Mehrwert

Was ermöglicht mein Handy außer Telefonieren und Simsen?

Selbst Mittelklassegeräte bieten für manchen überraschende Funktionen
Von Ralf Trautmann

Neben Features wie Web- und E-Mail-Nutzung bieten Handys weitere Funktionen, die das Leben des Handy-Nutzers erleichtern können. Einige davon haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Akkulaufzeit erhöhen: Helligkeit reduzieren und verkürzen

Weitere einfach zu nutzende Funktionen bieten ebenfalls einen entscheidenden Mehrwert: Zum Beispiel lässt sich die Akkulaufzeit verlängern, indem die Dauer der Display-Helligkeit bei Nicht-Nutzung herabgesetzt wird. Bei Nokia-Handys ist dies über den Menüpunkt "System, Einstellungen, Telefon, Display, Beleuchtungsdauer" möglich. Darüber hinaus bieten Handys die Möglichkeit, die Display-Helligkeit zu reduzieren und so den Akku zu schonen: Beim Nokia N70 finden Sie diese Möglichkeit im selben Menü unter dem Punkt "Helligkeit", beim Sony Ericsson K800i unter "Einstellungen, Bildschirm, Helligkeit".

Kostenfreier Mehrwert: SMS-Zustellzeit verlängern

Eine weitere Einstellungs-Änderung erleichtert die SMS-Nutzung: Wird die Zustellzeit auf "maximal" erhöht, unternimmt der Server bei einem nicht ins Netz eingebuchten Empfänger länger den Versuch, die SMS noch zuzustellen, bevor sie gelöscht wird. Ob dies bereits so festgelegt ist, erfahren Sie zum Beispiel beim Sony Ericsson K800i unter "Nachrichten, Nachrichteneinstellungen, Gültigkeitsdauer", beim D990i unter "SMS, Sendeoptionen, Gültigkeit". Eine lange Zustellzeit kostet keinen Aufpreis und birgt auch sonst keine Nachteile, so dass hier problemlos auf die maximale Zeit gesetzt werden kann.

Trend zum Zweithandy: PIN vereinheitlichen, Gerät mit PIN sichern

Besitzer von mehreren Handys können sich das Leben erleichtern, indem Sie die PIN aller SIM-Karten vereinheitlichen: Dies lässt sich zum Beispiel beim N70 problemlos unter "System, Einstellungen, Sicherheit, Telefon und SIM" vornehmen, beim K800i unter "Einstellungen, Allgemein, Sicherheit, Sperren, SIM-Schutz" erledigen.

Mittels PIN sichern lässt sich nicht nur die SIM-Karte sondern auch das Gerät an sich. Diese Sperre aktiviert sich automatisch nach einer bestimmten Zeit. Zwar können dann noch Anrufe ganz normal entgegen genommen werden, zur Nutzung weiterer Funktionen muss das Handy jedoch über Eingabe des Codes entsperrt werden. Beim K800i ist die Konfiguration zum Beispiel unter "Einstellungen, Allgemein, Sicherheit, Sperren, Telefonschutz" möglich, beim N70 unter "System, Einstellungen, Sicherheit, Telefon und SIM, Sperrcode".

Nerven schonen: Die Mailbox abschalten

Auch Besitzer eines Handys wollen unter Umständen nicht immer erreichbar sein. Hier hilft zunächst ein simples Ausschalten des Gerätes, doch dann haben Anrufer immer noch die Möglichkeit, Nachrichten auf der Mailbox zu hinterlassen. Abhilfe schafft hier ein Ausschalten des Anrufbeantworters, zum Beispiel beim N70 unter "System, Einstellungen, Rufumleitung, Alle Sprachanrufe, Aufheben". Beim D900i ist dies unter "Einstellungen, Netzdienste, Anrufumleitungen" möglich. Alternativ können bei allen Handys hierzu so genannte GSM-Codes genutzt werden, die wie eine Rufnummer eingetippt werden.

Manuelle Netzwahl spart Kosten vor allem im Grenzgebiet

Wird das Handy eingeschaltet, sucht es sich das passende Netz automatisch und bucht sich in dieses ein. Dies ist in aller Regel sinnvoll, da der Nutzer nur über seinen eigenen Netzbetreiber telefonieren kann: Wer versucht, sich über die Funktion "manuelle Netzwahl" in das Netz eines anderen Anbieters einzubuchen, wird zurückgewiesen. Im Ausland ist mit der automatischen Netzsuche kein großes finanzielles Risiko mehr verbunden: Innerhalb der EU gilt die Beschränkung des Euro-Tarifs, außerhalb gelten meistens einheitliche Welttarife, so dass auch hier keine Kostenfallen entstehen. Bild: dpa

Die manuelle Netzwahl macht aber in einem besonderen Fall Sinn: bei Aufenthalt in einer Grenzregion, da hier sowohl ein inländisches wie auch ein ausländisches Netz zur Verfügung stehen. Bei der automatischen Netzwahl greift das Handy dann in der Regel auf das erstbeste Netz zurück, das es finden kann, und nicht unbedingt auf das günstigste. Der Wechsel ins ausländische Netz kann auch erfolgen, wenn das inländische Netz bedeutend schwächer ist. Beim Nokia N70 zum Beispiel findet sich der entsprechende Menüpunkt unter "System, Einstellungen, Netz, Betreiberwahl", beim D900i unter "Einstellungen, Netzdienste, Netzwahl".

Das Handy als Navigations-Hilfe

Handys können heutzutage auch Navigationsgeräte ersetzen. Hier stehen zwei verschiedene Lösungen bereit: Wer bereits zum Zeitpunkt der Handyanschaffung weiß, dass er eine Navigationsfunktion wünscht, kann auf einige wenige Geräte mit integriertem GPS zurückgreifen. Von Nokia sind hier zum Beispiel das N95 und der 6110 Navigator erhältlich, Samsung hat das SGH-i550 angekündigt und zudem sind verschiedene Smartphones zum Beispiel das TyTN II von HTC mit der Ortungshilfe ausgestattet.

Beim N95 lässt sich die Navigationsfunktion im Startmenü über "Karten" starten. Hier kann dann zum Beispiel mittels "Optionen, Routenplaner" unter Angabe von Start und Ziel der Weg ermittelt werden, der Nutzer wird dann wie bei jedem selbstständigen Navigationsgerät auch geleitet. Wie gut die GPS-Navigation mit den beiden Nokia-Endgeräten funktioniert, erfahren Sie übrigens in unserem ausführlichen Test.

Abseits dessen kann aber auch auf eine Software-Lösung gesetzt werden, bei der das Gerät mit einer so genannte GPS-Maus verbunden wird. Hier gibt es dann zwei Navigations-Varianten: Zum einen sind Lösungen wie das kostenfreie Nav4All verfügbar, bei der dann allerdings Entgelte für die Datenübertragung anfallen, da die Route auf einem Server des Anbieters berechnet wird. Die zweite Variante sind Lösungen wie Route66, bei der das Kartenmaterial auf dem Handy liegt und somit keine Datenübertragung notwendig ist. Eine ausführliche Übersicht über die Navigations-Varianten finden Sie in unserem Hintergrundartikel.

Fazit

Handys sind heutzutage wahre Multitalente und wer sich die Zeit nimmt, sein Mobiltelefon näher kennenzulernen, kann es zu einem wirklichen Helfer im Alltag umfunktionieren. Selbst Einsteigergeräte bieten mehr als Telefonie und SMS. Schauen Sie doch einfach mal in die Bedienungsanleitung Ihres Handys.