Praxis

Handy im Test: Das Sony Ericsson P1i

Das Smartphone P1i kann mehr, als seine äußere Erscheinung vermuten lässt
Von Björn Brodersen

Erfreulich leicht von der Hand ging der Austausch von Musik- oder anderen Dateien zwischen Handy und PC über die mitgelieferte Software und das USB-Kabel. In puncto Einfachheit steht das Sony-Ericsson-System der Nokia Suite in nichts nach. Musik-Dateien lassen sich beispielsweise per Drag&Drop auf den Handyspeicher ziehen. Ebenso ist es möglich, E-Mails, Office-Dateien, Kontakte oder Kalenderinformationen mit den auf dem PC gespeicherten Daten zu synchronisieren. Für Word-, PDF-, Excel- oder Powerpoint-Dateien bietet das Sony Ericsson P1i eine Lesefunktion, mit Quickoffice können die Nutzer in sehr begrenztem Maße auch Dokumente erstellen. Für die Ablage von Kontakten, anderen Einträgen und Dateien stehen dem P1i-Besitzer knapp 160 MB zur Verfügung, der noch per Memory-Stick-Micro-Karte erweitert werden kann. Im Lieferumfang ist eine 512 MB große wechselbare Karte enthalten, was manchem Handybesitzer schon ausreicht.

Mobiles Internet und E-Mail

Sony Ericsson P1i

Für die mobile Datenübertragung unterstützt das Sony Ericsson P1i die Standards GPRS und UMTS, EDGE und HSDPA beherrscht das Gerät allerdings nicht - beide Datenturbos würden dem P1i eigentlich gut zu Gesicht stehen. Über die WLAN-Schnittstelle (802.11b-Standard mit einer Datenrate von bis zu 11 MBit/s und sowohl WEP als auch WPA und WPA2-Verschlüsselung) können die Nutzer auch an öffentlichen Hotspots Verbindungen ins Internet aufbauen. Zum Anzeigen der Internetseiten steht der Opera-Browser in der Version 8.65 bereit, er stellt HTML-Seiten entweder im Hoch- oder im Querformat dar und bietet eine Zoomfunktion, so dass entweder die Seiten in der Vollansicht oder nur Ausschnitte zu sehen sind. P1i: Webseiten im Querformat
Bild: teltarif.de

Auf der Startseite erscheinen neben Google-Suche angelegte E-Mail-Konten, zudem bietet der Browser die Optionen Verlauf, Lesezeichen und sichere Downloads. Für den mobilen E-Mail-Abruf unterstützt das Sony Ericsson P1i die Standards POP3 (Abruf einer Mail-Kopie) und IMAP (Laden der Mail vom Server). Der E-Mail-Abruf funktionierte in unserem Test sowohl über Freemail-Dienste wie GMX als auch mit Googlemail, auch bei größeren E-Mails. Push-E-Mail ist über Microsoft Direct Exchange möglich.

Auch Internet-Telefonate (VoIP) und das Chatten mit der kostenfreien Software Fring gelang im Test. Dabei kann auch für Internet-Telefonate zwischen den Übertragungswegen UMTS und WLAN gewechselt werden.

Das Urteil: Upgrade-Alternative für das Nokia 6680

RSS-Feeds auf dem P1i
Bild: teltarif.de
Das Sony Ericsson P1i überzeugte in unserem Test nicht nur wegen seiner umfangreichen Ausstattung: Das System arbeitete stabil, wenn teilweise auch etwas langsam. Die Lautstärke war in allen Situationen ausreichend, auch wenn man nicht zwischen vorangepassten Audioprofilen wählen kann. Das Display war mit hellen Themes auch im Freien bei Sonneneinstrahlung noch erkennbar. Und wir hatten auch nicht das Gefühl, das Handy allzu schnell wieder ans Ladegerät anschließen zu müssen. Der Hersteller gibt die Sprechzeit im GSM-Betrieb mit bis zu zehn Stunden an, im UMTS-Betrieb mit bis zu 3,5 Stunden.

Nicht wirklich nachvollziehbar ist die Entscheidung von Sony Ericsson, das Gerät ohne HSDPA- und EDGE-Unterstützung auszustatten. Weitere Minuspunkte: Es dauert seine Zeit, bis man sich mit dem überfrachteten Menü angefreundet hat, und Tippen auf der engen Tastatur macht keinen Spaß. Anhänger des Nokia-Communicators wird Sony Ericsson so nicht auf seine Seite ziehen. Anbieten würde sich das P1i aber zum Beispiel für die Nutzer des nicht mehr ganz aktuellen Nokia 6680. Ohne Mobilfunkvertrag kostet das Sony Ericsson P1i im Online-Handel rund 380 Euro, zu finden ist es auch bei Vodafone ab 130 Euro und bei o2 ab 100 Euro mit Vertrag.