freenet-Chef Eckhard Spoerr droht die Absetzung

freenet-Chef Eckhard Spoerr könnte seinen Posten als Vorstandsvorsitzender schon bald verlieren. Das berichtet das Handelsblatt. Grund für die drohende Absetzung sei die Tatsache, dass die Großaktionäre Permira (25 Prozent der Anteile) und United Internet (26 Prozent) äußerst unzufrieden mit der Arbeit Spoerrs sind.

So habe es Spoerr bislang nicht geschafft, die DSL-Sparte von freenet zu verkaufen. United Internet hatte sich den Anteil an freenet vor allem deshalb gesichert, um Zugriff auf das DSL-Geschäft zu erhalten. Angesichts des von Spoerr zu hoch angesetzten Preises für die DSL-Sparte hat United-Internet-Chef Ralph Dommermuth allerdings kein Interesse mehr an einem Kauf.

Permira sucht bereits Ersatzkandidaten

Permira kritisiert vor allem den starken Verfall des Aktienkurses nach der Übernahme des Mobilfunkers debitel. Durch die Übernahme waren die Finanzschulden von freenet zuletzt auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Permira hatte Eckhard Spoerr daraufhin Empfehlungen zukommen lassen, um den Aktienkurs wieder zu steigern. Diese ließ Spoerr jedoch unbeachtet; stattdessen verließ debitel-Chef Oliver Steil wohl gezwungenermaßen das Unternehmen, obgleich Premira ihn als führende Figur für die debitel-Integration aufbauen wollte.

Dem Bericht zufolge sucht Permira bereits intensiv nach einem neuen Vorstands- und Aufsichtsratschef für freenet. Seien die richtigen Kandidaten gefunden, werde man eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen und die Absetzung Spoerrs sowie des Aufsichtsratschefs verlangen. Denn der freenet-Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Thoma hält trotz der schlechten Unternehmensergebnisse nach wie vor an Spoerr fest und will diesem noch bis Mai Zeit geben, um Erfolge präsentieren zu können. Für Spoerr könnte es nun eng werden. Denn Permira und United Internet bilden zusammen eine Mehrheit und könnten den Noch-Vorstand auf einer Hauptversammlung schassen.