Yahoo! schnüffelt automatisiert E-Mails für Werbung aus
Yahoo! ändert AGB und liest künftig mit
Bild: Yahoo, teltarif.de / Marleen Frontzeck
Yahoo! hat seinem E-Mail-Dienst ein neues Design
verpasst. Noch mehr als das neue Aussehen des Freemailers
wird viele Nutzer allerdings die Änderung in den AGB von Yahoo!
interessieren. Im Paragraph 2.6 der
Geschäftsbedingungen
für Yahoo! Mail Plus heißt es nun: "Durch Nutzung des Services erklären Sie sich damit einverstanden
und gestatten es Yahoo! mittels automatischer Systeme, alle eingehenden und
ausgehenden Kommunikationsinhalte, die von Ihrem Account gesendet und empfangen werden
[...] zu scannen und zu analysieren, insbesondere um Ihnen für Sie relevante Produktfunktionen
und Inhalte zur Verfügung zu stellen." Stimmt der Nutzer diesen Bedingungen nicht zu,
hat er künftig keinen Zugriff auf sein Postfach mehr.
Yahoo! ändert AGB und liest künftig mit
Bild: Yahoo, teltarif.de / Marleen Frontzeck
Derartige Praktiken werden allerdings nicht nur von Yahoo! angewandt.
Auch Google durchleuchtet neben anderen Diensten Gmail, um Werbung
anzeigen zu können, die sich gezielt auf Inhalte in E-Mails bezieht.
Microsoft geht in seinen Geschäftsbedingungen nicht näher auf Werbung
im E-Mail-Umfeld ein, behält sich aber vor, Inhalte aus seinem
Maildienst Outlook.com (ehemals Hotmail) und anderen Diensten
auszuwerten, unter anderem "um Spam und Malware zu erkennen". Das tun
aber auch Yahoo!, Google und die meisten anderen Freemailer.
Viele Freemail-Alternativen auf dem Markt
E-Mail-Alternativen zu den Angeboten der drei großen Internetkonzerne gibt es viele: Fast alle Handy-, DSL- und Kabelprovider bieten kostenlose E-Mail-Postfächer an, teils auch für Nichtkunden - wie etwa die Telekom mit ihrem Cloud-Dienst. United Internet verspricht bei seinen Angeboten wie 1&1, Web.de oder GMX, keine privaten E-Mails zu Werbezwecken zu scannen. Worauf es bei der Auswahl des passenden Freemailers ankommt, zeigen wir in einem Ratgeber.
Wer sich ganz von Freemailern unabhängig machen möchte, kann sich eine Internetdomain und damit eine Mail-Adresse für den eigenen Besitz zulegen. Dazu haben viele Host-Provider sogenannte gehostete Mailserver im Angebot. Damit kann man selbst E-Mail-Konten zur Speicherung und zum Abruf von Mails einrichten. Üblich sind Paketangebote mit einem Speicherplatz von mindestens einem Gigabyte pro Postfach und mindestens 20 E-Mail-Adressen. Ein Webmailer zum Lesen und Schreiben von Mails im Browser ist meist Bestandteil der Angebote.