iPhone 7: Darum verzichtet Apple auf die Kopfhörerbuchse
Beim aktuellen iPhone 7 und iPhone 7 Plus hat Apple auf eine Klinkenbuchse verzichtet. Stattdessen werden Kopfhörer über den Lightning-Anschluss oder kabellos mit den Geräten verbunden. Apple ist damit der erste Hersteller, der auf die zum Standard bei einer Vielzahl von mobilen Geräten gehörende Klinkenbuchse verzichtet. Doch was hat den Hersteller zu diesem Schritt bewogen? In einem Gespräch mit Buzzfeed beleuchtet Apple seine Entscheidung.
Apple: Kopfhörerbuchse ist ein Dinosaurier
Die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse findet sich an zahlreichen Geräten. Nicht nur Tablets, Smartphones, Radios und Laptops haben einen solchen Anschluss. Auch in vielen Autos, Flugzeugen, an Babyphones und Radioweckern gehört die Buchse zur Ausstattung. Und das aus gutem Grund: Der Klinkenstecker als Anschluss von Kopfhörern an ein Gerät hat sich über die vergangenen Jahrzehnte etabliert. Auch wenn der Erfinder des Kopfhörers bis heute nicht eindeutig festgestellt werden kann, kopfhörerähnliche Geräte werden bereits seit über 100 Jahren verwendet. Die Klinkenbuchse gehört somit zu den ältesten bestehende elektronischen Standards.
Und genau auf dieses Argument stützt sich Apple. Greg Joswiak, Vizepräsident des Unternehmens, sagte in dem
Gespräch, dass die Zukunft von Audio kabellos sei. Die Kopfhörerbuchse hätte ihre letzte große Innovation
vor über 50 Jahren gehabt - als sie von ehemals 6,5 Millimeter auf 3,5 Millimeter in der Breite
verkleinert wurde. "Seither wurde sie nicht verändert. Sie ist ein Dinosaurier. Es ist Zeit weiterzudenken."
iPhone 7: Darum verzichtet Apple auf die Kopfhörerbuchse
Bild: Apple, teltarif.de / Rita Deutschbein
Wichtiges Argument: Verzicht auf Buchse spart Platz im iPhone
Apple zeigte in der Vergangenheit häufiger, dass das Unternehmen bereit ist, mit gängigen Standards zu brechen. Dan Riccio, Senior Vice President, Hardware Engineering bei Apple, nennt die Buchse etwas abfällig "ein Loch, das mit Luft gefüllt ist". Doch würde dieses "Loch" wertvollen Platz im Gerät einnehmen. "Es hielt uns zurück von einer Reihe an Dingen, die wir in das iPhone packen wollten", so Riccio. Zudem stehe die Buchse in Konkurrenz mit der Kamera-Technik, dem Akku und den Chips im iPhone. Und da Apple im iPhone 7 Plus beispielsweise mehr Platz für den zweiten Kamera-Sensor benötigt, musste im Inneren umsortiert werden.
Durch die Umpositionierung verschiedener Bauteile im Inneren zeigte sich laut Riccio, dass kein Platz mehr für die Kopfhörerbuchse vorhanden war. Sie wurde also gestrichen. In Folge des Verzichts der Buchse war laut Apple nun auch mehr Platz für den Akku vorhanden, der im iPhone 7 im Vergleich mit dem des Vorgängers um 14 Prozent und beim iPhone 7 Plus um 5 Prozent angewachsen ist.
Und ein weiteres Argument führt Riccio an: Durch den Verzicht der Klinkenbuchse sei es endlich möglich gewesen, das iPhone 7 wasserfest zu machen. Hier fragen wir uns allerdings, inwieweit die Aussage ernst zu nehmen ist. Denn andere Smartphones wie beispielsweise das Samsung Galaxy S7 bieten den Schutz vor Wasser ebenfalls - trotzt vorhandenem Kopfhöreranschluss.
AiPods: Apple teure Kopfhörer-Alternative
Obwohl Apple auf sein Motto beharrt - die Zukunft von Audio sei kabellos - legt der Hersteller dem Lieferumfang
des iPhone 7 und 7 Plus einen Adapter Lightning-auf-Klinke bei. Zu groß wäre sonst sicherlich der Aufschrei
der Nutzer, die ihre Kopfhörer nicht mit dem Smartphone verwenden können. Im Handel kostet ein solcher Adapter etwa
9 Euro - für Apple-Verhältnisse nicht viel. Aber dennoch ist es ärgerlich, 9 Euro bezahlen zu müssen,
sollte der Adapter verloren gehen. Nutzer müssen zudem ein weiteres Problem beachten: Da Kopfhörer am iPhone 7
und 7 Plus über den Lightning-Adapter angeschlossen werden, kann das Smartphone nicht geladen werden, während
Nutzer über den Anschluss Musik hören.
Die kabellosen AirPods von Apple
Bild: Apple
Apple hat natürlich ein Interesse daran, seine neuen Kopfhörer namens AirPods an den Mann und die Frau zu bringen. Und diese
funktionieren kabellos - wie Apple die Zukunft von Audio sieht. Doch die AirPods ernteten im Netz
unmittelbar nach ihrer Präsentation reichlich Spott. Denn das Design der kabellosen Kopfhörer erinnert an den
Aufsatz einer elektrischen Zahnbürste. Vielen Nutzern ist unverständlich, was sich Apple - ein Unternehmen, das
für sein durchdachtes Design bekannt ist - bei der Entwicklung und Gestaltung der AirPods gedacht hat. Und die
Kopfhörer haben ein weiteres Manko: Mit einem Preis von 179 Euro sind sie sehr teuer.
Die Verbindung zwischen AirPods und iPhone funktioniert kabellos über Apples neue, Bluetooth-ähnliche Nahfunktechnologie, die der Hersteller nicht weiter definiert. Per Bluetooth angeschlossene Kopfhörer sagen aber nicht jedem Nutzer zu, da die Verbindung abbrechen oder es zu Tonproblemen kommen kann. Zudem müssen kabellose Kopfhörer geladen werden, da sie ohne Stromzufuhr nicht funktionieren. Es bleibt daher abzuwarten, wie erfolgreich Apple mit seinen AirPods sein wird. Und immerhin steht hinter dem Unternehmen eine nicht unerhebliche Fanbase, die sich - sind wir mal ehrlich - nahezu alles von Apple verkaufen lässt.
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