"Echtes" 5G von Vodafone: Nur wenige Handys kompatibel
Wie berichtet hat Vodafone angekündigt, das vom LTE-Standard unabhängige 5G-Netz ab sofort verstärkt auch in die Fläche auszubauen. 5G-Standalone bietet niedrigere Reaktionszeiten als die bisher übliche Lösung, bei der 5G "huckepack" zum LTE-Netz addiert wurde.
Dafür sind die Datenübertragungsgeschwindigkeiten zunächst geringer, weil die Bündelung mehrerer Träger fehlt.
5G-Standalone: Weiterhin eigene Option erforderlich
Weitere Details zu 5G-Standalone von Vodafone
Foto: Vodafone
Wer 5G-Standalone nutzen möchte, muss dafür auch künftig eine eigene Option buchen. Diese ist in der MeinVodafone-App oder im passwortgeschützten Kundenbereich der Webseite des Netzbetreibers als "5G Core Network Option" zu finden. Buchung und Nutzung sind kostenlos. Allerdings dürften nur wenige, technisch sehr versierte Kunden mit der Bezeichnung des Angebots etwas anfangen können.
Prepaidkunden bleiben generell weiterhin von 5G-Standalone ausgesperrt, wie Vodafone im Rahmen des heutigen Pressegesprächs bestätigte. CallYa-Kunden müssen demnach weiterhin mit 5G-Non-Standalone vorliebnehmen und auch dafür eine Option buchen, die mit einer zusätzlichen Grundgebühr von 2,99 Euro pro Vier-Wochen-Abrechnungszeitraum zu Buche schlägt, während die 5G-Freischaltung für Vertragskunden nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Kompatible Smartphones sind Mangelware
Das weitaus größte Problem bei der Nutzung des eigenständigen 5G-Netzes - abseits der Netzabdeckung, die sukzessive aufgebaut werden muss - sind die fehlenden Endgeräte. Vodafone startete im Frühjahr mit dem Oppo Find X3 Pro. Nach "wenigen Wochen" sollten die Modelle der Galaxy-S21-Reihe von Samsung folgen. Aus einigen Wochen wurden letztendlich viele Monate und auch jetzt sind die Samsung-Smartphones nur bedingt für 5G-Standalone geeignet.
Nach Vodafone-Angaben können Samsung Galaxy S21, Galaxy S21+ und Galaxy S21 Ultra derzeit das eigenständige 5G-Netz nur im Frequenzbereich um 3600 MHz nutzen.
Ein weiteres Software-Update soll die Funktionalität auch auf den 700-MHz-Bereich erweitern, während das Oppo Find X3 Pro 5G-Standalone auch im als "Low Band" bezeichneten Frequenzbereich unterstützt.
Wann folgen weitere Endgeräte?
Auf die Frage, wann Smartphones weiterer Hersteller den neuen 5G-Standard beherrschen, der ohne LTE-"Unterbau" auskommt, antwortete Vodafone eher zurückhaltend. Die Hardware des iPhone 13 sei beispielsweise auch geeignet. Das war aber auch beim Samsung Galaxy S20 bereits der Fall. Für diese nicht einmal zwei Jahre alten Smartphones gibt es aber nicht einmal eine Ankündigung, dass die Funktion per Update irgendwann freigeschaltet werden könnte.
Wie sich 5G-Standalone in der Praxis schlägt, wenn man das passende Handy und eine freigeschaltete SIM-Karte zur Hand hat und auch das Netz am Aufenthaltsort zur Verfügung steht, lesen Sie in unserem Testbericht zum "echten" 5G-Netz von Vodafone.