Modisch

Nokia bringt Handy ohne Tastatur auf den Markt

7260, 7270 und 7280 erscheinen als "Fashion Handys"
Von Thorsten Neuhetzki

Gleich drei neue Geräte hat Nokia in Shanghai beim Totally Fashion Event vorgestellt. Alle drei Geräte sprengen mit ihren Designs den Rahmen des bislang üblichen im Handy-Design. Allerdings muss Nokia sich die Frage gefallen lassen, ob die drei neuen Modelle wirklich dem entsprechen, was die Kunden in Zukunft wünschen. So hat etwa das 7280 gar keine Tastatur mehr.

Nokia 7260

Datenblätter

Nokia 7260 Dem 7260, über das bereits vor einigen Wochen spekuliert wurde, sieht man noch am ehesten an, dass es sich dabei um ein Handy handelt. Akzente aus Chrom und Edelstahl verschaffen dem 7260 einen industriellen Charakter. Mit Trageriemen und Tasche, die im Zubehörhandel erhältlich sein werden, kann jeder Nutzer dem ganzen noch die Krone aufsetzen. Das 7260 verfügt über Triband-Funktionalität, so dass in allen gängigen GSM-Netzen in Europa und Amerika telefoniert werden kann. Mit einer integrierten VGA-Kamera können zudem Bilder von Menschen mit ebenso modischen Telefonen gemacht, oder eben andere Motive geknippst werden. Das Display ist 128x128 Pixel groß und kann 65 536 Farben darstellen. Bilder können mit dem Nachtmodus auch bei schlecher Beleuchtung gemacht werden.

Mit dabei sind außerdem ein integriertes Radio und eine Diktiergerät-Funktion. Da sich das 92 Gramm schwere und 105 mal 45 mal 72 Millimeter große Telefon an modebewusste Kunden richtet, gibt es auch einen Kleidungs- und Schuhgrößenumrechner. Nahezu überflüssig zu erwähnen ist, dass das Telefon auch SMS und MMS unterstützt und über Java verfügt. Auch HSCSD und GPRS sind nutzbar.

Anrufer werden mit polyphonen Klingeltönen signalisiert, im Kalender können Anrufe terminiert werden und dann bequem per Sprachwahl angesteuert werden. Auch eine To-Do-Liste und ein Notizbuch können gepflegt werden. Wie die beiden anderen Telefone soll das Gerät im vierten Quartal 2004 auf den Markt kommen. Der mitgelieferte Akku kommt auf drei Stunden Sprechzeit und 350 Stunden Stand-by. Der angepeilte Preis liegt bei etwa 250 Euro.

Nokia 7270

Nokia 7270 Vom den 20er Jahren ließen sich die Designer des neuen 7270 von Nokia inspirieren. Das Gehäuse ist aus Edelstahl, was sich auch im Gewicht von 121 Gramm bemerkbar macht. Die Größe hingegen liegt unter der des 7260: 88 mal 46 mal 22 Millimeter. Mit passenden Textilauflagen, Trageriemen aus Leder oder anderen Materialien ergänzt das aufklappbare Telefon den persönlichen Stil. Auch dieses Mode-Telefon hat einen Größenumrechner an Bord. Mit dem eingebauten Radio kann während der Shopping-Tour Musik gehört.

Wie bei Klapphandys üblich, hat das Telefon zwei Displays: eins innen und eins außen. Das TFT-Hauptdisplay hat eine Größe von 31,7 mal 38,9 Millimetern und kann 128x160 Pixel in 65 536 Farben darstellen. Das kleinere Display kommt immerhin noch auf 4 096 Farben und 96x65 Pixel. An der Seite verfügt das Telefon über Tasten für Push to Talk (PTT) und Lautstärke.

Mit der VGA-Kamera lassen sich Bilder und Videos aufnehmen. Dabei kann bis zu vierfach digital herangezoomt werden. Sowohl das innere als auch das äußere Display können als Kontrollmonitor verwendet werden. Auch dieses Telefon verfügt über SMS und MMS sowie Java, kann EDGE, HSCSD, GPRS sowie Infrarot. Auch Sprachwahl und andere Anrufmanagement-Tools wie die Sperre von nicht zugelassenen Nummern sind im Triband-Handy dabei. Im Kalender hat der Nutzer einen genauen Überblick über seine Arbeitswoche und kann sich an Termine erinnern lassen. Anrufe können mit MP3/AAC-Klingeltönen signalisiert werden. Außerdem kann der 7270-Nutzer auf eine Stoppuhr, einen Taschenrechner, eine To-Do-Liste und ein Notizbuch zurückgreifen. Allerdings fasst das Telefonbuch nur 255 Einträge. Dafür reicht der Akku für vier Stunden Gesprächszeit oder 270 Stunden Stand-By. Der Kostenrahmen für das Modell liegt bei 400 Euro.

Nokia 7280

Nokia 7280 Das dritte Modehandy in der Runde ist das 7280. Mit 500 Euro ist es auch das teuerste der drei neuen Modelle - und das ausgefallenste. Ihm fehlt nämlich ein üblicher Bestandteil von Telefonen: die Tastatur. Stattdessen kann der Nutzer das Telefon über ein Drehrad bedienen, mit dem er auch die Ziffern für eine zu wählende Telefonnummer oder Buchstaben für seine SMS auswählt. Zusätzlich steht ein "sprachaktiviertes Benutzerinterface" zur Verfügung. Hoffentlich versteht dieses den Nutzer auch, da dauerhaftes "Drehen am Rad" sicherlich nicht so zufriedenstellend ist.

Die modischen Aspekte des Telefons werden von Hochglanz, Lederelementen und kleinen Spiegel-Akzenten unterstrichen. Um die Parallele zu den teuren Modemarken zu unterstreichen, ist an dem Telefon ein kleiner Stoffwimpel mit der Aufschrift "Nokia" angebracht. Gespräche werden mit einer von Nokia als "Quick-Slide" genannten Bewegung angenommen oder beendet. Dabei handelt es sich laut Pressemitteilung um eine "elegante Handbewegung".

Die Eckdaten: 84 Gramm schwer und 115 mal 32 mal 19 Millimeter groß. Fotos, Klingeltöne, Display-Hintergrundbilder, Musikdateien und Videoclips lassen sich mit dem Nokia Collector zwischen dem Nokia 7280 und einem Mac austauschen. Für stilvolle Nutzung des Nokia 7280 im Freisprechbetrieb sorgt das ebenfalls heute vorgestellte Funk-Image-Headset. Außerdem können HSCSD, GPRS, Bluetooth und Infrarot genutzt werden. Polyphone Klingeltöne und Radio gehören außerdem zum Sortiment dazu. Das 104x208 Pixel große Display kann 65 536 Farben darstellen, während die Kamera in VGA-Auflösung (640x480 Pixel) arbeitet. Der Akku des Triband-Gerätes reicht für drei Stunden Sprechzeit oder 240 Stunden Stand-by.