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Neuer Call-by-Call-Anbieter mit echtem Sekundentakt gestartet

Fonissimo scheint an die alten 3U-Zeiten anknüpfen zu wollen
Von Thorsten Neuhetzki

Sekundengenaue Abrechnung zu allen Gesprächszielen suchten Call-by-Call-Nutzer in den vergangenen Monaten und Jahren zumeist vergeblich. Diese Marktlücke scheinen die Anbieter nun erkannt zu haben. Vergangene Woche startete In-telegence seinen Anbieter 01021 neu und setzte dabei auf einen Sekundentakt, allerdings mit einem Verbindungsentgelt von 2,5 Cent. Nun startet ein weiterer, offenbar komplett neuer Anbieter seinen Dienst, der scheinbar an die alten Zeiten von 3U und seinem inzwischen abgeschafften Sekundentakt anknüpfen möchte.

Gespräche ins Festnetz werden bei Fonissimo, so der Name des neuen Anbieters mit der Netzkennzahl 01092, je nach Uhrzeit mit 2,49 bzw. 2,99 Cent pro Minute abgerechnet. Die teurere Preiszone gilt dabei montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr, die günstigere entsprechend abends und am Wochenende. Wer zu deutschen Mobilfunkanschlüssen telefoniert, zahlt für seine Gespräche rund um die Uhr 16,9 Cent pro Minute. Das ist zwar auf den ersten Blick mehr, als bei den derzeit absolut billigsten Anbietern mit knapp 11 Cent pro Minute, doch macht sich der höhere 01092-Minutenpreis vor allem bei kürzeren Gesprächen aufgrund seines günstigen Abrechnungstaktes schnell bezahlt. Ein 5-sekündiges Mailbox-Gespräch kostet beispielsweise nur 1,4 Cent statt 11 Cent. Auch ein Gespräch mit 70 Sekunden Länge ist über 01092 geringfügig günstiger: 19,7 statt 22 Cent.

Tarifansage kann vom Nutzer ein- und ausgeschaltet werden

Fonissimo bietet seinen Kunden auch eine Tarifansage an. Diese kann der Verbraucher jedoch, wenn sie ihn stört, auf Wunsch selber und kostenfrei ausschalten. Dafür muss er lediglich die Nummer 0800 01092 04 wählen. Soll die Tarifansage wieder aktiviert werden, so ist dieses dann über die 0800 01092 03 möglich.

Der Vergleich der Fonissimo mit der früheren 3U kommt nicht von Ungefähr. Geschäftsführer des neuen Anbieters, der rein rechtlich unter dem Namen Forester firmiert, ist Udo Graul. Graul war früher Vorstandsvorsitzender der 3U AG, als diese noch im Sekundentakt abrechnete. Er war 2004 aus dem Unternehmen ausgeschieden, nachdem sein Vertrag nicht verlängert wurde. Möglich, dass Graul nun wieder einen Anbieter nach dem Prinzip der 3U aufbauen will, der auf langfristig gültige Tarife im Sekundentakt setzt.