o2 erwägt Verkauf von Mobilfunk-Standorten
o2 erwägt Standorte-Verkauf
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Telefónica hat sich bereits vor rund drei Jahren von etwa 2350 Mobilfunkmasten in ganz Deutschland getrennt. Nun erwägt der Münchner Telekommunikationskonzern auch den Verkauf von bis zu 19 000 weiteren Mobilfunk-Standorten, die auf Hausdächern montiert sind. Die Überlegungen seien ergebnisoffen. Eine Entscheidung will das Unternehmen im Laufe der kommenden Monate fällen.
Als Käufer kommt die Telefónica-S.A-Tochter Telxius in Frage, die bereits die besagten 2350 freistehenden Funkmasten erworben hat. Der Netzbetreiber verspricht sich vom möglichen Verkauf, Kapital freizusetzen, um seine finanzielle Flexibilität zu erhöhen. Die an den Standorten montierte Funktechnik sei vom möglichen Verkauf nicht betroffen und bleibe Eigentum der Telefónica.
Wie der Netzbetreiber weiter erläuterte, betreffen die Überlegungen zu einem möglichen Verkauf die baulichen und infrastrukturellen Komponenten sowie die jeweiligen Nutzungsverträge für die Standorte. Telefónica würde sich aber langfristige Nutzungsrechte an den Standorten sichern, sodass für das eigene Netz keine Nachteile entstehen. Auch die Option, Standorte gemeinsam mit Partnern zu nutzen, bleibe erhalten.
Telefónica: "Starke Nachfrage nach passiver Mobilfunkinfrastruktur"
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"Wir beobachten derzeit im Kapitalmarkt eine starke Nachfrage nach passiver Mobilfunkinfrastruktur", sagte Markus Rolle, Finanzvorstand von Telefónica Deutschland, zu den Überlegungen. "Dadurch eröffnet sich uns die Möglichkeit in Bauwerken gebundenes Kapital freizusetzen, um unsere finanzielle Flexibilität zu erhöhen."
Die Ankündigung passt zur Strategie der weltweiten Telefónica Gruppe, die angekündigt hat, das Portfolio ihrer Infrastrukturgesellschaft Telxius möglicherweise um weitere Standorte ihrer internationalen Tochtergesellschaften ausweiten zu wollen. Bereits heute verwaltet Telxius rund 18 000 Standorte. Etwa 50 000 weitere Standorte verbleiben bislang in den restlichen Gesellschaften der Telefónica Gruppe.
Das Kapital, das sich durch den Verkauf der Standorte erwirtschaften ließe, könnte Telefónica beispielsweise für den weiteren Netzausbau einsetzen. Nach wie vor liegt der LTE-Ausbau des Münchner Betreibers hinter dem von Telekom und Vodafone zurück. Auch bei 5G könnte o2 den Anschluss verpassen. Die beiden Mitbewerber unter den Netzbetreibern haben die Vermarktung bereits gestartet, Telefónica konzentriert sich derzeit noch auf Projekte für Firmenkunden und nennt noch keinen Starttermin für private Anwender.