Ratgeber

Ratgeber: Sparen mit Pre-Selection

Welcher Anbieter ist der richtige?
Von Björn Brodersen

Pre-Selection-Kunden zahlen in der Regel etwas mehr für ihre Telefonate als im Call by Call, allerdings weisen diese Preise normalerweise auch eine deutlich längere Haltbarkeit auf. Statt ständigem Vergleichens der aktuellen Call-by-Call-Tarife im teltarif-Tarifrechner, bleiben die Preise in den Pre-Selection-Angeboten in der Regel über längere Zeit unverändert. Beispielsweise hat sich an den Preisen im Privat-Tarif der 01058 Telecom seit Juli 2003 nichts geändert. Eine Ausnahme bilden hier Discount-Angebote wie MinuTEL, EasyPreselect, Easyfone oder Preselect.de, die mit einem Kampfpreis von einem Cent pro Minute für nationale Festnetzgespräche an den Start gegangen waren. Inzwischen haben die Anbieter den Preis schrittweise auf das Doppelte angehoben.

Wer solche Preiserhöhungen nicht mittragen will, kann das Angebot schnell wieder kündigen. Auch sonst können die Kunden relativ schnell zu einem anderen Anbieter wechseln oder die Voreinstellung an ihrem Anschluss einfach aufheben lassen. Bis auf Aufnahmen wie bei Arcor oder 3U können die Pre-Selection-Angebote innerhalb von Tagen wieder gekündigt werden. Die T-Com bietet auf ihrer Webseite ein ausdruckbares Formular für Pre-Selection-Kunden an, die die Voreinstellung an ihrem Festnetzanschluss aufheben lassen wollen. Außerdem müssen ja auch Pre-Selection-Kunden nicht auf günstigere Call-by-Call-Angebote verzichten, die Nutzung von Sparvorwahlen ist weiterhin möglich. Und auch eine vermeintlich teure Pre-Selection kann immer noch deutlich günstiger sein, als der Standardtarif der Telekom.

Die Wahl des Pre-Selection-Anbieters fällt nicht leicht

Die Wahl zwischen den vielen verschiedenen Pre-Selection-Angeboten fällt nicht leicht, und das liegt nicht nur an den unterschiedlichen Preisen für die Telefonverbindungen. Da gibt es zum Beispiel Tarife mit monatlicher Grundgebühr oder einem monatlichen Mindestumsatz wie etwa der Talk 80 von The Phone House oder der neue Preselect von Arcor. Dafür erhält der Kunde im Gegenzug ein monatliches Kontingent an Freiminuten oder Zeitfenster, in denen kostenlose Telefonate möglich sind. Im Tarif Talk 80 erhalten die Kunden für 2,50 Euro im Monat 80 freie Gesprächsminuten, die sie für Anrufe in das deutsche Festnetz verwenden können. Der rechnerische Minutenpreis liegt für das Inklusivminutenkontingent bei 3,1 Cent.

Überlegen sollte man sich auch, ob man ein Angebot mit Abrechnung im Minutentakt oder im Sekundentakt wählt. Einen Sekundentakt erhalten die Kunden beispielsweise in den Angeboten von 3U und von Comnet. Wer bei Arcor einen Sekundentakt erhalten will, muss ein zusätzliches Verbindungsentgelt pro Gespräch bezahlen. Achten sollte man auch auf die angebotenen Optionen. Eine interessante Option bietet beispielsweise Comnet an: Hier sind 100 Auslands-Telefonate im Monat zu bestimmten Zielen mit einer Länge von unter 20 Sekunden kostenlos. Andererseits können bei 3U oder bei The Phone House die Kunden zu Sonderpreisen zu einer bestimmten Anzahl von vorher festgelegten nationalen Rufnummern telefonieren. Im Normaltarif von 3U sind es drei Rufnummern, bei Talk 80 sind es fünf. Außerdem telefonieren TalkTalk-Kunden untereinander ganz kostenlos.

Dafür liegen aber auch die Minutenpreise im Talk 80-Tarif über denen der Konkurrenz - abgesehen von Arcor. Tele2 bietet in der Nebenzeit sehr attraktive Gesprächspreise für Telefonate ins nationale Festnetz, was sich für Telefonkunden, die tagsüber eh bei der Arbeit sind, lohnt. Das trifft auch auf den Normaltarif von 3U zu. Wer hauptsächlich im eigenen Ortsnetz telefoniert, sollte zum Privat-Tarif von 01058 Telecom greifen, in dem Ortsgespräche rund um die Uhr lediglich einen Cent pro Minute kosten.