Nervig

BNetzA: Mehr Werbeanrufe - mehr Bußgelder

Die Bundes­netz­agentur verzeichnet eine stei­gende Anzahl von uner­wünschten Werbe­anrufen. Ob die Zahlen steigen oder nur die Beschwerden zunehmen, ist unklar. Dafür steigen die Bußgelder.
Von mit Material von dpa

Die Bundesnetzagentur hat ihren Verbraucher-Radar vorgestellt. viel Ärger gab es wegen ungewünschter Spam-Anrufer. Die Bundesnetzagentur hat ihren Verbraucher-Radar vorgestellt. viel Ärger gab es wegen ungewünschter Spam-Anrufer.
Grafik: Bundesnetzagentur
Es ist ein Dauer­brenner: Die Bundes­netz­agentur hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Bußgelder für uner­laubte Werbe­anrufe in Höhe von 1,07 Millionen Euro verhängt. Damit sind die Strafen für Werbe­gespräche ohne vorhe­rige Zustim­mung des Ange­rufenen gut doppelt so hoch ausge­fallen wie im glei­chen Vorjah­res­zeit­raum mit "nur" 516.000 Euro, wie aus dem heute veröf­fent­lichten "Verbrau­cher-Radar" der Behörde hervor­geht.

Zwei große Verfahren

Die Bundesnetzagentur hat ihren Verbraucher-Radar vorgestellt. viel Ärger gab es wegen ungewünschter Spam-Anrufer. Die Bundesnetzagentur hat ihren Verbraucher-Radar vorgestellt. viel Ärger gab es wegen ungewünschter Spam-Anrufer.
Grafik: Bundesnetzagentur
Mehr als die Hälfte der bisher in diesem Jahr verhängten Summe entfällt auf zwei Verfahren mit Geld­bußen von 260.000 bezie­hungs­weise 250.000 Euro. Die Strafen sind aber noch nicht rechts­kräftig.

Namen dürfen nicht genannt werden

Die Namen der betei­ligten Call­center oder Dienst­leister darf die Bundes­netz­agentur leider nicht (mehr) nennen. Damit fehlt der bishe­rige wich­tige psycho­logi­sche Druck auf die Betei­ligten, von solchen Aktionen Abstand zu nehmen. Das Bekannt­werden solcher Strafen hatte die Repu­tation der Unter­nehmen stark beschä­digt. Neue Aufträge waren teil­weise kaum noch zu bekommen, weil selbst "seriöse" Auftrag­geber Angst um ihr eigenes Image hatten.

Stei­gende Anzahl von Beschwerden

Deut­lich nach oben gegangen ist auch die Zahl der Beschwerden über nervige Tele­fon­anrufe. Von Januar bis Juni gingen bei der Behörde gut 43.000 schrift­liche Beschwerden über uner­laubte Tele­fon­wer­bung ein, im ersten Halb­jahr 2020 waren es etwa 27.000, wie eine Behör­den­spre­cherin ergän­zend mitteilte.

Zu Gründen für die Zunahme äußerte sich die Bundes­netz­agentur nicht. Ihr Präsi­dent Jochen Homann hatte im Mai gesagt, der Anstieg könne daran liegen, dass die Beschwer­demög­lich­keit inzwi­schen bekannter geworden sei und sich daher mehr Betrof­fene als zuvor meldeten.

Die Bundes­netz­agentur infor­miert über Bußgelder und gibt Warn­hin­weise.

Das TK-Unter­nehmen Voda­fone hat gegen einige seiner Vertriebs­partner Straf­anzeige gestellt.

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