zeitgemäß?

Trotz Prepaid-Konkurrenz: Vorzüge von Mobilfunk-Vertragstarifen

Optionsvielfalt bei allen Angeboten, Homezone, MultiSIM und mehr
Von Ralf Trautmann

Vertragstarif oder Prepaid? Die Frage stellt sich bei der Wahl eines neuen Mobilfunkangebotes seit über 10 Jahren, doch mit dem Aufkommen der Prepaid-Discounter 2004/2005 hat sich der Markt noch einmal mächtig gewandelt. Die originären Prepaid-Angebote der Netzbetreiber ermöglichen zwar schon seit jeher eine gute Kostenkontrolle und verzichten auf Vertragslaufzeiten und Grundentgelte, waren (und sind) aber hinsichtlich der Minutenpreise vergleichsweise teuer. Dahingegen kommen die Billig-Anbieter in der Regel zusätzlich noch mit günstigeren Gesprächsentgelten als die Laufzeitverträge daher. Gibt es somit überhaupt noch Gründe, sich ein Vertragsangebot zuzulegen? Die Vorteile sind spärlicher als früher, aber je nach Kundenwunsch gibt es sie. Welchen Mehrwert ein Vertrag bringen kann, haben wir für Sie beispielhaft zusammengestellt.

Anmerkung am Rande: Die Überlegungen in diesem Artikel beziehen sich vorrangig auf die klassischen Vertragstarife mit 24-monatiger Laufzeit. Abseits dessen gibt es aber in einem begrenzten Umfang Postpaid-Angebot mit einer einmonatigen Laufzeit im Discount-Bereich, für die einige Anmerkungen ebenfalls gelten, andere nicht.

Optionen bei Prepaid-Discountern: Nicht alle bieten alles

Vertrag oder Prepaid?
Bild: Fotolia.com
Bis vor geraumer Zeit hatten die Vertrags-Tarife generell das Alleinstellungsmerkmal, verschiedenste Optionen zur Aufrüstung des Angebotes zu bieten. Die Discounter indes setzten auf ein No-frills-Konzept, das nicht nur einfache Vertriebsstrukturen via Internet beschreibt, sondern sich auch in einem simplen Gebührenschema niederschlägt. Mittlerweile haben allerdings auch die Billig-Anbieter zahlreiche Features im Sortiment, wie zum Beispiel Pauschalen für Anrufe oder SMS oder bestimmte Datenoptionen von Volumenpaketen bis hin zu Flatrates. Der große Unterschied zu den Vertragstarifen ist aber, dass die Optionsvielfalt bei den einzelnen Anbietern im Schnitt immer noch begrenzter ist als bei den Vertragsangeboten. Auch die bei Vertragstarifen selbstverständliche Möglichkeit der Rufnummernmitnahme ermöglichen nicht alle Prepaid-Anbieter.

Die drei Discounter mit den günstigsten Minutenpreisen in alle Netze, aktuell maXXim, BigSIM und solomo mit 8 Cent pro Minute, bieten keinerlei Optionen, dafür ist immerhin die Portierung möglich. Wer sich dagegen zum Beispiel für das Tchibo-Prepaid-Angebot entscheidet, kann zwar seine Nummer nicht mitnehmen, dafür aber auf Wunsch eine Anbieter-interne oder aber eine Festnetz-Telefonie-Pauschale ebenso aufbuchen wie ein Minutenpaket und einen Volumen- oder Flatrate-Tarif zum Surfen. Das Problem ist somit nicht die Verfügbarkeit der einzelnen Optionen, sondern die Möglichkeit, sie bei einem speziellen Angebot zu kombinieren.

Auch andere frühere Besonderheiten der Prepaid-Angebote spielen heutzutage je nach Offerte nur noch eine begrenzte Rolle: Wem das Guthaben zur Neige geht, muss nicht die klassischen Rubbelkarten bemühen und via Kurzwahl nachlegen, sondern kann sich je nach Anbieter auch eine automatische Aufladung schalten lassen. Der Vorteil (oder wahlweise Nachteil) des formal unbegrenzten Kontingents zieht hier also auch nicht mehr unbedingt.

Verfügbare Datenoptionen

Wer öfter im Internet surfen möchte, braucht einen sinnvollen Datentarif, und den gab es früher nur bei den Vertragstarifen, in aller Regel in Form von Optionen, da die Einwahl by-Call bei den Kontrakten und Prepaid-Karten der Netzbetreiber horrend teuer war (und ist). Auch hier gilt bis heute wieder der Vertrags-Vorteil, dass die Zahl der verfügbaren Optionen sehr groß ist, und wer explizit zum Beispiel dank besserer Netzabdeckung oder höherer Geschwindigkeit eine Datenflat im Netz von T-Mobile oder Vodafone wünscht, muss nach wie vor auf ein Postpaid-Angebot zurückgreifen. Dies gilt auch für die speziellen Blackberry-Tarife, die bei Prepaid-Angeboten noch nicht zu haben sind.

Doch auch bei den Discountern hat sich in puncto Daten einiges gewandelt: Die Preise der by-Call-Datenangebote sind hier je nach Anbieter massiv gesunken und liegen (weit) unter den Tarifen der Vertragsangebote, zum Beispiel im Falle der E-Plus-Discounter bei 24 Cent pro MB. Zudem gibt es mittlerweile zwar eher spärlich, dafür aber preislich attraktiv zumindest auch Flatrates bei den Billig-Anbietern in den E-Netzen: So ist bei Fonic im o2-Netz eine Daten-Pauschale für 2,50 Euro pro Tag erhältlich, bei Tchibo die bereits erwähnte Daten-Flatrate für 19,95 Euro pro Monat. Bei Blau im E-Plus-Netz können sich Kunden für 19,80 Euro eine 30 Tage lang gültige Pauschale buchen.

Welche Vorteile ein Vertragstarif rund um Homezone, Multi-SIM und weitere Features bietet, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

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