Internet-TV/SmartTV

HDMI-Sticks machen Fernseher fit für SmartTV

Kleine Mini-PCs bringen Internetdienste auf den LCD-TV
Von

Klein, aber trotzdem zwei Kerne: Der Minix-PC mit Android 4.1 und Dual-Core Prozessor Klein, aber trotzdem zwei Kerne: Der Minix-PC mit Android 4.1 und Dual-Core Prozessor
Bild: Minix
Viele neue Fernsehgeräte bieten heute einen Internetzugang und ermöglichen Zugang zu Smart-TV-Portalen. Doch noch weit nicht jedes Modell ist zum Empfang von YouTube, Facebook, den ARD/ZDF-Mediatheken und Co. im Wohnzimmer geeignet. Und: Wer sich seinen Fernseher vor 2011 gekauft hat, bekommt in der Regel noch keinen Zugriff auf Internetdienste. Doch die Zubehörindustrie hat inzwischen dafür gesorgt, dass auch ältere Fernsehmodelle zum Smart-TV werden können. War dies bislang nur durch eher größere Set-Top-Boxen wie den Geräten von Videoweb möglich, so reicht heute bereits ein kleiner Stick aus.

Grundvoraussetzung zur Nutzung des Gerätes ist ein USB- und HDMI-Anschluss, ein DSL-Zugang sowie ein WLAN-Router. Diesen haben Fernsehgeräte, die nicht älter als 2008 sind, in der Regel an Bord. Ältere Scart-Anschlüsse eignen sich dagegen nicht. Die Sticks benötigen keine separate Stromversorgung: Die Power kommt über den USB-Eingang vom TV-Gerät. Bild und Ton werden mittels HDMI-Kabel übertragen. Die Steuerung der Sticks erfolgt über die Fernbedienung. Einige Hersteller liefern hierbei als Grundausstatung oder Sonderzubehör Touchkeyboards mit, die für eine vereinfachte Navigation sorgen. Inzwischen gibt es mehr als ein Dutzend dieser Mini-PCs für den heimischen Fernseher. Wir haben drei Sticks exemplarisch ausgesucht.

Für 70 Euro wird der Fernseher zum Smart-TV

Klein, aber trotzdem zwei Kerne: Der Minix-PC mit Android 4.1 und Dual-Core Prozessor Klein, aber trotzdem zwei Kerne: Der Minix-PC mit Android 4.1 und Dual-Core Prozessor
Bild: Minix
Der Minix [Link entfernt] NEO G4 Mini-PC TV-Stick besitzt einen Cortex-A9 (2 mal 1,2 GHz) Dual-Core-Prozessor mit 8 GB Speicher (1 GB DDR3-Arbeitsspeicher). Installiert ist das Betriebssystem Android 4.1 und liefert laut Herstellerangaben vollen Zugriff auf die mittlerweile 600 000 Apps des Google Play Stores. Damit können alle für Smart-TV-Anwendungen gängigen Applikationen genutzt werden. Der Kunde kann auf dem Fernseher HD-Filme genießen, spielen oder über den installierten Browser im Internet surfen. Der Flash-Player und HTML5 sind laut Hersteller integriert.

rikomagic: Ein Android-TV-Stick mit Bluetooth. rikomagic: Ein Android-TV-Stick mit Bluetooth.
Bild: rikomagic
Ahnlich gestrickt ist der VCM Android 4.1 Mini PC Stick Andromedar, der ebenfalls jeden Fernseher mit HDMI-Anschluss zum Smart-TV macht und Webseiten- und Mailabruf, Spiele, Facebook, Videos via YouTube oder andere Internetanwendungen bequem am Fernseher steuern lässt. Der kleine Android-4.1-Stick ist mit einem 1,6-GHz-Dual-Core-Prozessor ausgestattet und hat einen Hauptspeicher von 1 GB DDR3-RAM. Er verfügt ebenso wie der Minix-Stick über 8 GB internen Speicher. Einige Apps wie Facebook, YouTube oder Skype sind bereits auf der Oberfläche vorhanden, weitere Anwendungen können auch hier über den Play Store geladen werden. Beide Sticks gibt zu einem Preis ab rund 70 Euro im Onlinehandel.

Stick mit Bluetooth von rikomagic

Der Hersteller rikomagic hat mit dem MK802 IIIS2 bereits eine erweiterte Variante des Vorgängermodells MK802 IIIS auf den Markt gebracht. Zu den Verbesserungen zählt etwa eine weitere vollwertige OTG-USB-Schnittstelle mit der Nutzer Daten zwischen PC und Stick übertragen können. Zusätzlich wurde ein Ausschalter integriert, womit User den Stick über das System herunterfahren können. Vorteil des MK802 IIIS im Vergleich zu den anderen beiden Sticks ist die integrierte Bluetooth-Schnittstelle. Dadurch ist es möglich, alle Bluetooth-fähigen Geräte einzubinden. Auch der rikomagic MK802 IIIS2 ist mit dem Betriebssystem Android 4.1 ausgestattet. Der Mini-PC wird von einem Dual-Core-Prozessor mit 1,6 GHz betrieben. Der Grafik-Prozessor mit vier Kernen ermöglicht auch das Anschauen von 3D-Videos.

Der Android-Stick Andromedar von VCM kostet rund 70 Euro. Der Android-Stick Andromedar von VCM kostet rund 70 Euro.
Bild: VCM
Dank der weiterentwickelten Software ist es auch möglich, jedes Android-Smartphone oder Tablet als Fernbedienung für den Stick zu nutzen. Auch der rikomagic-Stick besitzt Zugang zum Google Play Store. Der rikomagic-Stick ist etwas teurer als die beiden anderen Geräte und kostet rund 130 Euro im Handel. Das Vorgängermodell bekommt man dagegen inzwischen bereits für um die 50 Euro in Onlineshops.

Navigation oft etwas mühsam

Alle Sticks besitzen einen zusätzlichen microSDHC-Einschub als Card-Reader. Somit können die Geräte auch gespeicherte Dateien, etwa Fotos, Bilder oder Videos, am TV abspielen. Freilich können die Sticks nicht den PC oder das Net- oder Notebook ersetzen. Die Navigation ist oft auch umständlicher als an einem Tablet oder Smartphone, da Android-Apps eigentlich für die Nutzung an einem Touchscreen entwickelt worden sind. Dennoch sind die Sticks eine gute und vor allem preisgünstige Möglichkeit auch ältere TV-Geräte Smart-TV-tauglich zu machen.

Bereits im Test bei teltarif.de hatten wir den TVPeCee Internet-TV-Stick MMS-864.wifi+, der beim Versandhändler Pearl angeboten wird.

Mehr zum Thema Smart-TV