Kritik

o2 kritisiert Telekom und Netzagentur

o2: Kunden warten fast 40 Tage auf Umschaltung
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Der Mobilfunkanbieter o2 wirft seinem Konkurrenten Deutsche Telekom vor, sie stelle ihren Wettbewerbern zu wenig Leitungskapazität auf den letzten Metern zu den Endkunden zur Verfügung. o2-Deutschlandchef Jamie Smith sagte dem Handelsblatt: "Es dauert fast 40 Tage, bis die Telekom als Anbieter der letzten Meter Kabel bis in die Wohnzimmer unserer neuen Kunden freischaltet." Solche Wartezeiten seien völlig inakzeptabel, so die Münchener, die sich damit in die Riege der verärgerten Wettbewerber einreihen.

Von der Bundesnetzagentur komme in dieser Sache zu wenig Unterstützung, sagte Smith. "Die Netzagentur hält sich weitgehend raus", kritisierte er. Die Deutsche Telekom ist dazu verpflichtet, Wettbewerbern wie o2 ein Teil ihres Netzes zur Verfügung zu stellen. Über diese Vergabe wacht die Bundesagentur.

Um sich ein Stück von der Deutschen Telekom unabhängig zu machen, wolle o2 in Deutschland verstärkt in ein eigenes Netz investieren, sagte Smith. Bis 2010 gebe das Unternehmen zusammen mit seinem spanischen Mutterkonzern Telefónica 3,5 Milliarden Euro in Deutschland aus. "Der Großteil davon geht in den Netzausbau und davon wiederum der größte Teil in den Mobilfunk", sagte Smith. Außerdem prüfe das Unternehmen Zukäufe.