Musik

Motorola stellt neues ROKR-Musikhandy vor

Das ROKR E2 mit Linux-Betriebssystem und größerem Speicher
Von Christian Horn

Motorola stellt zur Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas eine verbesserte Version seines ROKR-Musikhandys vor. Das neue, Linux-basierte ROKR E2 soll mit optionaler 2-GB-SD-Speicherkarte bis zu 500 Songs fassen können. Das erste, im September vorgestellte ROKR hatte nur Speicherkapazität für 100 Songs - und war mit diesem doch sehr begrenzten Volumen bei der Kritik durchgefallen. Motorola musste sich nach der Vorstellung des ROKR einige herbe Kommentare gefallen lassen: Apple hatte Motorola bei der Vorstellung des ROKR als dem lange erwarteten iTunes-Handy gründlich die Show vermasselt indem der Mac-Hersteller gleichzeitig mit dem ROKR seinen iPod Nano vorstellte. Motorola ROKR E2

Motorola ROKR E2

Der iPod Nano machte die Schlagzeilen und das enthusiastisch erwartete iTunes-Handy erntete durch die Bank negative Kritiken. Das Design wurde als "veraltet und uncool" geschmäht, das Speichervolumen von nur hundert Songs sei lachhaft und dass die Musik nur über PC und nicht über das Mobilfunknetz geladen werden könne, mache das Gerät für die Mobilfunk-Netzbetreiber wenig attraktiv. Gesamturteil: Ein Ladenhüter.

Motorola hat das ROKR nun gründlich überarbeitet. Im abgerundeten Riegel-Design ist das ROKR E2 optisch weitaus ansprechender als sein Vorgänger. Für das bequemere Abspielen der Songs hat Motorola dem ROKR E2 zusätzliche Abspieltasten an Geräteseite spendiert. Zum Anschluss der Kopfhörer verfügt das neue ROKR über eine 3,5 Millimeter-Klinkenbuchse und Bluetooth für die kabellose Verbindung mit Bluetooth-Headsets. Für den Austausch von Musikdateien mit dem PC ist eine USB 2.0-Verbindung vorgesehen. Weitere Features sind ein vorinstallierter Opera-Browser, eine 1.3 Megapixel-Kamera und ein FM-Radio.

Ob Motorola mit aufgemöbelten Version des ROKR erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Bei den Musik-Handys schläft die Konkurrenz nicht und für Mororolas ROKR wird es nicht leicht sein, sich gegen hochgestylte Geräte wie Sony Ericssons Walkman-Handy W900i oder Nokias Musik-Handy N91 durchzusetzen.

ROKR E2 ohne iTunes aber mit iRadio

Nach dem Flop des ersten ROKR als iTunes-Handy verwundert es nicht, dass das ROKR E2 nun ohne Apples Musiksoftware iTunes daherkommen soll, wie amerikanische Medien berichten. Stattdessen setzt Motorola beim ROKR E2 auf seinen Musikservice iRadio, der auch auf der CES vorgestellt werden soll. Den Medienberichten zufolge soll der iRadio-Service zuerst mit dem ROKR E2 vermarktet werden. Der Musikdienst in Kooperation mit Mobilfunkbetreibern soll zum Start satte 435 werbefreie Radiosender bieten. Das als Abonnenten-Service geplante Handy-Radio soll zunächst in den USA starten. Der genaue Starttemin, mit welchen Mobilfunk-Netzbetreibern Motorola kooperiert und wann der Dienst in Europa erwartet werden kann, wurde noch nicht bekannt gegeben.