Display

Trend: Handy-Modelle mit OLED- oder AM-OLED-Display

Stärkere Helligkeit, größerer Kontrast und geringerer Stromverbrauch
Von Hagen Hellwig / Björn Brodersen

Bei der AM-OLED ("Active Matrix Organic Light Emitting Diode"), wie sie in den neuen Kamera- und Handy-Displays von Samsung zum Einsatz kommt, werden aktiv angesteuerte organische Leuchtdioden eingesetzt. Sie können sehr klein produziert werden und bilden im Viererverbund ein Einzelpixel eines Displays. Jeder Bildpunkt wird über eine eigene Stromverbindung angesprochen, so dass bewegte Bilder möglich sind. Entscheidende Parameter wie Helligkeit, Kontrast und Stromverbrauch sind im Vergleich zu anderen Technologien deutlich verbessert. Denn es wird nur der Teil des Displays beleuchtet, der gerade hell sein soll. Außerdem sind auch mehr Graustufen darstellbar, was die Detaildarstellung verbessert. Die Leuchtdichte bei AM-OLEDs beträgt maximal 100 bis 150 Candela pro Quadratmeter, so dass sie auch im Sonnenlicht gut ablesbar sind. Samsung I7110 Pilot Samsung I7110 Pilot
Foto: Samsung

Bei der herkömmlichen LCD-Technologie leuchtet immer der ganze Bildschirm (Hintergrundbeleuchtung). Bildschirmbereiche, die dunkel sein sollen, müssen verdeckt werden, was nie vollständig gelingt und daher den Kontrast verschlechtert. Bei AM-OLED-Displays kann ein Kontrastverhältnis von 10 000 zu 1 erreicht werden, LC-Displays kommen auf gerade einmal 300 zu 1. Ein weiterer Vorteil der organischen LEDs ist ihr großer Farbumfang von 110 Prozent ("Farbenglut-Effekt"), während LC-Displays nur 70 Prozent des natürlichen Farbumfangs darstellen können.

Hinzu kommt die schnelle Reaktionszeit bei AM-OLEDs: Bis zu 240 Bilder pro Sekunde können dargestellt werden. Das Umschalten von Bildern funktioniert zwanzig Mal schneller als bei LCDs. Gegen den besonders bei Kälte und Hitze immer noch wahrnehmbaren Nachzieheffekt und die Bewegungsunschärfe von LCDs sind AM-OLEDs immun – keine Chance für Ruckelvideos und Geisterbilder. Das ist natürlich nur für die Videofunktion relevant. Auch der Betrachtungswinkel, der bei Standard-LCDs etwa 90 Grad beträgt, ist bei AM-OLEDs mit 160 Grad fast doppelt so groß - ideale Voraussetzung, um mit mehreren Freunden das selbst gedrehte Video auf einem Handy wie dem Samsung M7600 anzuschauen. Wenn die Bildschirmgröße auch nicht annähernd an die eines LCD-Flachbildschirms für zu Hause oder gar an die Kinoleinwand heranreicht.

Aktuelle Handy-Modelle mit AM-OLED-Display

Nokia N85 Nokia N85
Foto: Nokia
Wie berichtet soll das Samsung M7600 noch in diesem Monat für 450 Euro in den Handel kommen. Das mit einem AM-OLED-Display ausgestattete Symbian-Handy Samsung I7110 Pilot, das wir im vergangenen Dezember näher vorgestellt haben, ist momentan für Preise ab 295 Euro ohne Vertrag im Online-Handel erhältlich, das Samsung S7220 Ultra Classic ab 240 Euro ohne Vertrag. Das 8-Megapixel-Kamera-Handy Samsung S8300 Ultra Touch ist zurzeit ab 325 Euro ohne Vertrag erhältlich. und besitzt ebenso ein AM-OLED wie das knapp 350 Euro teure Nokia N85.

Auch das UMTS-Handy Samsung I7410 mit integriertem Projektor, das der Hersteller in diesem Jahr auf dem Mobile World Congress der Öffentlichkeit präsentierte ist mit einem AM-OLED-Display ausgerüstet. o2 verkauft beispielsweise wie berichtet ab Juni das Android-Handy Samsung I7500, das ebenso über ein AM-OLED-Display verfügt, wie das von uns getestete Samsung Omnia HD.