Jubiläum

Mobilfunk-Discounter: Was kommt als nächstes?

Zwei Jahre Mobilfunk-Discount
Von Marie-Anne Winter

Vor einigen Jahren schlossen sich die Eigenschaften "Prepaid" und "günstig" noch aus. Wer zu erträglichen Minutenpreisen vom Handy telefonieren wollte, musste sich die günstigeren Gesprächspreise über eine monatliche Grundgebühr oder hohe Mindestumsätze kaufen. Für Gespräche vom Prepaid-Handy in ein anderes Mobilfunknetz waren Preise von 50 Cent und mehr keine Seltenheit. Doch mittlerweile wechseln immer mehr Vertragskunden zu den Prepaid-Discountern, die ohne Grundgebühr und Mindestumsatz auch noch günstige Minutenpreise in alle deutschen Netze bieten. Wie wir bereits festgestellt haben, müssen die Discounter den Vergleich mit den etablierten Anbietern nicht scheuen. Anlässlich des zweiten Discount-Jubiläums möchten wir noch einmal einen Blick auf die Entwicklung in diesem Marktsegment werfen, das in den vergangenen beiden Jahren nicht nur mit sinkenden Preisen, sondern auch mit überdurchschnittlichen Zuwächsen aufgefallen ist. Ein Handy aus dem Tchibo-Angebot

Das erste Mobilfunk-Discountangebot in Deutschland kam zwar bereits im Oktober 2004 auf den Markt, als Kaffeeröster Tchibo seinen Prepaid-Tarif startete. Mit damals 35 Cent pro Minute in alle deutschen Netze war das ein attraktives Angebot, das im Vergleich zu den bisherigen Prepaid-Angeboten der etablierten Mobilfunkanbieter deutlich günstiger war. Die Kunden griffen zu: Bereits am ersten Verkaufstag gingen 20 000 Handys mit der Tchibo-Prepaid-Karte über den Ladentisch.

Der Durchbruch kam mit "einfach-einfach-einfach"

Doch den eigentlichen Startschuss für die Discount-Telefonie setzte die E-Plus-Zweitmarke simyo vor zwei Jahren mit seinem Prepaid-Angebot, das mit einem Einheitspreis von 19 Cent für Gespräche zum Festnetz und zu allen Mobilfunknetzen bot. Damit war ein "echtes" Discount-Angebot auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, das eine Lawine ins Rollen brachte. Nur wenige Tage nach dem simyo-Start legte simply nach und unterbot den simyo-Tarif mit einem Minutenpreis von 18 Cent - hiermit war eine neue Schmerzgrenze definiert. In der Folge kamen immer weitere Discount-Produkte auf den Markt, die sich in Minutenpreisen und sonstigen Konditionen kaum von einander unterschieden: Mobilfunk-Provider Die simyo-SIM debitel brachte mit debitel-light einen Discount-Tarif auf den Markt, mit Blau.de kam ein paar Wochen später dann ein Anbieter hinzu, der die Angebotspalette nicht nur mit einer neuen Farbe, sondern auch mit einem rechnerischen Minutenpreis von 17,9 Cent bereicherte. Mittlerweile hat Blau debitel-light geschluckt - erste Konsolidierungserscheinungen im Discount-Segment.

Nur wenige Tage nach Blau.de trat dann klarmobil auf den Plan, die Discount-Marke von mobilcom. Wie simply setzte dieser Anbieter auf die Kombination der Vorteile von Prepaid- und Postpaid-Karten. Interessant war und ist bei den Anbietern im Netz von T-Mobile die Möglichkeit, die bisherige Rufnummer mitzunehmen, während das bei den E-Plus-Discountern noch immer nicht möglich ist.

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Artikel aus dem Themenspecial "2 Jahre Mobilfunk-Discount"