Pläne

Boeing will Navigations-Satelliten für "Galileo" bauen

Boeing wäre dritter Bieter für das Projekt
Von ddp /

Der US-Konzern Boeing erwägt ein Angebot für den Bau der "Galileo"-Navigationssatelliten. "Boeing ist in laufenden Gesprächen in Hinblick auf eine mögliche Beteiligung am Galileo-Projekt involviert", sagte eine Sprecherin des Flugzeugbauunternehmens dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Damit wären die Amerikaner neben den deutschen Anbietern EADS-Astrium und dem Bremer Technologiekonzern OHB der dritte Bieter für das Projekt.

Eine definitive Entscheidung sei noch nicht gefallen, erklärte Boeing. Branchenkreise gehen dem Blatt zufolge aber fest davon aus, dass die Amerikaner Ende des Monats ebenso wie die deutschen Konkurrenten eine Interessenbekundung bei der EU einreichen werden. Ein konkretes Angebot dürfte dann folgen.

Die EU-Kommission schreibt das Projekt neu aus, nachdem der Aufbau über ein europäisches Industriekonsortium unter Beteiligung der EADS im vergangenen Jahr gescheitert war. Der Bau der 26 Positionssatelliten macht ungefähr ein Drittel des Gesamtetats des Konsortiums von bislang 3,4 Milliarden Euro aus. 2013 soll das System den Europäern neben GPS eine eigene Satelliten-Navigation ermöglichen.

Für die Ausschreibung gilt dem Bericht zufolge das EU-Wettbewerbsrecht, das auch Bietern außerhalb der Europäischen Union die Möglichkeit gibt, ein Angebot abzugeben. Die Amerikaner könnten zudem auf Gleichbehandlung pochen. Erst vor wenigen Wochen setzte sich nämlich der europäische Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern EADS gegen Boeing in den USA bei dem Auftrag zum Bau von 179 Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe durch.