Windows-Umstieg

Windows 8: Für wen lohnt sich der Umstieg auf das neue System?

Kostenlose Release Preview stößt nicht auf ungeteilte Begeisterung
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Neu auf dem Desktop ist die App "Bing Sport", die im Stil bereits bekannter Nachrichten-Apps den Windows-Nutzer mit Sport-Neuigkeiten versorgt. Für allgemeine Nachrichten erledigt dies "Bing Nachrichten".

Die Meldung neuer, vorinstallierten Apps ist damit zwar erschöpft, im Windws-8-Store gibt es aber einige neue Apps, die sicherlich Freunde finden werden. Zuerst ist hier die Wikipedia-App zu nennen, und auch die auf diversen Screenshots von Microsoft schon gesichtete Kindle-App von Amazon hat es nun in den Store geschafft. Für Musikfreunde sind "TuneIn Radio", "Slapdash Podcasts" und "Music Maker Jam" hinzugekommen. "Fresh Paint" ist ein Malprogramm, das auf Tablets sicherlich Freunde finden wird. In der Kategorie "Neuveröffentlichungen" sind insgesamt 99 neue Apps gelistet, was darauf schließen lässt, dass immer mehr Entwickler Windows 8 als lohnendes Arbeitsfeld betrachten.

An deutschsprachigen Medien bieten mittlerweile die Computerbild und Toms Hardware eine App, auch asiatische und arabischsprachige Apps finden sich unter den Neuzugängen. Ansonsten überwiegen aber nach wie vor englischsprachige Medien und Spiele, bei produktiven Anwendungen ist das Angebot weiterhin spärlich.

Umstieg auf Windows 8: Nicht für alle empfehlenswert

Die neue Kindle-App im Windows 8 Store Die neue Kindle-App im Windows 8 Store
Screenshot: teltarif.de
An der grundsätzlichen Ausrichtung von Windows 8 hat sich auch bei der Release Preview nichts geändert: Die Optimierung für Geräte mit Touchscreen schreitet voran. Darum werden insbesondere Besitzer von Touch-Geräten von einem Umstieg profitieren. Im Tablet-Bereich ist es allerdings müßig, hier von "Umstieg" zu sprechen, da bislang kaum Geräte mit Windows 7 im Umlauf sind. Ein Beispiel dafür war das von teltarif.de mit beiden Windows-Versionen getestete Wortmann Terra Mobile Pad. Ein "Umstieg würde hier lediglich stattfinden, wenn Nutzer sich dazu entscheiden, ihre iPads und Android-Tablets zugunsten eines Windows-8-Tablets zu "verschrotten" - und das ist eher unwahrscheinlich, schon aufgrund des momentan noch spärlichen App-Angebots.

Die Frage "Umstieg oder nicht" stellt sich also hauptsächlich für klassische PC-, Notebook- und Netbook-Nutzer. Und hier wird die Frage "Touchscreen oder nicht" ausschlaggebend für oder gegen die Migration auf Windows 8 sein. Nach unserer Einschätzung werden Nutzer eines berührungsempfindlichen All-In-One-PCs ebenso profitieren wie Notebook-Anwender mit Touchscreen. Denn für diese beiden Gerätekategorien war die Touch-Bedienung unter Windows 7 bisher aufgrund der kleinen Symbole und Menüs relativ mühsam. Auch für Benutzer eines Notebooks mit umklappbarem oder abnehmbaren Touch-Display ist der Umstieg auf Windows 8 eine echte Option, nicht zuletzt durch das kürzlich angekündigte Upgrade-Angebot.

Lediglich Anwender, die gerne mit Tastatur und Maus arbeiten und sich bei der Bedienung nicht gerne umgewöhnen wollen, sollten sich den Umstieg auf Windows 8 gut überlegen. Denn die versteckten Menüs und Leisten, die sich erst bei einer Mausbewegung in die Bildschirmecke oder an den Bildschirmrand zeigen, sind gewöhnungsbedürftig - und durch die visuelle Abwesenheit prägen sich ihre Funktionen auch nicht so gut ein wie bei früheren Windows-Versionen. Für die Mausbedienung war das klassische Startmenü eine unverzichtbare Hilfe - warum Microsoft sich der Weiternutzung dieser Zugriffshilfe so konsequent verweigert, ist unverständlich. Microsoft sollte den klassischen Windows-Nutzern den Umstieg auf Windows 8 dahingehend erleichtern, dass es möglichst viele bekannte und geschätzte Funktionen in den klassischen Desktop von Windows 8 hinüberrettet - und für die Touch-Bedienung gibt's Metro.

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