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Nur 9 Prozent aller Handy-Gespräche unterwegs

Mobiles Telefonieren und Surfen findet daheim statt
Von Anja Zimmermann

Mobile Dienste werden auch immer häufiger zu Hause in Anspruch genommen. Zurzeit finden 42 Prozent aller Telefonate mit dem Handy in den eigenen vier Wänden statt. 30 Prozent entfällt laut einer Studie von Informa Telecoms & Media [Link entfernt] aufs Büro. Nur 9 Prozent aller Handygespräche werden wirklich mobil, also während des Autofahrens, in der S- oder U-Bahn sowie beim Laufen geführt. Die verbleibenden 21 Prozent aller Gespräche werden aus öffentlichen Umgebungen wie etwa Restaurants geführt.

Ähnlich wie sich das Telefonieverhalten vom klassischen Festnetz auf mobile Geräte verlagert, wird es in den kommenden Jahren auch mit dem Internet geschehen, prognostizieren die Marktforscher. Die Einnahmen der Mobilfunkanbieter sind im ersten Halbjahr 2008 den Angaben zufolge um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Entsprechende Geräte wie das iPhone von Apple oder das G1 von HTC fördern diese Entwicklung. Der Nutzer wolle aber nicht nur unterwegs den Komfort von UMTS-Geräten nutzen, sondern auch zu Hause auf der Couch.

In Wohngebieten, wo viele Menschen viele Geräte nutzen, kann dies zur Überlastung des Mobilfunknetzes und sinkenden Bandbreiten führen. Daher sollen so genannte Femtozellen zum Einsatz kommen. Eine UMTS-Femtozelle setzt auf dem heimischen Breitbandanschluss auf. Damit richten sich die Nutzer zu Hause oder im Büro ein eigenes kleines UMTS-Netz ein. Das stationäre Internet wird also nicht verdrängt, auch wenn das Internet auf mobilen Endgeräten Einzug ins eigene Zuhause erhält. Ziel der Mobilfunkanbieter soll sein, die Qualität der Sprachverbindungen über UMTS und die Datenverbindungen per HSDPA und HSUPA deutlich zu verbessern. In Deutschland gibt es bereits einen Pilotversuch mit Femtozellen, der von T-Mobile durchführt wird. Dadurch, dass der Datenverkehr der Femtozelle über den Breitbandanschluss abgewickelt wird, sinken für den Nutzer die Kosten für die Datenübertragung per UMTS. So sind auch ausführliche Daten-Sessions, das Surfen im Internet, Anschauen von Video-Clips und Herunterladen von Musik und Videos mit mobilen UMTS-Geräten möglich, ohne dass die Mobilfunkrechnung aus dem Ruder läuft.