Office-App

Office-App: SoftMaker Office Mobile 2012 für Android im Test

Mobile Office-Suite momentan noch gratis als Beta-Version nutzbar
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Jede der drei Apps wird beim Start - wie von Microsoft Office, OpenOffice oder LibreOffice bekannt - mit einem neuen, leeren Dokument geöffnet. Klickt man eine Office-Datei im Dateiexplorer von Android an, wird diese automatisch im entsprechenden Programm geöffnet, es sei denn, dass man mehrere Apps zur Anzeige oder Bearbeitung von Office-Dokumenten auf dem Telefon zur Verfügung hat. In diesem Fall fragt Android, mit welcher App das Dokument geöffnet werden soll.

Die Anzeige eines Dokuments sieht auf den ersten Blick etwas spartanisch aus; deswegen empfiehlt es sich, zu allererst den Menü-Button anzutippen und dort unter "Ansicht" das Lineal und insbesondere die Symbolleiste einzublenden. Aktiviert man bei TextMaker die Option "Text umbrechen", erscheint das Dokument in einer für Smartphones optimierten Version, ohne dass seitlich gescrollt werden muss. Zoomt man den Text mit den Fingern auf eine größere Ansicht, wird der Zeilenumbruch automatisch angepasst.

SoftMaker Office Mobile: Menü ünter TextMaker SoftMaker Office Mobile: Menü unter TextMaker
Screenshot: teltarif.de
Das Menü von TextMaker hält darüber hinaus noch weitere fünf Einträge bereit, die allesamt an die klassischen Menüs von Office-Paketen angelehnt sind. Unter "Datei" kann die Seite eingerichtet, das Dokument als PDF exportiert oder es können die letzten aufgerufenen Dateien erneut geöffnet werden. Der PDF-Export klappte in unserem Test zuverlässig. Das Menü "Bearbeiten" dient für Suchvorgänge innerhalb des Textes, zum Kopieren und Einfügen sowie für Such- und Ersetzen-Vorgänge. Im "Format"-Menü lassen sich wie gewohnt Zeichen, Absätze, Tabulatoren, Nummerierungen und Aufzählungen anpassen. Über "Einfügen" können Tabellen, Grafiken, Umbrüche und Textmarken wie Datum und Uhrzeit im Text platziert werden.

Die Unterstützung von Dateiformaten ist bei SoftMaker Office Mobile recht umfangreich ausgefallen. Außer den hauseigenen Formaten, die als Standardformat eingestellt sind, kann das Büropaket Microsoft-Office-DOCs ab Version 6.0/95, Präsentationen ab Powerpoint 97, Excel ab 5.0 bis jeweils einschließlich Version 2010 lesen (also auch DOCX, XLSX und PPTX). Darüber hinaus arbeitet TextMaker mit dem RTF-Format sowie OpenDocument-Dateien. Ein RTF-Dokument mit einer eingebetteten Grafik zeigte TextMaker in unserem Test ohne Verschiebungen an.

SoftMaker Office Mobile: Eine Tabelle in PlanMaker SoftMaker Office Mobile: Eine Tabelle in PlanMaker
Screenshot: teltarif.de
Beim Test von SoftMaker Office Mobile konnten wir uns nur schwer entscheiden, welche Ansicht für die produktive Arbeit besser geeignet ist. Im Querformat geht das Tippen natürlich besonders einfach, weil die Bildschirmtastatur dann - je nach Display-Diagonale des Smartphones - recht große Tasten anzeigt. Allerdings nehmen die darüber liegenden (und bei Bedarf ausklappenden) Menüleisten dann so viel Platz weg, dass vom eigentlichen Textfenster oft nur noch wenige Zeilen zu sehen sind.

Eine gute Idee wäre es, den Text bei ausgeblendeten Leisten und Linealen im Querformat zu schreiben und alle Textformatierungen dann anschließend mit sichtbaren Menüleisten im Hochformat durchzuführen. Denn die Icons auf den Leisten sind glücklicherweise so groß ausgefallen, dass sie auch im Hochformat bequem zu bedienen sind. Ändert man beispielsweise die Schriftgröße, öffnet sich ein kleines Scrollmenü, bei dem man bequem zur gewünschten Zahl scrollen kann.

Für die Erstellung komplexerer Office-Dokumente wären die drei Anwendungen zwar prinzipiell geeignet, sogar die Funktion "Änderungen nachverfolgen" beherrscht das Programm. Und PlanMaker soll bis zu 330 Rechenfunktionen beherrschen und alle Diagramme korrekt anzeigen. Doch auf kleineren Displays wird die Arbeit nach einiger Zeit ermüdend. Der Hauptanwendungsfall für SoftMaker Office Mobile wird also wohl darin bestehen, bestehende Office-Dokumente ohne Verluste weiter zu bearbeiten, ohne dabei auf wichtige Funktionen verzichten zu müssen.

Cloud-Anbindung und geplanter Einführungspreis

SoftMaker Office Mobile: Dropbox und Evernote sind integriert SoftMaker Office Mobile: Dropbox und Evernote sind integriert
Screenshot: teltarif.de
Schon in der aktuellen Beta-Version arbeitet SoftMaker Office Mobile mit zwei bekannten Cloud-Diensten nativ zusammen: Sowohl Evernote als auch Dropbox sind bereits ins Dateimenü der App integriert. Sowohl vom "Öffnen"- als auch vom "Speichern"-Dialog kann der Nutzer direkt auf seinen Online-Speicherdienst zugreifen. Dazu ist es nicht erforderlich, die App des jeweiligen Dienstes im Hintergrund offen zu haben. Denn direkt in den beiden Datei-Dialogen kann der Nutzer die Zugangsdaten eingeben und Dokumente aus der Cloud speichern beziehungsweise öffnen.

Die Fehler der ersten Beta-Version hat SoftMaker auf der Seite Tipps und Tricks zu Android dokumentiert, in der aktuellen Beta sind diese bereits behoben. Auch die Frage, wie man zusätzliche Schriftarten installieren kann, wird auf dieser Seite beantwortet. Ein Diskussionsforum zum Austausch mit anderen Beta-Testern gibt es ebenfalls.

Dass ein so ausgereiftes App-Paket nicht kostenlos bleiben wird, ist abzusehen. Nach Abschluss des Beta-Tests soll jede App 10 Euro kosten. Für das ganze Paket müsste der Nutzer also 30 Euro investieren. Für eine Android-App erscheint das im ersten Moment viel; aufgrund der mangelnden Konkurrenz im Bereich produktiver Office-Apps im Android-Universum dürften aber einige (Business-)Nutzer bereit sein, diesen Preis zu bezahlen. Im Übrigen ist zu vermuten, dass dieser Betrag noch unter dem liegen wird, den Microsoft für seine Office-App für Windows 8 verlangen könnte.

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