Abbau

Stellenabbau bei debitel nach Talkline-Übernahme

Unternehmen will 2008 aber 200 Mitarbeiter mehr haben als heute
Von dpa /

Der Stuttgarter Mobilfunkprovider debitel plant nach den Übernahmen von Talkline und dug telecom einen umfangreichen Stellenabbau. Rund 400 der etwa 3 100 Beschäftigten stünden zur Disposition, sagte Vorstandschef Axel Rückert heute in Stuttgart. "Wir werden versuchen, doppelte Funktionen im gemeinsamen Unternehmen zu reduzieren." Betroffen sei vor allem die Verwaltung, von der einige Bereiche in den drei Standorten Stuttgart, Elmshorn und Oberkrämer (Brandenburg) neu gebündelt werden sollen.

debitel hatte im Juni die Übernahme des kleineren Wettbewerbers Talkline angekündigt und damit seine Marktführerschaft ausgebaut. Mit rund 13 Millionen Mobilfunkkunden haben die Stuttgarter mehr als doppelt so viele Menschen unter Vertrag wie der Rivale freenet (früher mobilcom). Um seine Position weiter zu festigen, plant debitel den Ausbau seines Filialnetzes.

Keine Notwendigkeit für Strategiewechsel nach Akquisitionen

In den kommenden zwei Jahren sollten durch die Expansion der Vertriebstochter dug, die debitel Ende vergangenen Jahres übernommen hatte, 600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sagte Rückert der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die personellen Auswirkungen des laufenden Stellenabbau-Programms würden damit mehr als ausgeglichen. 2008 werde debitel eher 200 Mitarbeiter mehr haben als jetzt.

Nach den Akquisitionen sieht Rückert keine Notwendigkeit für einen Strategiewechsel. "Mit über 20 Prozent Vermarktungsanteil stehen wir so da, dass wir uns im Wettbewerb langfristig behaupten können", sagte der Manager. Nur die Handy-Netzbetreiber T-Mobile und Vodafone haben in Deutschland mehr Kunden als debitel. Rückert erteilte daher auch weiteren Zukäufen eine Absage. "Wir müssen keine signifikanten Schritte unternehmen." Derzeit steht die Freenet AG zum Verkauf.