teltarif Special

SCHUFA: Welche Rolle spielt sie bei Mobilfunkanträgen?

Nicht jeder Mobilfunkanbieter löscht Verträge aus der Auskunftsdatei
Von Thorsten Neuhetzki / Volker Schäfer

Selbst wenn jemand einen negativen SCHUFA-Eintrag hat, ist es nicht ausgeschlossen, dass er einen Mobilfunk-Vertrag bekommt. Die Pressestellen der Netzbetreiber erklärten übereinstimmend, die SCHUFA-Auskunft sei nicht das einzige Kriterium dafür, ob ein Vertrag mit einem Kunden angenommen werde oder nicht. Es gäbe noch weitere Wirtschaftsauskunftsdienste und interne Prüfungen. Erst durch das Gesamtbild, dass man über einen Kunden bekomme, lasse sich über das Zustandekommen eines Vertrages entscheiden.

Umgekehrt bedeutet dies natürlich auch, dass ein "sauberer" SCHUFA-Eintrag nicht immer Garant dafür ist, dass der Vertrag mit dem gewünschten Telekommunikationsunternehmen zustande kommt. In einem weiteren teltarif.de-Redaktion bekannten Fall schaltete E-Plus den Vertrag eines Kunden ohne negativen SCHUFA-Eintrag zwar frei, aktivierte aber die Möglichkeit, Auslandsgespräche zu führen und das International Roaming nicht. Der Netzbetreiber erläuterte auch nach mehrfacher Nachfrage nicht seine Gründe für diese Einschränkung, die nach einigen Monaten aufgehoben wurde. Die Gründe seien "intern", wurde dem Kunden mitgeteilt.

Unterschiede gibt es auch bei der Anzahl an Verträgen, die man als Privatkunde bei den verschiedenen Unternehmen abschließen kann. E-Plus bewilligt zunächst zwei Freischaltungen. Kunden, deren Verträge seit mindestens drei Monaten bestehen, können weitere Karten bekommen. Bis zu sechs Karten pro Vertragskunde seien maximal möglich, teilte die Pressestelle des Düsseldorfer Netzbetreibers auf Anfrage von teltarif.de mit.

Bei T-Mobile gibt es dagegen keine Beschränkungen. Kunden, die ihre Rechnungen bezahlen, können bei der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom beliebig viele Karten schalten. Allerdings läuft - wie auch bei anderen Unternehmen - ab dem zweiten Vertrag vor der Aktivierung eine etwas intensivere interne Prüfung, so dass die Freischaltung möglicherweise einige Stunden länger dauert.

Vodafone hatte früher Privatkunden auf zwei Karten beschränkt. Wer einen dritten Vertrag wollte, musste eine Kaution hinterlegen. Diese Beschränkung gibt es heute in der Praxis nicht mehr, zumal ein Kunde, der zusätzlich zum Handyvertrag auch Vodafone Zuhause Talk & Web bucht, schon drei Verträge hat. Die SIM für die Sprachtelefonie und die Karte für Datenkommunikation werden hier nämlich als getrennte Verträge abgeschlossen, auch wenn sie im gleichen Endgerät, der Talk & Web-Box, betrieben werden.