Hintergrund

UMTS-Frequenzen von mobilcom und Quam werden versteigert

Auch E-GSM-Tauschfrequenzen kommen unter den Hammer
Von Thorsten Neuhetzki

Mit der Bekanntgabe, im Jahr 2009 eine Auktion für Frequenzen mit einer Bandbreite von 270 MHz in verschiedenen Frequenzbändern veranstalten zu wollen, stellt die Bundesnetzagentur den gescheiterten Mobilfunkanbieter Quam vor vollendete Tatsachen. Denn unter den zur Auktion angedachten Frequenzen befindet sich auch das Spektrum von 1930,2 bis 1940,1 MHz (Uplink) und 2120,2 bis 2130,1 MHz (Downlink), das im Rahmen der UMTS-Versteigerung an Quam ging.

Quam baute aber nie ein Netz auf und verstieß somit gegen die Vergabebedingungen. Die Frequenzen wurden in der Folge vom Regulierer wieder entzogen. Doch abgeschlossen ist das Verfahren noch nicht: Gegen den Widerruf der Frequenzen wurde Klage erhoben, die von dem Verwaltungsgericht Köln 2007 jedoch abgewiesen worden ist. Allerdings ist dieses Urteil noch nicht rechtskräftig, da hiergegen seitens Quam Rechtsmittel eingelegt wurden. Unproblematischer sind hier die Frequenzen, die seinerzeit mobilcom ersteigert hatte. Das Unternehmen hatte zwar begonnen, ein eigenes UMTS-Netz aufzubauen, hatte dieses jedoch dann an E-Plus verkauft und die Frequenzen zurückgegeben. Auch diese Frequenzen (1950,0 bis 1959,9 MHz und 2140,0 bis 2149,9 MHz) sind unter den zu versteigernden. Allerdings: Quam und mobilcom erhielten damals jeweils 2 mal 9,9 MHz (gepaart), versteigert werden nun vier Blöcke à 2 mal 4,95 MHz (gepaart). Auch die Frequenzbereiche 1900,1 bis 1905,1 MHz (ungepaart) und 2010,5 bis 2024,7 MHz (ungepaart) kommen zur Versteigerung.

E-GSM-Tauschfrequenzen von o2 und E-Plus sollen versteigert werden

Ebenfalls unter den Hammer kommen Frequenzen im Bereich um 1800 MHz, die o2 und E-Plus vor zwei Jahren zurückgeben mussten. Im Gegenzug bekamen sie damals Frequenzen im 900er-Bereich (E-GSM), die es ihnen aufgrund der Eigenschaften dieser Frequenzen ermöglichten, eine bessere Netzversorgung in der Fläche zu erreichen. Es geht dabei um die Bänder von 1730,1-1735,1 MHz gepaart mit 1825,1-1830,1 MHz sowie 1758,1-1763,1 MHz gepaart mit 1853,1-1858,1 MHz. Doch auch hier gibt es derzeit noch Klagen und Berufungsverfahren.

Ferner unter den Hammer kommen sollen die Frequenzen 2500 bis 2570 MHz und 2620 bis 2690 MHz in 14 Blöcken à 2 mal 5 MHz (gepaart) sowie 2570 bis 2620 MHz in 10 Blöcken à 5 MHz ungepaart. Dieser Bereich war bislang nicht genutzt oder wurde für Richtfunkanwendungen genutzt. Eignen würde er sich beispielsweise für WiMAX-ähnliche Anwendungen oder auch den neuen Mobilfunkturbo LTE.