Betriebssystem

iOS 17.4 Beta 1 ist da: Alternative App-Stores fürs iPhone

Apple legt mit iOS 17.4 den Grund­stein für alter­native App-Stores und Bezahl­methoden auf dem iPhone.
Von mit Material von dpa

Apple hat am Donners­tag­abend die erste Beta-Version von iOS 17.4 für das iPhone veröf­fent­licht. Auch erste Vorschau-Versionen von iPadOS 17.4 für das iPad und tvOS 17.4 für das Apple TV sind verfügbar, während es für andere Apple-Geräte wie Mac und Apple Watch noch keine neue Beta-Soft­ware gibt.

Vor allem für das iPhone bringt die neue Betriebs­system-Version umfang­reiche Neue­rungen mit sich - zumin­dest für Nutzer in der Euro­päi­schen Union. So hat der ameri­kani­sche Tech­nolo­gie­kon­zern bereits bestä­tigt, mit der neuen Firm­ware die Vorgaben des neuen EU-Gesetzes für Digi­tale Märkte (Digital Markets Act, kurz DMA) umzu­setzen. Apple muss das iPhone öffnen Apple muss das iPhone öffnen
Foto: Apple
Apple wird in der Euro­päi­schen Union künftig auch die Instal­lation von Apps aus Markt­plätzen anderer Anbieter auf dem iPhone zulassen. Zudem erlaubt der Konzern konkur­rie­rende Bezahl­methoden und alter­native Tech­nolo­gien für Webbrowser, die bislang unter Verweis auf angeb­liche Sicher­heits­risiken nicht gestattet waren. Mozilla und Google wollen die neuen Möglich­keiten für Firefox und Chrome einsetzen, nennen aber noch keinen Termin für die Umset­zung.

Die Spie­lefirma Epic hat bereits ange­kün­digt, die neuen Möglich­keiten nutzen zu wollen, um ihr vor mehr als drei Jahren aus dem AppStore verbanntes Spiel Fort­nite wieder auf das iPhone zurück­zubringen. Das wird frei­lich nur für Nutzer aus EU-Staaten funk­tio­nieren. Auch die Schweiz bleibt bei der Öffnung des iPhone außen vor. Der eigene Soft­ware-Shop von Epic soll im Laufe des Jahres starten.

Apple will Kontrolle behalten

Apple behält aller­dings auch künftig teil­weise die Kontrolle über die Instal­lation von Anwen­dungen, selbst wenn diese außer­halb des eigenen AppStores statt­findet. Die Anwen­dungen können nicht wie bei Android-Geräten einfach mit dem Browser herun­ter­geladen und auf eigenes Risiko instal­liert werden. Viel­mehr müssen die Kunden dafür von Apple beglau­bigte Markt­plätze verwenden.

In einem Gespräch mit der Deut­schen Presse-Agentur verwies Apple-Topma­nager Phil Schiller auf die Risiken, die mit einer direkten Instal­lation verbunden seien. "Wenn jede belie­bige Webseite Apps auf das Gerät herun­ter­laden kann, stellt dies eine große Gefahr für die Sicher­heit und den Daten­schutz der Nutzer dar", sagte Schiller. Mit dem Beglau­bigungs­pro­zess erfülle man auch die Anfor­derungen des EU-Gesetzes. Insge­samt seien Nutzer in Europa aller­dings durch die mit dem DMA erzwun­genen Maßnahmen einem höheren Risiko ausge­setzt als Anwender außer­halb der EU.

Mit der verkün­deten Umset­zung ist Apple künftig in der Lage, auch bei alter­nativen Markt­plätzen sämt­liche Apps auf Schad­soft­ware und andere Sicher­heits­bedro­hungen auto­mati­siert zu über­prüfen. Nicht gecheckt werden dagegen die mit den Apps verbun­denen Geschäfts­prak­tiken oder die dort gezeigten Inhalte.

Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, wie es für mobile Zahlungen mit dem iPhone weiter­geht.

Mehr zum Thema Apple