Navigation

Vielfältig: Routenplanung per Handy, Internet oder DVD

Im Mittelpunkt stehen die Informationen rund um die Landkarte
Von dpa / Anja Zimmermann

Navigationssysteme sind in den vergangenen Jahren wohl zum beliebtesten Accessoire im Auto geworden - ob mobil in Verbindung mit einem Taschencomputer, fest eingebaut in die Mittelkonsole oder als Anwendung auf einem Multimedia-Handy. Doch Routenplaner auf DVD oder im Internet erfreuen sich trotzdem noch großer Beliebtheit - zum Planen am heimischen Schreibtisch und zum Durchspielen der verschiedenen Routen. "Es gibt noch eine Fangemeinde", sagt Wolfgang Satzger, Leiter der Clubtouristik beim ADAC in München.

Noch vor wenigen Jahren waren die Routenplaner im Internet - ob von bekannten Anbietern großer Kartenwerke wie Falk, Michelin [Link entfernt] oder dem ADAC - nahezu revolutionär: Eine Strecke auszuwählen, eine alternative Route dazu, mit Informationen zu Baustellen, Mautangaben oder Sperrungen - das hat vorher viel Zeit in Anspruch genommen.

Aktuelle Staumeldungen über das Internet

Inzwischen können die Anwendungen viel mehr, als nur eine Strecke von Punkt A nach Punkt B zu berechnen. "Sie bieten wesentlichen Mehrwert", sagt Stefan Reister, Sprecher der Firma Jentro, die Handy-Navigationslösungen anbietet. Und sie sind auf dem Sprung in die Mobilität - also auf internetfähige Handys und Taschencomputer. Navigation werde in Zukunft eine Leistung sein, für die niemand mehr Geld bezahlt, sagt Reister.

Angaben über Hotels, Restaurants, Cafés, Kneipen, Theater, Tankstellen oder Apotheken - dies können wichtige zusätzliche Informationen sein. "Zudem können deutlich bessere und schnellere Verkehrsnachrichten dynamisch über das Internet gezogen werden." Diese sogenannte Connected Navigation, stellt nicht mehr die Landkarte in den Mittelpunkt, sondern die interessanten Punkte, die sich dahinter verbergen. Damit einher geht in vielen Fällen das "mapvertising": Anzeigen, die an diesen Punkten hinterlegt sind und zum Beispiel Hotels oder Restaurants anpreisen.

Mobile Routenplaner ergänzen das klassische Navi

Handys und mobile Taschencomputer gewinnen zwar mit dem Purzeln der mobilen Internetpreise an Bedeutung, sagt ADAC-Experte Satzger. "Aber das Eine wird das Andere nicht ersetzen, sondern ergänzen." Zudem sei das mobile Internet zwar in Deutschland inzwischen erschwinglich. Im Ausland allerdings werde das wegen der Roaming-Gebühren schnell ein teurer Spaß. "Da fährt man derzeit noch mit Navigations-Software oder -Geräten wesentlich besser." Zu diesen Programmen gehören neben den Programmen des Automobilclubs oder aus dem Hause Falk auch Silberlinge namens Map & Guide, tomtom oder der Navigon Mobile Navigator [Link entfernt] .

Größere Bedeutung in wesentlich kürzerer Zeit werden nach Wolfgang Satzgers Worten die sogenannten sozialen Netzwerke finden - ein klassisches Produkt des Mitmach-Internets Web 2.0. Dazu gehört etwa eine Applikation wie Qype, die es seit ein paar Wochen auch für den Mobilfunk gibt. Qype ist eine Suchmaschine, die Location Based Services anbietet. "Damit kann ich mich vor ein Restaurant stellen und sehen, ob es gutes Essen anbietet", beschreibt Gründer und Geschäftsführer Stephan Uhrenbacher.

Qype - eine lokale Suchmaschine

Hinter Qype, einer Wortschöpfung aus "Quality" und "Hype", steht die Gemeinde, die das Produkt zu dem macht, was es ist. Um Qype zu nutzen, wird ein Handy mit Internetverbindung benötigt. Ein Schlagwort eingeben, den Namen einer Stadt oder einer Straße - und schon erscheint auf dem Display eine Reihe von Daten. Bei Bedarf kann der Anwender die Bewertungen anderer Nutzer lesen. Qype enthält laut Uhrenbacher Informationen über mehr als 3 000 Städte. Etwa 1,5 Millionen Nutzer besuchen die Seite im Monat und fügen Inhalte hinzu.

Ebenfalls auf Adressen spezialisiert ist die Webseite "das-oertliche.de" der DeTeMedien. Auch diese Anwendung ist erweitert und mobil gemacht worden: Das ö-navi ist quasi ein Branchenbuch für das Handy, das wie ein Klingelton installiert wird und kontextbezogene Informationen liefert.

DVDs bieten viel Platz für Zusatzinformationen

Während die Informationen für die mobilen Browser abgespeckt und klein daher kommen müssen, ist auf den DVDs der bekannten Hersteller viel Platz für Zusatzinformationen. Das reicht von saisonalen Straßensperren, langfristigen Baustellen bis hin zu den Gebühren für Maut und Vignetten. Der ADAC hat auf seiner Software rund 14 000 Eintragungen zu Sehenswürdigkeiten in Europa, den Campingführer, den Skiguide sowie einen Hotel- und Restaurantführer integriert. Zudem bietet der Automobilclub für seine Software zahlreiche Schnittstellen - so kann etwa die zu Hause geplante Route auf zahlreiche mobile Navigationssysteme übertragen werden.