung von Verbind­lich­keiten und Rück­stel­lungen.

Die Telekom hat (ohne Ausgaben für Mobil­funk­fre­quenzen) mit 4,8 Milli­arden Euro 2,2 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres inves­tiert.

Kunden­wachstum in Deutsch­land

Die Telekom legte heute ihre Quartalszahlen vor. Sie sind zum 26. Mal in Folge besser als im Quartal zuvor, in Europa zum 21. Mal Die Telekom legte heute ihre Quartalszahlen vor. Sie sind zum 26. Mal in Folge besser als im Quartal zuvor, in Europa zum 21. Mal
Foto: Picture Alliance/dpa
Auf dem deut­schen Markt hat die Telekom "in allen Berei­chen in hohem Tempo" Kunden gewonnen: Im Fest­netz entschieden sich 74.000 Haus­halte für einen Breit­band-Anschluss beim "Original". Knapp 42 Prozent der Privat­kunden buchten dabei einen Tarif mit einer Band­breite von "bis zu 100 MBit/s oder höher". Bei MagentaTV gab es mit 50.000 Neukunden fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Der Bestand an Kunden, die bereits einen FTTH-Anschluss nutzen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent auf 769.000 "Homes connected".

Die Telekom verzeichnet unter den eigenen Marken (Telekom und cong­star) 274.000 Neukunden. Die Mobil­funk-Service-Umsätze stiegen gegen­über dem Vergleichs­zeit­raum des Vorjahrs um 1,7 Prozent. Inter­essan­ter­weise gelingt es der Telekom-Discount-Tochter cong­star Kunden der Konkur­renz abzu­werben ohne den eigenen Kunden­bestand zu "kanni­bali­sieren".

USA: Wachstum unge­bro­chen

1,3 Millionen neue Vertrags­kunden bedeuten bei T-Mobile US "ein Plus auf Vorjah­res­niveau", was damit höher liegt als bei den stärksten US-Konkur­renten Verizon und AT&T zusammen. Bei den Sprach­tele­fonie-Vertrags­kunden sank die Wechs­ler­rate ("Churn") binnen eines Jahres von 0,93 Prozent auf 0,89 Prozent. Als Ursache wird die weitest­gehend abge­schlos­sene Inte­gra­tion des ehema­ligen Anbie­ters Sprint genannt. Das abge­schal­tete Sprint-Netz soll wohl ziem­lich "lausig" gewesen sein.

Der Renner in den USA ist "High­speed-Internet" (FWA = Fixed Wire­less Access), mit dem ein Inter­net­zugang für zu Hause via Mobil­funk reali­siert werden kann. Im abge­lau­fenen Quartal gab es hier 523.000 neue Kunden, was insge­samt 3,2 Millionen Nutzer bedeutet.

T-Mobile US erwartet im Gesamt­jahr etwa 5,3 bis 5,7 Millionen neue Vertrags­kunden, bisher waren es 5 bis 5,5 Millionen gewesen.

Europa: wider­stands­fähig

Die euro­päi­schen Landes­gesell­schaften konnten sich trotz widriger Bedin­gungen verbes­sern. Die Zahlen haben sich zum 21. Mal in Folge trotz gestie­gener Ener­gie­preise oder einer spezi­ellen "Sonder­gewinn­steuer" in Ungarn verbes­sert.

In Europa wurden 83.000 neue Breit­band­anschlüsse verkauft, 169.000 Kunden bestellten Bündel­pro­dukte aus Fest­netz und Mobil­funk, und 29.000 Kunden buchten TV-Ange­bote wie MagentaTV. 104.000 Kunden unter­schrieben einen neuen Mobil­funk-Vertrag.

System­geschäft: Positiv

Im Geschäft mit Groß­kunden ging es "positiv" los. Sorgen­kind T-Systems stei­gerte seinen Umsatz auf 946 Millionen Euro. Gefragt sind "Digital Solu­tions", Infra­struktur hingegen weniger.

Die Quar­tals­zah­len­kon­ferenz fand in Bonn statt.

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