LG Lifeband Touch im Test: Wir sollen 1,6 Milliarden Minuten laufen
Neben dem G3 und der G Watch hat der südkoreanische Hersteller LG Electronics auch sein neues Fitness-Armband LG Lifeband Touch vorgestellt. Es ist in vier Größen erhältlich.
Die Eckdaten
Das LG Lifeband Touch verfügt über einen 0,9-Zoll-OLED-Touchscreen (128 mal 32 Pixel). Neben dem Display befindet sich ein Hardbutton. Dessen Umrandung kann in den Farben Rot, Violett, Dunkelblau oder Grün leuchten. Er ist zugleich der Menübutton, mit dem man einige Einstellungen am Band vornehmen kann. Zusätzlich lässt sich das Gerät via Wischbewegungen über das Touchdisplay steuern. Auf dem schwarzen Display werden in weißer Schrift neben eingehenden Anrufen und Nachrichten die Schrittzahl, der Akkustand, das Datum, die Uhrzeit und verbrauchte Kalorien angezeigt.
Das LG Lifeband Touch zeigt die verbrauchten Kalorien an (weitere Bilder in der Galerieansicht)
Bild: lg
In dem Gerät integriert ist neben einem Beschleunigungssensor auch ein Höhenmesser, so dass das
Fitness-Armband neben der Vorwärtsbewegung ebenfalls Höhenunterschiede, wie beispielsweise beim
Treppensteigen aufzeichnen kann.
Unser Testgerät hat die Größe M (49,9 Gramm, Bandlänge 166 Millimeter). Weitere
Größen sind L (50,1 Gramm, 181 Millimeter) und XL (53,1 Gramm, 196 Millimeter). Demnächst soll das LG Lifeband Touch auch in der Größe S für
Frauen verfügbar sein. Das Armband besteht aus weichem und mattem Kunststoff. Das Display
ist aus schwarzem, glänzendem Kunststoff. Eine IP-Zertifizierung hat der Hersteller nicht bekannt gegeben. Allerdings gibt er an, dass es spritzwassergeschützt ist.
Positiv ist, dass es mit den Betriebssystemen Android (ab 4.3, Jelly Bean und höher) und iOS (ab Version 6 und höher) genutzt werden kann. Hierzu muss lediglich auf dem Mobiltelefon die Fitness-App von LG installiert werden. Sie steht im Google Play Store [Link entfernt] sowie bei iTunes zum kostenlosen Download bereit.
Connectivität und Akkuverbrauch
Auf der Innenseite befindet sich die Docking-Punkte zum Aufladen des Lifebands an der Docking-Station
Bild: teltarif.de
An sich ist das Band relativ starr; nur etwa ein Drittel des Armbands ist flexibel. Damit
wird das An- und Ausziehen des Gerätes erleichtert. Unser Testgerät hat die
Größe M, da die Größe S derzeit noch nicht verfügbar ist.
Es sitzt daher bei uns nicht wirklich gut am Arm, weshalb wir leider den Pulsmesser nicht testen konnten. Ein Zusammendrücken des Armbandes geht nicht, da das Gehäuse zu starr ist.
Vor der Nutzung mussten wir die Fitness-App von LG aus dem Appstore herunterladen. Um das Interface nutzen zu können, ist eine Registrierung erforderlich. Nachdem wir einige Fragen beantwortet und uns ein Benutzerkonto angelegt haben, konnten wir das Lifeband Touch leicht und schnell mit dem Smartphone verbinden. Für unseren Test haben wir das iPhone 5S genutzt. Während der Nutzung des Fitness-Armbandes muss die Bluetooth-Verbindung zwischen dem Lifeband und dem Smartphone nicht aufrecht erhalten bleiben. Der Schrittzähler funktioniert auch ohne Rückmeldung zum Mobiltelefon. Positiv ist dies besonders bei sportlichen Aktivitäten. Hier muss der Nutzer sein Smartphone nicht ständig dabei haben, um dennoch seine erbrachte Leistung aufzuzeichnen. Sobald wieder eine Verbindung zwischen Lifeband Touch und Smartphone bzw. der App besteht, werden die Daten untereinander synchronisiert. Überraschenderweise geht weder die Nutzung der App noch die ständige Bluetooth-Verbindung stark zu Lasten des Akkus. Nicht synchronisierte Daten bleiben bis zu einem Monat auf dem Gerät gespeichert.
