Windows-Umstieg

Windows 8: Für wen lohnt sich der Umstieg auf das neue System?

Kostenlose Release Preview stößt nicht auf ungeteilte Begeisterung
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Wenige Tage nach der Veröffentlichung der kostenlosen Windows 8 Release Preview wird gemunkelt, dass es sich dabei prinzipiell um die endgültige Fassung des Betriebssystems handeln könnte, die im Herbst erscheint. Wir werfen einen Blick auf die Neuerungen der Release Preview und erörtern, wer das neue Betriebssystem wirklich braucht.

Windows 8 Release Preview mit reaktiviertem Media Center Windows 8 Release Preview
mit reaktiviertem Media Center
Screenshot: teltarif.de
Die Stoßrichtung war von Anfang an klar: Microsoft hat sich auf die Fahnen geschrieben, zusammen mit Intel auf dem attraktiven Markt der Tablets mitzumischen, den bisher überwiegend Apple und die Android-Konkurrenz unter sich aufgeteilt haben. Darum hat sich seit der ersten Consumer Preview, die nicht nur von Entwicklern, sondern auch von Endkunden ausprobiert werden konnte, der Eindruck manifestiert, dass Microsoft die klassischen Desktop-Kunden beim Umstieg vielleicht zu stark herausfordert - um nicht zu sagen: vergrault.

Anpassungen der Release Preview: Optik und Funktionalität

Auf diesem Weg lässt sich das Windows Media Center reaktivieren Auf diesem Weg lässt sich das Windows Media Center reaktivieren
Screenshot: teltarif.de
Der bunte Fisch auf dem Bootscreen der Consumer Preview von Ende Februar hatte Freunde und Ablehner gefunden - bei der neuesten Ausgabe des Betriebssystems ist er schon wieder verschwunden. Dafür begrüßt das System den Anwender nun mit einem Windows-Schriftzug.

Der Metro-Bildschirm hat ein neues, etwas aufgelockertes Hintergrundbild bekommen, das sich nun auch farblich mehr variieren lässt als in der letzten Fassung. Trotzdem wirkt das Kachel-Layout immer noch etwas statisch: Nur nach dem Anklicken einer Kachel mit der rechten Maustaste kann man deren Größe ändern und dann eine etwas flexiblere Platzierung auf dem Desktop vornehmen.

Fährt man mit der Maus in die rechte untere Bildschirmecke, hat sich das dort erscheinende Zoom-Symbol verändert: Bisher tauchte ein Lupen-Symbol auf, jetzt ist es ein Minuszeichen. Neu hinzu gekommen ist auf der rechten Bildschirmleiste unter "Geräte" die Funktion "Zweiter Bildschirm". Zur Auswahl stehen die Optionen "Nur PC-Bildschirm", "Duplikat", "Erweitern", "Nur zweiter Bildschirm". Damit wird Windows 8 nun auch für Computer oder Notebooks interessant, die überwiegend für Präsentationen verwendet werden.

Den angekündigten Verzicht auf die mit Windows Vista eingeführte Aero-Oberfläche hat Microsoft übrigens noch nicht umgesetzt: Öffnet der Anwender auf dem klassischen Desktop beispielsweise den Windows-Explorer, ist von der versprochenen einfachen weißen Optik noch nichts zu sehen.

In einem Punkt hat sich Microsoft allerdings die Beschwerden der Nutzer zu Herzen genommen: Der Adobe Flash Player wird nun bereits "ab Werk" mitgeliefert. Bei der Consumer Preview war er zwar nicht explizit verboten, musste aber händisch nachinstalliert werden.

Windows Mediacenter mit Geheim-Schlüssel trotzdem nutzen

Der geheime Produktkey zur Reaktivierung des Windows Media Center Der geheime Produktkey zur Reaktivierung des Windows Media Center
Screenshot: teltarif.de
Obwohl das Windows Media Center schon unter den früheren Windows-Versionen nicht als allererste Wahl für Multimedia-Freaks galt, hat Microsofts Ankündigung, es bei Windows 8 aus der Standardinstallation zu streichen, trotzdem Widerspruch ausgelöst. Im Netz kursiert allerdings eine geheime Anleitung, wie Media-Center-Fans es unter der Release Preview trotzdem wieder hervorzaubern können.

Mit der Tastenkombination "Windows-F" zeigt das Betriebssystem ein Suchfenster. Hier muss man den Menüpunkt "Einstellungen" markieren und ins Suchfeld das Wort "Features" eintippen. Nun erscheint auf der linken Bildschirmseite die Option "Features zu Windows 8 hinzufügen". Nach einem Klick startet ein Assistent, in dessen Verlauf der Nutzer nach einer Seriennummer gefragt wird. Diese lautet MBFBV-W3DP2-2MVKN-PJCQD-KKTF7. Vom Windows Media Center ist im Verlauf dieses Assistenten übrigens kein einziges Mal die Rede, lediglich den Lizenzbedingungen muss der Nutzer noch zustimmen. Anschließend startet der Computer automatisch neu. Nach dem Hochfahren begrüßt der Assistent den Anwender mit dem lustigen Hinweis: "Das war schon alles. Der PC kann jetzt verwendet werden." Das - übrigens unveränderte - Windows Media Center erscheint nun in einer eigenen transparenten Kachel auf dem Metro-Bildschirm.

Auf der folgenden Seite verraten wir, welche neuen Apps in der Release Preview und im Store zu finden sind und erläutern die Frage, für wen sich ein Umstieg auf Windows 8 lohnt.

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