Editorial: Meine Basisstation zu Hause
Ansätze, um Fest- und Mobilnetze miteinander zu vereinen und somit das Optimum aus beiden rauszuholen, gab es viele. Doch wirtschaftlich erfolgreich waren sie zumeist nicht. Als Beispiel seien mehrere DECT/GSM-Handys aufgeführt, insbesondere das Ericsson TH 668 (eingeführt 1999) oder das Sagem DMC 830 (eingeführt 2000). Dass es jeweils keine Nachfolgegeräte gab, zeigt schon, wie schlecht die Doppelgeräte angenommen wurden.
Auch das per W-LAN angebundene
VoIP/GSM-Handy iP1 von Freenet fand kaum
Käufer; einen Nachfolger gibt es auch hier nicht. Auch dem vergleichbaren
T-One der
T-Com war nur ein
kurzes Gastspiel vergönnt.
Wegen Erfolglosigkeit wurde dessen Vermarktung
eingestellt.
UMTS-Femtozelle DVG834GH zu Hause
Netgear
Und so hat die "Konvergenz der Netze" eine wechselhafte Karriere hinter sich: Vom Buzzword zu Zeiten der dot-Com-Blase zum Unwort und schließlich zum Wiederkehrer. Freenets Nutzen aus dem Konvergenz-Experiment hat jedoch wenig mit Konvergenz zu tun: Sie benutzten damals schon die Marke iPhone, haben daran also die älteren Rechte und können aktuell Apple auf der Nase herumtanzen, etwa, indem Sie auf der Domain iphone.de den Blackberry Pearl vertickern.
Wirtschaftlich erfolgreich waren von den Konvergenzdiensten vor allem diejenigen, die technologisch ganz auf ein Netz setzen und lediglich beim Tarif unterscheiden: In der Homezone telefoniert man abgehend zu niedrigeren Preisen und ist auch günstig unter einer Festnetznummer erreichbar. Anscheinend akzeptieren es die Kunden, dass sie mehr bezahlen, wenn sie weiter weg von zu Hause sind.