Bedienung und Fitness-Aspekt
Auf dem Lifeband Touch lässt sich unter anderem die Bluetooth Verbindung via Touchdisplay ausschalten.
Bild: teltarif.de
Beim Tragen des Wearables fällt auf, dass es im Vergleich zu anderen Fitness-Armbändern weniger
flexibel ist und mehr wiegt. Bei wenig Bewegung ist dies nicht störend. Wenn man
allerdings läuft, Tennis spielt oder sich anderweitig sportlich betätigt, kann das Hin-
und Herrutschen des Armbandes nerven. Durch die individuelle Einstellung der Größe,
könnte dies verhindert werden.
Die Fitness-Tauglichkeit des LG Lifeband Touch ist mäßig. Der Schrittzähler war teilweise ungenau; allerdings ist kaum eins der derzeitig verfügbaren Geräte genau beim Zählen getätigter Schritte, weil die Erkennung per Sensor und nicht per GPS stattfindet. Wiederum erkannte das Band sehr gut, wenn wir Treppen gestiegen sind oder nur den Arm stark hin- und her bewegt haben. Bei letzterem ließ sich das Gerät nicht hereinlegen.
Wird ein Workout eingelegt, sei es Laufen, Aerobic oder Tennis, kann per Knopfdruck am
Armband eine Stoppuhr gestartet werden. Die Schritte werden dann nicht mitgezählt. Stattdessen
kann der Träger innerhalb der App die Art der Aktivität auswählen, so dass der Kalorienverbrauch hierfür entsprechend eingetragen wird. Dies ist ratsam, da sonst die getätigten Schritte und die tatsächlich verbrauchten Kalorien nicht übereinstimmen,
wie unser Test im Fitnessstudio auf dem Laufband bestätigt (siehe Bild).
Bei unserem Praxistest haben die Werte des Lifeband Touch nicht genau mit dem des Fitnessgerätes übereingestimmt
Bild: teltarif.de
Bewegt sich der Nutzer zu wenig, fordert das Armband ihn auf Englisch auf, sich zu bewegen (Move! Move!) oder Dehnübungen durchzuführen (Stretch now!). Diese Aufforderungen sollen eine zusätzliche Motivation für mehr Bewegung sein.
Praktisch ist, dass mit dem Armband der Mediaplayer des Smartphones bedient werden kann. So muss das Mobiltelefon nicht jedes Mal aus der Tasche geholt werden, um den Song zu stoppen.
Zusätzliche Funktionen des Lifeband Touch
Angeblich soll das Lifeband Touch per Gestensteuerung die Uhrzeit anzeigen, ohne dass der Hardbutton gedrückt werden muss. Auch das Anzeigen der Rufnummer oder den Namen des Anrufers soll das Lifeband Touch können. Hierzu muss aber die Bluetooth-Verbindung zwischen beiden Geräten aktiviert sein. In unserem Test hat all dies leider mit dem iPhone nicht funktioniert. Anrufer werden nur durch das Symbol eines Telefonhörers und Vibration angezeigt. In Verbindung mit Android-Smartphones ging die Anzeige des Namens oder der Rufnummer problemlos.
Die Verbindung zwischen Armband und Smartphone reicht nicht sehr weit. Wenn wir uns während des Tests ohne Smartphone aus dem Büroraum heraus bewegt haben, alarmierte uns das Band umgehend über die fehlende Bluetooth-Verbindung.
Der Akkuverbrauch wird neben dem energiesparenden Bluetooth 4.0 auch durch das automatische Abschalten des Displays im Standby-Modus reduziert. Laut Hersteller soll der 90-mAH-Akku bis zu fünf Tage halten. In unserem Test mussten wir ihn nach vier Tagen wieder aufladen. Die Hälfte der Zeit bestand eine aktive Verbindung zwischen Smartphone und Lifeband. Lediglich die Benachrichtungen über den Vibrationsalarm belasten den Akku stark. Das Ablesen des Displays gestaltet sich bei starker Sonneneinstrahlung schwierig.
Zwar hat das Armband eine Weckfunktion, bei der der Träger zur gewünschten Uhrzeit durch Vibrationen geweckt wird, jedoch verfügt das Gerät nicht über eine Schlafüberwachung wie beispielsweise das FitBit Flex 101 und das Withings Pulse.
Lesen Sie auf der folgenden Seite, wie die App von LG in unserem Test abgeschnitten hat.