iPhone-Bezahldienst

Kontaktloses Bezahlen: Apple iPhone 6 könnte zur digitalen Brieftasche werden

Bezahlen mit dem iPhone statt der Bank­karte - nach Medien­berichten will Apple die kommende Gene­ration seines Handys auch zur digi­talen Brief­tasche machen. Die Kredit­karten-Konzerne spielen demnach mit. Der Erfolg bishe­riger Handy-Porte­monnaies war jedoch über­schaubar.
Von Rita Deutschbein / dpa

Kontaktloses Bezahlen: iPhone 6 von Apple soll als digitale Brieftasche eingesetzt werden können Bezahlen per Handy könnte schon bald auch mit dem iPhone möglich sein
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Apple hat sich laut Medi­enbe­richten promi­nente Unter­stüt­zung aus der Finanz­branche für ein iPhone-Bezahl­system gesi­chert. Der Konzern habe Verein­barungen mit den großen Kredit­karten- Anbie­tern Visa, Master­card und American Express geschlossen, berich­tete der Finanz­dienst Bloom­berg. Das nächste iPhone solle auch als digi­tale Brief­tasche einge­setzt werden können, hieß es unter Beru­fung auf eine infor­mierte Person. Dabei solle der Nutzer die Zahlung per Finger­abdruck auf dem iPhone-Sensor bestä­tigen können.

Datenblätter

Der Tech­nolo­gieblog Recode hatte zuvor eben­falls von einem Deal zwischen Apple und American Express berichtet. Apple hat am 9. September zu einem Event geladen, auf dem neben der neuen iPhone-Gene­ration eben auch der Mobil-Bezahl­dienst vorge­stellt werden soll. Als Namen für die neuen Geräte werden derzeit iPhone 6 und für das größere Modell iPhone 6L gehan­delt.

NFC als Basis für das kontakt­lose Bezahlen

Kontaktloses Bezahlen: iPhone 6 von Apple soll als digitale Brieftasche eingesetzt werden können Bezahlen per Handy könnte schon bald auch mit dem iPhone möglich sein
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Nach Medi­enin­for­mationen soll das nächste iPhone den NFC-Nahfunk unter­stützen, auf den die Finanz­branche für kontakt­lose Bezahl­sys­teme setzt. Apple hatte die Tech­nologie bisher nicht verwendet, während sie in diversen Smart­phones mit dem Google-Betriebs­system Android bereits einge­baut wurde. Bishe­rige Versuche, auf dieser Basis das Smart­phone als digi­tales Porte­mon­naie zu etablieren, hatten nur über­schau­baren Erfolg.

Aller­dings machen die Kredit­karten-Firmen verstärkt Druck, um für kontakt­loses Bezahlen geeig­nete Termi­nals schneller in die Geschäfte zu bringen. So gab Master­card im Juli vor, dass in Deutsch­land mit allen neu aufge­stellten Kassen ab dem 1. Januar 2015 auch kontakt­loses Bezahlen möglich sein muss. Alte Termi­nals in Geschäften, die Zahlungen mit der Kredit­karte akzep­tieren, werden ausge­tauscht oder mit einem Update versehen. Auf diese Weise sollen in Deutsch­land spätes­tens ab 2018 alle für MasterCard zerti­fizierte Termi­nals für die NFC-Tech­nologie bereit sein.

Spezi­elle Soft­ware bereits im iPhone 5S imple­men­tiert

Apple-Chef Tim Cook hatte bereits vor einiger Zeit gesagt, der Finger­abdruck-Sensor im iPhone sei auch mit Blick auf mobiles Bezahlen entwi­ckelt worden. Das System mit dem Namen "Touch ID" war vor rund einem Jahr im iPhone 5S einge­führt worden. Der große Apple-Rivale Samsung baute in diesem Jahr eben­falls einen Finger­abdruck-Sensor in sein Spit­zen­modell Galaxy S5 ein und verknüpfte ihn mit dem Online-Bezahl­dienst PayPal. Bei Recode hieß es aller­dings auch, es sei noch unklar, ob der geplante Apple-Bezahl­dienst von Anfang an die Iden­tifi­kation per Finger­abdruck erlauben werde, oder erst später.

Unter­dessen sickern auch weitere Hinweise auf ein neues trag­bares Gerät durch, das Apple angeb­lich eben­falls am 9. September vorstellen will. Erwartet wird vor allem eine Datenuhr. Nach Infor­mationen von Recode soll es das Gerät in verschie­denen Ausfüh­rungen geben. Als Preis des teuersten Modells seien 400 Dollar im Gespräch gewesen, es sei aber noch nichts entschieden worden, hieß es unter Beru­fung auf infor­mierte Personen. Das Gerät werde erst in einigen Monaten in den Handel kommen, mögli­cher­weise auch erst nach dem wich­tigen Weih­nachts­geschäft Anfang 2015.

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