Amazon kastriert Apps im Google Play Store
Amazon schränkt den Funktionsumfang einiger seiner Apps ein, die über den Google Play Store heruntergeladen wurden. Das berichtet Caschys Blog. Wer beispielsweise bislang Kindle-eBooks über die Shopping-App von Amazon gekauft hat, findet hierzu jetzt keine Möglichkeit mehr.
Amazon empfiehlt in einem Hinweis-Fenster innerhalb der App, die gewünschten Inhalte auf eine Leseliste zu setzen und den Kauf dann beispielsweise über den Internet-Browser zu tätigen. Dabei verrät der Konzern auch gleich den Hintergrund der Maßnahme. Wörtlich heißt es hier: "Aufgrund der Richtlinien von Google Play Store können Sie keine neuen Inhalte mehr über die App kaufen."
Ausnahme für Kindle-Unlimited-Kunden
Amazon schränkt Android-Apps ein
Bild: dpa
Wie es im Bericht weiter heißt, haben Kunden, die Kindle Unlimited abonniert haben, weiterhin die Möglichkeit, eBooks über die Shopping-App von Amazon für Android auszuleihen. Das Unlimited-Abonnement muss aber zuvor ebenfalls über den Internet-Browser abgeschlossen werden. Über die App besteht die Buchungsmöglichkeit nicht mehr.
Auch bei der Prime Video App gibt es jetzt vergleichbare Einschränkungen. Das Streaming von Inhalten, die im Prime-Abonnement inklusive sind, ist weiterhin möglich. Der Kauf oder das Ausleihen anderer Filme wird nicht mehr angeboten. Gefunden werden entsprechende Titel noch über die Suche. Der Kauf muss aber über die Amazon-Webseite durchgeführt werden.
Google will mitverdienen
Der Hinweis auf die "Richtlinien des Google Play Stores" deutet an, worum es bei der Entfernung der für einige Kunden durchaus wichtigen Funktionen geht: Google will - ähnlich wie Apple - am Kauf digitaler Inhalte mitverdienen. Dem Amazon-Watchblog zufolge besteht diese Regelung eigentlich bereits. Durchgesetzt wird sie aber erst ab 1. Juni 2022. Wer sich als Anbieter den Richtlinien widersetzt, riskiert das Entfernen seiner Apps aus dem Play Store.
Dem Bericht zufolge hat Amazon auch den Zugriff auf Audible-Hörbücher und Amazon-Music-Downloads über die Apps aus dem Google Play Store gesperrt. Abzuwarten bleibt, welche weiteren Unternehmen dem Beispiel von Amazon folgen und Kauf-Optionen aus Android-Apps entfernen. Die Alternative wären Preiserhöhungen bei Käufen über die Apps aus dem Google Play Store.