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W-LAN: Mobil ins Netz

Immer mehr "Hotspots" werden von unterschiedlichen Anbietern versorgt
Von Volker Schäfer

Mobile Kommunikation beschränkt sich schon lange nicht mehr auf das Telefonieren mit dem Handy oder das Schreiben von SMS-Nachrichten. Geschäftskunden, aber auch immer mehr Privatleute wünschen sich auch unterwegs den Zugriff auf ihren E-Mail-Server und die Möglichkeit, Informationen aus dem Internet abzurufen. Hierzu besteht die Möglichkeit via Handy und Laptop oder PDA. Das ist aber entweder sehr langsam (9,6 bis 14,4 kBit/s) oder sehr teuer (bei GPRS wird volumenbasiert abgerechnet).

Immer mehr Unternehmen bemühen sich nun um Alternativen oder eine Ergänzung zu den GSM/GPRS-Netzen. Kostengünstig und im Gegensatz zur UMTS-Technik bereits jetzt verfügbar ist die Wireless-LAN (W-LAN)-Technik, mit der allerdings nur die Abdeckung sehr begrenzter Räume möglich ist. Daher konzentriert sich der Ausbau auch auf besonders stark frequentierte Orte wie Flughäfen, Bahnhöfe, Messehallen und ähnliches.

Neben neuen Dienstleistern wollen auch die bestehenden Mobilfunkunternehmen ihre Leistungspalette um W-LAN-Hotspots erweitern. T-Mobile machte am Flughafen Münster-Osnabrück, in einigen Hotels und in der eigenen Firmenzentrale in Bonn den Auftakt. Die Erschließung weiterer Hotspots ist geplant.

Am vergangenen Wochenende hat die Deutsche Bahn AG erste Hotspots in den Erste Klasse-Lounges der Bahnhöfe in Frankfurt am Main (Hauptbahnhof und Rhein-Main-Flughafen) und Köln eingerichtet. Bis Mitte Januar ist der Internet-Zugang für die Bahngäste mit Zugang zu den Erste Klasse-Lounges sogar kostenlos. Danach soll eine Online-Stunde 5,50 Euro kosten.

Zum Vergleich: Bei E-Plus zahlt man in den Professional-Tarifen 6 Euro pro Stunde - dafür muss man sich aber auf 14,4 kBit/s beschränken oder für monatlich 7,50 Euro Aufpreis den HSCSD-Datendienst buchen. Etwas günstiger wird die Nutzung einer lokalen Internet-Einwahlnummer in Verbindung mit einem Ortstarif z.B. bei T-Mobile oder Vodafone D2. Damit kommt man auf 5,40 Euro pro Stunde.

T-Mobile verlangt für seinen W-LAN-Service ab Januar 8 Euro pro Stunde. Damit ist die Telekom-Mobilfunktochter recht teuer, wenn man bedenkt, dass es in Hamburg inzwischen sogar einen nichtkommerziellen, kostenlosen W-LAN-Service gibt (teltarif.de berichtete).

Auch andere Hotspot-Anbieter bewegen sich preislich eher im Rahmen der Deutschen Bahn AG, so zum Beispiel auch die neben W-LAN auch auf die Bluetooth-Technologie setzende Firma Sofanet, über deren Dienste wir vor einigen Tagen bereits berichtet haben.

Sehr rührig ist die Wiesbadener Firma Placetobee Portale GmbH [Link entfernt] , die bereits fünf Hotspots in der hessischen Landeshauptstadt betreibt und ihr Netz bis Mitte nächsten Jahres auf 50 Hotspots ausweiten will, so dass dann große Teile der Stadt mit einem drahtlosen Internet-Zugang versorgt werden. Später sollen auch Frankfurt am Main und Mainz abgedeckt werden.

Interessant sind die sehr günstigen Preise: Für 5 Euro kann man nicht nur eine Stunde, sondern einen ganzen Tag lang online gehen. Eine Wochenkarte ist für 20 Euro zu haben und ein Monatsticket schlägt mit 35 Euro zu Buche. Bei diesen Preisen könnte der Zugang für Anwohner mit W-LAN-Funkversorgung sogar eine Alternative zu einem drahtgebundenen Internet-Zugang (z.B. DSL) sein.