Alternativen

Mobilfunk-Discounter für alle Lebenslagen

Günstige Angebote für Gespräche, Daten und den SMS-Versand
Von Ralf Trautmann / / Thorsten Neuhetzki

Hohe Kosten für die mobile Datenübertragung waren lange Zeit ein Argument gegen die Wahl eines Discount-Angebots. Die neuen Mobilfunkmarken sorgten zwar durch günstige Minutenpreise für Handy-Telefonate für sinkende Tarife auch bei den etablierten Netzbetreibern und Service-Providern. Die Datentarife orientierten sich allerdings an den Standard-GPRS-Preisen der jeweiligen Netzbetreiber - und diese sind noch heute ziemlich hoch.

Erst am 1. Februar 2007 - gut eineinhalb Jahre nach dem Start der ersten Billigmarken - senkten mit simyo, Blau.de und Medion Mobile die ersten Discounter ihre Datenpreise. Kostete jedes übertragene Megabyte noch am 31. Januar stolze 9 Euro, so wurde der Preis über Nacht auf 24 Cent gesenkt.

Damit bieten die drei Discounter im E-Plus-Netz nun den günstigsten Datentarif für gelegentliche Nutzung an. 30 MB Datenverkehr kosten bei simyo, Blau.de und Medion Mobile 7,20 Euro, während Datenpakete mit ebenfalls 30 MB Inklusivvolumen bei T-Mobile und Vodafone noch immer rund 10 Euro kosten. Lediglich o2 hat nach der CeBIT ebenfalls deutliche Preiskorrekturen vorgenommen. Bei dem Münchner Netzbetreiber bekommen die Kunden für 10 Euro nun 200 MB Inklusivvolumen.

Keine Mindestabnahme und Mindestlaufzeit

Schnelle UMTS-Datenübertragung auch bei Discountern Wer regelmäßig größere Datenmengen verbraucht, findet bei Discountern nach wie vor keinen passenden Tarif. So würden 200 MB Übertragungsvolumen bei simyo, Blau.de und Medion Mobile 48 Euro kosten - fast das fünffache dessen, was o2 für die gleiche Leistung berechnet. Vorteil ist aber, dass man sich an keine feste Abnahme eines Datenpakets binden muss, während die jeweiligen Optionen der Netzbetreiber in der Regel eine Mindestlaufzeit von drei Monaten haben und man so auch dann für das Datenpaket zahlt, wenn man dieses vielleicht gar nicht benötigt. Bei den Discountern wird dagegen nur das berechnet, was auch wirklich verbraucht wird.

Fair ist auch die Abrechnung im 10-kB-Takt. Noch bis vor wenigen Tagen hatten simyo- und Blau-Kunden den Nachteil, dass es bei den beiden Discountern keine U-SIM-Karten gab. Damit stand lediglich GPRS im GSM-Netz zur Verfügung. Seit letzter Woche gibt es diesen Nachteil nicht mehr. Bei Medion Mobile standen U-SIMs bereits zum Vermarktungsstart zur Verfügung, so dass die Kunden nun über UMTS mit einer Geschwindigkeit von bis zu 384 kBit/ im Internet surfen oder Downloads vornehmen können. HSDPA steht dagegen im von den Anbietern genutzten E-Plus-Netz nicht zur Verfügung.

klarmobil plant zeitbasierten Datentarif

Als erster Discounter im T-Mobile-Netz hat vor kurzem klarmobil einen günstigen Datentarif angekündigt. Dabei setzt das Unternehmen allerdings im Gegensatz zu den Konkurrenten im E-Plus-Netz auf ein zeitbasiertes Abrechnungsmodell. Genaue Preise wurden noch nicht bekannt gegeben. Die Abrechnung nach Online-Zeit mag für Kunden, die zum Beispiel bei Downloads innerhalb kurzer Zeit größere Datenmengen übertragen, besser sein als die Abrechnung nach dem Übertragungsvolumen. Zum Chatten und Mailen, wo man über einen längeren Zeitraum online ist, ohne große Datenmengen zu übertragen, ist das Modell dagegen völlig ungeeignet, da ständig der Gebührenzähler im Hintergrund tickt.

Vorteil des geplanten klarmobil-Angebots, dessen Starttermin noch nicht bekannt ist, wäre die Performance im T-Mobile-Netz. So hat die Telekom-Mobilfunktochter ihr gesamtes UMTS-Netz bereits mit HSDPA ausgestattet. In ländlichen Regionen steht vielerorts schon die GPRS-Erweiterung EDGE zur Verfügung. Bis Ende des Jahres soll EDGE nahezu flächendeckend zur Verfügung stehen.

Ebenfalls einen günstigen Datentarif anbieten will der vistream-Reseller sunsim. Das Unternehmen senkte schon Anfang April den Preis für jedes übertragene Megabyte auf 24 Cent. Dabei steht den Kunden auch UMTS zur Verfügung. Derzeit kann der Tarif allerdings nur für die WAP-Nutzung eingesetzt werden. vistream hat den GPRS-Internet-Zugang für seine Prepaidkarten nämlich noch nicht freigegeben. Der virtuelle Netzbetreiber kündigte auf Anfrage von teltarif.de nun an, dass dies technische Gründe haben und man voraussichtlich im Laufe des Juni soweit sei.

Artikel aus dem Themenspecial "2 Jahre Mobilfunk-Discount"