Navigation

Nokia: Internet-Tablet 770 im Bündel mit Navigationslösung

Mit dem 330 ist zudem ein reines Navigationsgerät verfügbar
Von Ralf Trautmann

Nokia versucht zunehmend, im Markt der Navigationssysteme Fuß zu fassen. So kooperiert der Handyhersteller jetzt auch mit der finnischen Firma Navicore [Link entfernt] bei entsprechenden Lösungen: Die Software der Navigationsspezialisten wird künftig als Komplettbündel mit dem bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Internet-Tablet Nokia 770 sowie einem GPS-Empfänger erhältlich sein, der sich mittels Bluetooth mit dem 770 verbinden lässt. Zielgruppe sind laut der beiden Unternehmen neben Autofahrern auch Fahrradfahrer und Fußgänger.

Nokia 770 Internet Tablet

Internet-Tablet
Nokia 770
Im Adressbuch des 770 gespeicherte Daten können direkt in der "Navicore Personal" genannten Software verarbeitet werden. Die Navicore-Lösung nutzt dabei das Kartenmaterial der Anbieter Navteq und Teleatlas [Link entfernt] , das bereits im 770 gespeichert ist. Zur Routenberechnung muss daher keine Internet-Verbindung hergestellt werden, diese ist lediglich für Updates erforderlich. Allerdings sind ausschließlich klassische Straßenkarten abrufbar, topographischen Karten wurden nicht integriert: Für Wanderungen oder Fahrradtouren ist das Gerät somit nur bedingt geeignet.

Die Navicore-Software kann zudem von bestimmten Dienstleistern , wie Hotels oder Restaurants, Kontaktdaten anzeigen, zum Beispiel die Telefonnummer oder die zugehörige Internet-Adresse, sowie den Internet-Auftritt direkt auf dem integrierten Browser darstellen. Das System greift dabei ebenfalls auf die Daten der Kartenhersteller zurück. Integriert ist auch eine Radarfallen-Liste, deren Einsatz jedoch in Deutschland nicht gestattet ist.

Das über ein Touchscreen mit einer Auflösung von 800 mal 480 Pixel bedienbare 770 enthält allerdings keine Handy-Funktionen. Die Verbindung ins Internet erfolgt entweder per WLAN oder über ein Handy mittels Bluetooth-Schnittstelle. Ist man online, können mit dem 770 aber auch VoIP-Telefonate geführt werden, Google Talk ist für die Internet-Telefonie bereits vorinstalliert.

Der Preis für das Paket bestehend aus dem Nokia 770, der Navigationssoftware und einem GPS-Empfänger soll bei rund 500 Euro liegen. Über welche Händler das Angebot vertrieben wird, steht noch nicht fest. Die Navicore-Software ohne Hardware ist für 199 Euro erhältlich und lässt sich mit Serie-60-, Serie-80- und Linux-Modellen nutzen.

Vorbild für weitere Geräte

Nokia selber sieht das 770 als Vorbild einer ganzen Serie neuer Geräte. Anders als bei PDAs, Smartphones und andere Geräten, wo der Internetzugang nur "Beiwerk" ist, sind die Internet Tablets für die mobile Internetnutzung entwickelt worden. Ari Virtanen, bei Nokia Vizepräsident Konvergenzprodukte und Multimedia, stellte auf der Konferenz VON Europe [Link entfernt] in Berlin die wesentlichen Funktionen dieser Geräte vor: Web-Zugang, E-Mail-Client, VoIP-Telefonie und weitere Mediendienste. Die offene Systemarchitektur, basierend auf dem Linux-Betriebssystem, hat seinen Angaben zufolge binnen kurzer Zeit bereits zu vielen Applikationen geführt. Eine weitere ist nun auch die Navigation.

Kfz-Navigation mit dem Nokia 330

Auto-Navigation:
Das Nokia 330
Zudem hat Nokia mit dem 330 ein reines Personal Navigation Device (PND) für Autos mit integriertem GPS-Empfänger vorgestellt: Das Gerät erlaubt die länderübergreifende Routenberechnung in Europa und zeigt die Ergebnisse auf dem 3,5 Zoll großen Display. Das 330 nutzt die Route-66-Software Navigate 7, die ebenfalls die Karten von Navteq, die auf einer 2-GB-SD-Speicherkarte abgelegt sind, verwendet. Die Routendarstellung erfolgt wahlweise in einem 2D- und 3D-Modus. Zudem ist ein Mediaplayer integriert, mit dem Musik und Videos abgespielt sowie Fotos betrachtet werden können. Das 330 soll noch in diesem Jahr erscheinen und rund 420 Euro kosten.