Spotify "Your Daily Drive": Radio-News jetzt in Musik-Playlists
Spotify bläst zum Angriff gegen das klassische Radio
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Vor kurzem haben wir hier über einen neuen Service berichtet, wonach Spotify künftig auch
gemischte Playlists aus Musik und Podcasts anbieten will.
Jetzt macht die weltgrößte Musik-Plattform das Angebot auch für deutsche Hörer nutzbar.
Als zweitem Land nach den USA startete hierzulande das Format "Your Daily Drive", ein
algorithmisch erstellter, personalisierter Mix aus Musik und aktuellen Nachrichten-Podcasts.
Das bestätigte Courtney Holt, globaler Head of Studios and Video, dem
Handelsblatt.
Viele bekannte Partner
Spotify bläst zum Angriff gegen das klassische Radio
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Als Partner hat Spotify zum Start mehrere große Nachrichten-Redaktionen an Bord: Unter
anderem werden das Handelsblatt Morning Briefing, Spiegel Update, "Auf den Punkt" von
der Süddeutschen Zeitung, "Was jetzt" von Zeit Online, und mehrere Deutschlandfunk-Formate
im "Your Daily Drive"-Mix verfügbar sein. Zudem testet Spotify ab Dienstag von der Plattform
fünf kuratierte Podcast-Playlisten mit Oberthemen wie "Lach doch mal" oder "Auszeit für
dich" und bietet die Möglichkeit für nutzergenerierte Podcast-Playlisten.
Angriff aufs lineare Radio
Mit diesem neuen Service bläst der Streamer zum Generalangriff gegen klassische Radiosender. Während in den linearen Programmen Inhalte in den vergangenen Jahren immer mehr reduziert wurden und musikalisch zumeist Einheitsbrei geboten wird, kann Spotify mit personalisierter Musik punkten. Nachteil war bisher, dass die Nutzer neben Musik keine Wortinhalte als Tagesbegleitung konsumieren konnten. Der Nutzer musste bisher selbst aktiv werden, um Nachrichtenformate oder Podcasts zu starten. Das ändert sich nun mit "Your Daily Drive". Nachrichten und Wortbeiträge werden hier automatisch in die Playlists eingebunden. Der Nutzer bestimmt Zeitpunkte und Häufigkeit. Die Inhalte werden dabei ständig aktualisiert.
Im Wettbewerb mit anderen Musikstreaming-Plattformen versucht Spotify seit einiger Zeit zudem, ein exklusives Podcast-Angebot als Alleinstellungsmerkmal aufzubauen. Dazu übernahm das schwedische Unternehmen Anfang 2019 für rund 300 Millionen Euro die Podcast-Produktionsfirmen Gimlet und Parcast.