Vorsicht

Nicht überall, wo Sprachflatrate drauf steht, ist Flat drin

Zahlreiche Anbieter von Sprachflatrates schließen bestimmte Nummern aus
Von Thorsten Neuhetzki / Steffen Prey

Telemonster-Betreiber Frank Geller kennt die Problematik und fragt: "Welchen Wert hat eine Sprachflatrate dann noch, wenn der Anbieter jederzeit behaupten kann, man habe sich in eine Dreierkonferenz eingewählt?" Die Frage ist berechtigt. Denn nur die wenigstens Flatrateanbieter arbeiten mit einer öffentlichen Blacklist, teilen dem Kunden also mit, welche Nummern kostenpflichtig sind. Eine solche Blacklist hatte FlexFon erstellt, die Kunden jedoch nach deren Schilderung nicht automatisch mitgeteilt wurde, sondern erst nach intensivem Suchen zu finden gewesen sei. Auch die Nummern von Gellers Telemonster fanden sich hier. Nutzer, die bei FlexFon eine Flatrate gebucht, diese Liste aber nicht beachtet haben, erlebten eine böse Überraschung: Der Berliner Anbieter hatte eine spezielle Chat-Gebühr eingeführt. Die Anwahl der Nummern wurde also nicht mit normalen Kosten abgerechnet, sondern schlug mit stolzen 7,5 Cent pro Minute zu Buche.

Bisher nur kleinere Flat-Anbieter betroffen

Im Rahmen unserer Recherchen fiel eins auf: Betroffen sind offenbar nur Kunden kleinerer Anbieter. sipgate, nikotel und FlexFon wurden schon genannt, weiterhin fielen uns Ausschlussklauseln wie die erwähnten in den AGB von bellshare, 1click2, Vortel und simplyConnect. Ebenfalls nicht komplett flat ist der Tarif XXL Fulltime der T-Com. Das hängt allerdings nicht mit den hinter den Nummern geschalteten Diensten, sondern mit den Anbietern zusammen, bei denen die Anschlüsse geschaltet sind. Wie berichtet, dürfen zahlreiche Anbieter einen Interconnection-Zuschlag von 0,2 Cent pro Minute berechnen. Diesen gibt die T-Com an ihre Kunden weiter. Ein Anruf zu einem Dienst wie Telemonster im Netz von HanseNet kostet also 0,2 Cent pro Minute, der Phonecaster-Dienst hingegen wird pauschal abgerechnet, da er im Netz der T-Com geschaltet ist.