Praxis

Handy im Test: Das Sony Ericsson P1i

Das Smartphone P1i kann mehr, als seine äußere Erscheinung vermuten lässt
Von Björn Brodersen

Ein Handy, das mehr als herkömmliche Mobiltelefone kann, aber immer noch wie ein normales Handy aussieht. Gibt es nicht? Irrtum: Das P1i getaufte Smartphone von Sony Ericsson stellt nach Angaben des Herstellers eine neue Gerätegeneration dar. Das nur 17 Millimeter dünne Sony Ericsson P1i vereint Multimedia-Funktionen wie eine 3,2-Megapixel-Kamera mit Autofokus-Funktion, einen Musik- und Videoplayer und ein RDS-Radio mit Business-Anwendungen wie schnellem mobilen Internetzugang, Push-E-Mail, Quickoffice und einem Visitenkarten-Scanner. Wir haben uns den Alleskönner genauer angesehen.

Sehr bequem: Ein Scrollrad als Navigationhilfe

Sony Ericsson P1i

Das Sony Ericsson P1i
Bild: teltarif.de
Wer das 124 Gramm schwere und aufgrund des Formfaktors an das M600i erinnernde Sony Ericsson P1i das erste Mal in die Hand nimmt, muss sich erst einmal zurechtfinden. Und das liegt nicht nur daran, dass die grüne und die rote Taste zum Starten bzw. Beenden eines Telefonats fehlen. Das in einen Aluminiumrahmen eingefasste schwarze QWERTZ-Tastaturfeld mit doppelt belegten Tastenwippen wirkt überfrachtet, ebenso das Symbian-UIQ3-Menü auf dem Handy-Display mit seinen großen Icons. Dieser Eindruck hängt natürlich auch vom eigenen Geschmack ab, Multimedia-erprobte Sony-Ericsson-Fans dürften da sicherlich anderer Ansicht sein. Wer aber bislang beispielsweise nur weniger anspruchsvolle Handys oder Geräte mit Symbian Series 60 von Nokia genutzt hat, wird sicherlich mehr Zeit zum Kennlernen des P1i brauchen als ausgefuchste Smartphone-Profis. Allerdings kann man wie bei anderen Smartphones auch das Startmenü auf dem Sony Ericsson P1i den eigenen Wünschen entsprechend anpassen, beispielsweise durch Anlegen einer Schnellstartleiste mit bis zu 15 am häufigsten genutzten Optionen.

Wie es sich für ein echtes Multimedia-Handy gehört, besitzt das P1i ein berührungsempfindliches TFT-Display mit einer Bildschirmdiagonale von 6,6 Zentimetern, einer Auflösung von 240 mal 320 Pixel und 262 144 Farben. Ein weniger leistungsfähigeres Display würde dem Multimedia-Spaß auch abträglich sein, andere Geräte wie etliche Geräte der N- oder E-Serie von Nokia (zum Beispiel Nokia N95 oder Nokia E90) oder wie Motorolas selbsternanntes "Multimedia-Monster" Motorizr Z8 stellen inzwischen aber auch schon 16 Millionen Farben dar. Über dem Display befindet sich eine Kamera für Videotelefonate.

An die älteren Blackberry-Geräte erinnert das Scrollrad an der linken Gehäuseseitedes des P1i, zudem befindet sich hier eine weitere Zurücktaste zum schnelleren Navigieren im Menü. Sowohl das Scrollrad als auch die Navigationstaste können sich später allerdings eventuell auch als Achillesferse des Smartphones erweisen. Das zeigen jedenfalls die zahlreichen Reklamationen von defekten Geräten, die der Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) verzeichnete.

Weniger leicht gehen beim Sony Ericsson P1i die Zahlen- oder Texteingaben von der Hand, hier ist man ständig hin- und hergerissen, ob man dafür lieber die kleinen und eng aneinander liegenden Plastiktasten zum Tippen oder den Stylus für die Touchscreen-Eingabe nutzt - wirklich bequem ist keine der beiden Möglichkeiten. Für die leichtere Texteingabe bietet das P1i eine Wortvervollständigungs-Funktion, die dem Nutzer nach den ersten eingegebenen Buchstaben ganze Wort-Vorschläge macht.