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Verkaufsschlager: Amazon Kindle Fire verdrängt Galaxy Tab

Start in Deutschland nach wie vor ungewiss
Von Steffen Herget

Amazon Kindle Fire verkauft sich hervorragend Amazon Kindle Fire verkauft sich hervorragend, ist aber derzeit nur in USA erhältlich
Bild: teltarif.de
Amazon ist mit dem 199-Dollar-Tablet offenbar ein echter Volltreffer gelungen. Wie die Experten von Flurry Analytics [Link entfernt] ermittelt haben, hat das kompakte Tablet den Android-Markt in den wenigen Wochen seit der Markteinführung zum Weihnachtsgeschäft 2011 den kompletten Markt der Android-Tablets umgekrempelt - und zwar weltweit, obwohl das Tablet bislang nur in den USA verkauft wird. Das Amazon Kindle Fire hat sich den Daten zufolge bereits einen globalen Marktanteil von 36 Prozent gesichert und liegt damit bereits auf einer Stufe mit dem ebenfalls erfolgreichen, aber auch bereits über ein Jahr alten Samsung Galaxy Tab. Im November 2011 hatte das Galaxy Tab noch 63 Prozent Marktanteil aufzuweisen. Flurry Analytics greift allerdings nicht auf offizielle Verkaufszahlen der Hersteller zurück, sondern misst, wie oft ausgesucht Apps auf verschiedenen Android-Tablets gestartet werden. So soll es möglich sein, jeden Tag über 90 Prozent aller Android-Geräte zu erkennen.

Datenblätter

Amazon Kindle Fire verkauft sich hervorragend Amazon Kindle Fire verkauft sich hervorragend, ist aber derzeit nur in USA erhältlich
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Das Amazon Kindle Fire hat zwar keine besonders spektakuläre technische Ausstattung, aber zwei schlagende Argumente im Vergleich zu anderen Tablets zu bieten. Der geringe Preis von 199 US-Dollar war für viele Kunden ausschlaggebend, die die hohen Kosten von Tablets bisher vom Kauf abhielten. Der zweite - und langfristig auch für Amazon deutlich wichtigere Punkt - ist das Ökosystem an Inhalten für das Tablet, dass die Kunden nutzen können. Wie sich auch in unserem Test des Amazon Kindle Fire zeigte, ist das Tablet nahezu komplett auf den Konsum von Inhalten wie Musik, E-Books oder ähnlichen Dingen ausgelegt, die Amazon seinen Kunden sehr einfach zum Kauf anbietet. Da Tablets ohnehin stärker auf den Mediengenuss als auf produktives Arbeiten ausgelegt sind, ist diese Strategie nur konsequent, zudem bindet sie den Kunden recht fest an Amazon und generiert weitere Einnahmen, die den günstigen Tablet-Preis relativieren.

Amazon Deutschland hält sich weiter bedeckt

Noch immer ungeklärt ist der Start des Amazon Kindle Fire in Deutschland. Auf Nachfrage von teltarif.de gab die Pressestelle von Amazon.de bekannt, dass es noch keinen offiziellen Zeitplan zu diesem Thema gäbe. Generell sei das Interesse allerdings groß. In der Vergangenheit dauerte es meist ein bis zwei Jahre, bis in den USA erfolgreiche Amazon-Dienste auch in Europa angeboten werden. Die europäischen Amazon-Ableger dürften jedoch Druck auf den amerikanischen Mutterkonzern ausüben, damit die potenziellen Kunden hierzulande nicht mehr allzu lange warten müssen. Sollte es noch bis zum Weihnachtsgeschäft 2012 dauern, könnte das Amazon Kindle Fire in seinem jetzigen Zustand technisch bereits schon zu weit abgeschlagen sein, um sich gegen die immer stärker wachsende Tablet-Konkurrenz erneut durchsetzen zu können.

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