Medienberichte: Apple kauft Kopfhörer-Firma Beats Audio für 3,2 Milliarden Dollar
Apple könnte Beats Audio übernehmen.
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Apple steht Medienberichten zufolge vor der größten
Übernahme der Firmengeschichte. Der iPhone-Hersteller verhandelt
demnach über den Kauf des Musikspezialisten Beats für 3,2 Milliarden
Dollar (2,3 Milliarden Euro). Das vom Hip-Hop-Star Dr. Dre mitgegründete
Unternehmen ist für seine Kopfhörer mit dem markanten roten "b"
bekannt und hatte unlängst auch einen Streaming-Dienst für Musik
gestartet.
Die Übernahme könnte bereits kommende Woche verkündet werden, schrieb die Financial Times in der Nacht zu Freitag unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die Gespräche könnten aber auch noch scheitern, hieß es einschränkend. Kurz darauf berichteten auch das Wall Street Journal [Link entfernt] und die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg über Verhandlungen. Apple und Beats äußerten sich nicht dazu.
Beats-Übernahme könnte Einstieg in Streaming-Dienste erleichtern
Apple könnte Beats Audio übernehmen.
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Apple würde sich mit Beats eine Eintrittskarte ins Geschäft mit
Abo-Diensten erkaufen, bei denen man für einen monatlichen Festbetrag
Millionen Songs abrufen kann. In diesem Bereich gilt die schwedische
Firma Spotify als treibende Kraft, hat aber auch viele Konkurrenten.
Bei diesen Abo-Streamingdiensten gibt es derzeit das größte Wachstum
in der Musik-Branche, sie sind aber noch deutlich kleiner als der
CD-Verkauf oder das Herunterladen von Musik.
Apple hatte mit dem iPod und der iTunes-Plattform Musik-Downloads zu einem Riesen-Geschäft gemacht und bisher auf einen Abo-Dienst verzichtet. In den USA wurde aber bereits das werbefinanzierte iTunes Radio gestartet, bei dem der Kunde Musik nach Genre serviert bekommt.
Beats Audio vermarktet seine Kopfhörer als hochwertige Alternative zu Apples weißen Earpods. Populär sind sie vor allem bei Jugendlichen. Die Kopfhörer gelten aber auch als basslastig, weswegen sie sich nicht für alle Musikrichtungen eignen. Preislich können Beats-Kopfhörer 200 Euro und mehr erreichen.
Der Musik-Unternehmer Jimmy Iovine, ein weiterer Beats-Mitgründer, hatte einen guten Draht zum 2011 verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs. Er solle nach der Übernahme in die Führungsriege von Apple kommen, hieß es in den Medienberichten.
Apple sitzt auf 150 Milliarden Dollar
Apple hatte sich bisher trotz eines Geldbergs von mehr als 150 Milliarden Dollar mit großen Übernahmen zurückgehalten. In den vergangenen 18 Monaten kaufte Apple zwar 24 Unternehmen. Aber der Konzern gibt üblicherweise maximal einige hundert Millionen Dollar aus, um bestimmte Funktionen für seine Geräte oder talentierte Leute zu holen. Mit Zukäufen baute Apple weitgehend seinen eigenen Kartendienst auf und auch die sprechende Assistentin Siri kam von außerhalb.
Bei Beats hatte sich erst im September vergangenen Jahres der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC komplett zurückgezogen. HTC hatte im Jahr 2011 für rund 300 Millionen Dollar die Mehrheit gekauft und seine Geräte mit Beats-Technik ausgeliefert. Doch die Hoffnung auf einen Verkaufserfolg insbesondere bei jüngeren Nutzern erfüllte sich nicht. Den Platz von HTC übernahm damals der Finanzinvestor Carlyle. Für ihn wäre ein Apple-Deal in der genannten Dimension ein Goldgrube.