Briefwechsel

United Internet lässt bei freenet nicht locker

Dommermuth schreibt an Spoerr
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der Internet-Konzern United Internet lässt bei seinem Werben um den Telekommunikationsanbieter freenet nicht locker. Eine Sprecherin von freenet bestätigte, dass United-Internet-Chef Ralph Dommermuth einen Brief an Eckhard Spoerr, seinen Gegenpart bei freenet, geschickt hat. Zum Inhalt machte das Unternehmen keine Angaben. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet heute unter Berufung auf den Brief, Dommermuth fordere die Offenlegung der Finanzkennzahlen.

Um den Druck auf freenet-Chef Eckhard Spoerr zu erhöhen, schlage Dommermuth erstmals vor, die Übernahmepläne "gerne auch Ihren Aufsichtsräten persönlich vorzustellen". United Internet interessiert sich zusammen mit dem Mobilfunkunternehmen Drillisch für freenet. Die beiden Unternehmen halten zusammen bereits rund ein Viertel der Anteile. freenet plant seinerseits die Übernahme des Mobilfunk-Providers debitel, was United Internet ablehnt. Dommermuth drohte in dem neuen Brief der SZ zufolge, wenn freenet weiter an der debitel-Übernahme festhalte, könne er "auch persönliche Ansprüche gegen die handelnden Organmitglieder nicht ausschließen".

Voraussichtlich noch heute will der Freenet-Aufsichtsrat über einen Erwerb von debitel beraten. Eine Entscheidung soll laut Kreisen in den kommenden Tagen fallen. Spoerr gibt einer Übernahme von debitel den Vorzug vor einem Zusammenschluss mit United Internet und Drillisch. Dies hatte er auch am Mittwoch in einem Brief an Dommermuth unterstrichen.