Anstieg

United Internet: Mit mehr Umsatz weniger Gewinn

Gewinn des Internet- und E-Mail-Anbieters sank um knapp 53 Prozent
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa und dapd

United Internet mit Umsatzschub im Jahr 2010 United Internet Unternehmenschef Ralph Dommermuth
Foto: dpa
Der Internetdienstleister United Internet, zu dem unter anderem die Marken GMX, Web.de und 1&1 gehören, gab heute in einer Pflichtmeldung für die Börse seine aktuellen Umsatzzahlen bekannt. Obwohl das Unternehmen die Erlöse im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr von 1,66 Milliarden Euro auf 1,907 Milliarden Euro erhöhen konnte, sank das Konzernergebnis um knapp 53 Prozent auf 127,7 Millionen Euro.

United Internet mit Umsatzschub im Jahr 2010 United Internet Unternehmenschef Ralph Dommermuth
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Den Umsatzgewinn von etwa 15 Prozent verdanke United Internet in erster Linie der Übernahme von DSL-Kunden von Freenet und dem Einstieg ins Mobilfunkgeschäft. Zudem seien im Ergebnis von 2009 positive Sondereffekte durch Verkäufe von Unternehmensteilen und aus der Steuer von rund 100 Millionen Euro enthalten gewesen, wie United Internet erklärte. Allerdings deckelten die Kosten für diese Aktivitäten sowie den Einstieg in den polnischen Markt den Betriebsgewinn. Zusätzlich werde das Ergebnis von 2010 durch Wertminderungen von fast 14 Millionen Euro auf noch gehaltene freenet-Anteile belastet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 357,7 Millionen Euro ungefähr auf Vorjahresniveau.

Unterm Strich schrumpfte der Überschuss wegen millionenschwerer Abschreibungen auf die Beteiligung Versatel von 271,2 Millionen Euro auf 127,7 Millionen Euro. Für das vergangene Geschäftsjahr schlägt Unternehmenschef Ralph Dommermuth eine Dividende von 20 Cent vor, nach 40 Cent je Aktie ein Jahr zuvor. Nähere Einzelheiten der Bilanz wollte United Internet am Vormittag in Frankfurt am Main erläutern.

Gewinnplus durch mobiles Internet und Auslandsgeschäfte

Ein wichtiger Faktor für den Umsatzanstieg war die Eröffnung neuer Geschäftsfeldern wie die Mobile Internet Produkte. Der Launch der neuen Sparte verlief erfolgreich und United Internet konnte seit 1. Juli 2010 dank einer umfangreichen Marketing-Kampagne 180 000 Neuverträge verzeichnen. Insgesamt konnten 610 000 neue Verträge in den beiden Konzernsegmenten Access und Applications geschlossen werden.

Auch der Ausbau im Ausland spielt weiterhin eine große Rolle. Nach dem erfolgreichen Unternehmensstart in Polen im vergangenen Jahr, meldet der Dienstleister auch in den Ländern Großbritannien, Frankreich, USA, Spanien, Österreich und der Schweiz steigende Vertragszahlen auf insgesamt 2,45 Millionen (Vorjahr: 2,22 Millionen). "Wir haben unsere Ziele für 2010 erreicht und investieren weiter in nachhaltiges Wachstum und Innovationen, um die Gewinne von morgen zu sichern", so Dommermuth.