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E-Plus kämpft weiter mit Netzproblemen

Netzbetreiber plant Kapazitätserweiterung und noch günstigere Angebote
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Nicht nur durch die verstärkte Vermarktung mobiler Datendienste, sondern auch durch weiter sinkende Preise für Handy-Telefonate will E-Plus weiter wachsen. Wie berichtet erklärte der Chef des E-Plus-Mutterkonzerns KPN, Ad Scheepbouwer, die Tarife müssten noch günstiger werden. In Deutschland koste eine Handy-Minute im Schnitt 14 Cent und sei damit dreieinhalb Mal so teuer wie eine Minute im Festnetz.

Scheepbouwer geht davon aus, dass ein Fünftel der Deutschen nur noch mobil telefonieren werde, wenn die Preise stark sinken. Dabei nannte er eine Größenordnung von 8 Cent pro Gesprächsminute. Derzeit bietet E-Plus mit der Zehnsation einen Tarif an, bei dem die Minute in alle Netze 10 Cent kostet. Allerdings erwartet das Unternehmen einen Mindestumsatz von 10 Euro im Monat. Das und die Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren macht den Tarif weniger attraktiv. Zum 1. Oktober startet E-Plus eine neue Zehnsation-Variante, bei der zwar der SMS-Versand günstiger ist, dafür aber 10 Euro Grundgebühr anfallen.

Fonic und die Crash-Tarife überholen die Zehnsation

Mitbewerber von E-Plus haben die Zehnsation inzwischen überholt. Der o2-Discounter Fonic bietet mit 9,9 Cent einen ähnlichen Minutenpreis wie E-Plus an, verzichtet aber auf einen Mindestumsatz. Außerdem kostet die SMS bei Fonic ebenfalls 9,9 Cent, während bei der derzeit noch aktuellen Zehnsation 20 Cent je Kurzmitteilung berechnet werden.

Nicht zuletzt ist die Mailbox bei Fonic kostenlos. Dieses Feature war bei E-Plus früher ebenfalls Standard, wurde aber in fast allen neueren Vertragstarifen abgeschafft. Das ist insofern unverständlich, als Kunden, die sich für 24 Monate an den Anbieter binden, in diesem Punkt sogar schlechter gestellt werden als Prepaid- und Discounter-Kunden im gleichen Netz.

debitel bietet bei seinen Crash-Tarifen sogar einen Minutenpreis von 5 Cent in alle Netze an. Hier beträgt die Mindestlaufzeit aktuell sechs Monate. Die Kunden zahlen aber 2,95 Euro Grundgebühr und die SMS kostet - wie bei der Zehnsation - 20 Cent. Bleibt abzuwarten, ob und inwieweit E-Plus zum Weihnachtsgeschäft auf die neuen Konkurrenz-Angebote reagiert.

Flatrates auf Prepaid-Basis

Im Discount-Bereich gibt es bereits eine Reaktion auf neue Angebote der Konkurrenz: Wenige Wochen nach dem o2-Kooperationspartner Tchibo hat nun auch ALDI eine Handy-Flatrate auf Prepaid-Basis eingeführt. Diese ist zwar mit einem Monatspreis von 14,99 Euro etwas teurer als das Tchibo-Angebot (12,95 Euro), bietet dafür aber neben unbegrenzten Telefonaten ins Festnetz auch eine Community-Flatrate für Telefonie und SMS.