Themenspecial Senioren Silver Surfer

Der sichere Internet-Einstieg für Senioren

Die ersten Schritte: Schnupperkurse, Ausstattung, Anbieterwahl
Von Jörg Stroisch

"Als ich dann zur Fortbildungseinrichtung gegangen bin, um mal zu testen, was die für ein Programm bieten, wusste dort keiner Bescheid." Besonders vertrauenserweckend fand Herbert Müller das in der örtlichen Tageszeitung als "Internet für Senioren" beworbene Angebot nicht. Und in der Tat: Von der zahlungskräftigen Gruppe der so genannten "Silver Surfer" versprechen sich auch einige schwarze Schafe in der Weiterbildungsbranche schnelles Geld. Aber: Gleich den Laptop anschaffen und einen Telefonvertrag abschließen - das ist in vielen Fällen auch der falsche Weg. Der erste Schritt ist es, zu testen, was das Internet kann und ob man damit umgehen kann. Dazu sind Internetcafés gut geeignet, denn hier gibt für sehr wenig Geld eine sehr schnelle Internetverbindung. Und ein kleiner Kurs kann auch nicht schaden: Die örtliche Volkshochschule hat oft spezielle Angebote für Senioren im Programm - und ist ein unbestritten seriöser und günstiger Anbieter.

Wahl des richtigen Internetzugangs

Soll es künftig auch daheim ins Internet gehen, dann ist die Auswahl an unterschiedlichen Zugangsarten ins Internet groß und unübersichtlich. Zunächst der Computer, hier gilt die Regel: Je billiger, desto besser. Für einen "normalen" Durchschnittsnutzer ist ein Super-Computer völlig überdimensioniert. Der Rechner sollte als Minimalausstattung ein Betriebssytem (zum Beispiel Microsoft "Windows XP Home" oder "Vista Home Basic"), eine integrierte Netzwerkkarte und ein integriertes 56-K-Modem besitzen. Das ist eigentlich fast Standard und deshalb werden viele Computer diesen Anforderungen entsprechen. Solche Modelle gibt es ohne Monitor für rund 300 Euro.

Bleibt die Zugangsart: Mit dem integrierten 56-K-Modem kann der Silver Surfer zunächst relativ einfach über die analoge Telefonleitung ins Internet. Dazu wird das mitgelieferte Telefonkabel in den Steckplatz für das Faxgerät der eigenen Telefonbuchse gesteckt. Computer starten und fertig? Leider nein: Für die Einwahl ins Internet ist nun zunächst noch ein Telekommunikationsanbieter nötig. Besonders einfach geht das zum Beispiel mit der Software von T-Online oder AOL. Die Zugangs-Software wird häufig schon mit dem Computer mitgeliefert und ist vorinstalliert, sie muss dann einfach noch aktiviert werden. Weiterer Vorteil: Die Bedienung ist wirklich sehr intuitiv, es gibt gleich eine eigene E-Mail-Adresse dazu. Zudem lässt sich das System einfach mit schnellerer Technik aufstocken. Nachteil: Diese einfache Bedienung ist häufig mit einer monatlichen Grundgebühr erkauft.

Eine automatische und günstige Einwahl ins Internet ist auch mit unserer Software Discountsurfer möglich. Das kostenlos herunterladbare Programm listet verschiedene Internetzugänge samt Zugangskosten auf, stellt per Mausklick die Internetverbindung her und informiert den Nutzer automatisch über anstehende Preiswechsel. So können Sie jederzeit zum jeweils günstigsten Minutenpreis im Netz surfen. Wer die Internetverbindung manuell herstellen möchte, kann sich seinen Zugangstarif über unseren Internet-Tarifrechner heraussuchen. Hier erfahren die Nutzer nicht nur die Preise der günstigsten Zugangsangebote sondern auch die entsprechenden Einwahldaten. Wie Sie manuell die Internetverbindung aufbauen, erklären wir Ihnen auf verständliche Weise auf einer speziellen Infoseite.

Schneller ins Internet mit DSL

E-Mail-Flut, Foto: Symantec DSL ist das Hochgeschwindigkeitsinternet. Im Vergleich zum Schmalband geht hier das Surfen um ein Vielfaches schneller. Die Technik ist bereits etabliert, um den Kunden buhlen hier diverse Telekommunikationsfirmen mit immer geringeren Preisen. Durch die monatlichen Anschlusskosten von mindestens 17 Euro für den reinen DSL-Anschluss, zu dem in der Regel noch die Kosten für den Telefonanschluss und für den DSL-Zugang (Flatrate oder Volumentarif) kommen, rechnet sich DSL aber nicht für jeden Internetnutzer: Wer nur täglich kurz seine E-Mails abrufen und schreiben möchte, fährt mit einem Schmalband-Zugang günstiger.

Wer jedoch ohne Zeitbegrenzung und mit mehr Tempo im Internet surfen möchte, findet bei den DSL-Anbietern durchaus günstige Paketangebote: Alternative Anschlussanbieter wie Arcor oder Versatel bieten Pakete aus Telefon- und DSL-Anschluss sowie Pauschaltarifen fürs Internetsurfen und Telefonieren innerhalb des deutschen Festnetzes für 35 Euro im Monat an. Aber Vorsicht: Die Vertragsbedingungen unterscheiden sich hier gravierend. Beispielsweise darf bei der Deutschen Telekom nur ins Netz der Telekom kostenlos telefoniert werden. Die Grundgebühr beträgt hier für ein vergleichbares Paket auch schon 44,95 Euro pro Monat. Wer zu seinem bestehenden Telekom-Telefonanschluss DSL hinzubestellen möchte, finden bei den DSL-Providern wie etwa 1&1, freenet oder Tele2 Anschlüsse samt Flatrate-Zugang ab 17 Euro im Monat.

Für die Suche nach dem günstigsten DSL-Anbieter bieten wir ebenfalls verschiedene Tarifrechner und Tarifvergleiche an. Unser DSL-Rechner wirft Ihnen die günstigsten DSL-Angebote für Ihre Bedürfnisse aus, alternative Breitband-Zugänge wie zum Beispiel Kabelinternet finden Sie über unseren Breitband-Tarifechner. Aktuelle DSL-Flatrate-Angebote stehen auf unserer Übersichtsseite, zudem haben wir die neuen Telekom-Paketangebote mit denen der Konkurrenz verglichen.

Die Installation des Anschlusses

Technisch betrachtet ist nun die integrierte Netzwerkkarte (siehe oben) wichtig. Die Anbieter senden in der Regel die komplette restliche Technik mit der Vertragsunterschrift zu und erklären, wie dann diese zwischen Telefonbuchse und Netzwerkkarte des Computers verbunden werden müssen. Manche Anbieter bieten auch einen kostenpflichtigen Installationsservice an, in vielen Fällen kostet dieser Service rund 70 Euro. Für technisch weniger versierte Anwender zahlen sich die Zusatzkosten aus, denn durch die professionelle Installation sollte das Internet nachher auf jeden Fall einwandfrei funktionieren. Mehr zur DSL-Technik erfahren Sie auf unserer Infoseite.

Artikel aus dem Themenspecial "Senioren und Telekommunikation"