Netbook-Helfer

Gratis-Programme machen mehr aus dem neuen Netbook

Die Mini-Laptops bieten im Auslieferungszustand kaum Zusatzprogramme
Von Jan Rähm

Der Weihnachtsmann war fleißig: Auf dem Gabentisch liegt noch ein funkelnagelneues Netbook von Asus, Lenovo, MSI oder einem der vielen anderen Netbook-Hersteller. Rasch ist es ausgepackt, der Akku eingesteckt und der Hauptschalter gedrückt. Nach dem Starten des Netbooks merkt jedoch der vom herkömmlichen Notebook verwöhnte Nutzer: Die Software-Ausstattung des Netbooks ist etwas ungenügend, vor allem wenn er ein Exemplar mit vorinstalliertem Windows bekommen hat. Während die Linux-Vertreter zumeist schon mit den wichtigsten Anwendungen ins Haus kommen, bringen die mit Windows bestückten Netbooks meist kaum zusätzliche Software mit. Wir zeigen in diesem Artikel verschiedene Möglichkeiten zur Erweiterung der Software-Ausstattung Ihres Netbooks auf.

Office & Co.

OpenOffice.org-Textverarbeitung OpenOffice.org-Textverarbeitung
Screenshot: OpenOffice.org
Netbooks mit vorinstalliertem Betriebssystem auf GNU/Linux-Basis werden in den meisten Fällen mit der Open-Source-Office-Suite OpenOffice.org ausgeliefert. Das kostenlose Office-Paket zeichnet sich durch seinen sehr großen Funktionsumfang aus, mit dem es sich auch nicht hinter Microsoft Office zu verstecken braucht. Zum Paket gehören je ein Programm für Textverarbeitung, für Tabellenkalkulation, für Präsentationen und eines zum Zeichnen. Doch hat OpenOffice.org einen Makel, der auch dem Microsoft-Pendant anhängt: Beide benötigen auf der Festplatte gehörig Platz und fordern im Betrieb viel Leistung. Auch ist ihre Benutzeroberfläche nicht auf die kleinen Bildschirme von Netbooks optimiert. So kann es vor allem bei Geräten mit Displays in 7 Zoll oder 9 Zoll sein, dass schon die Bedienelemente einen Großteil des verfügbaren Platzes einnehmen.

Die Konsequenz: Der Benutzer muss viel scrollen, die Arbeit kann nicht flüssig vonstatten gehen. Eine Alternative stellt ThinkFree [Link entfernt] dar. Diese Office-Anwendung ist für die kleinen Monitore von Netbooks und MIDs optimiert. Für beide Geräteklassen steht eine eigene Version bereit. Derzeit sind zwei Testversionen für Linux- und Windows-betriebene MIDs und Netbooks über die Herstellerwebsite verfügbar. Eine Version für Mac-Rechner soll später erscheinen. Die Kaufversion ist noch nicht erhältlich, auch Angaben zum Preis stehen noch aus.

Telefonieren und chatten

Der Klassiker der verbalen Kommunikation über das Internet ist wohl Skype. Die Anwendung kann kostenlos heruntergeladen werden und ermöglicht Gratis-Gespräche zwischen angemeldeten Benutzern. Anrufe ins Festnetz oder in Mobilfunknetze sind kostenpflichtig. Auch die in den meisten Netbooks verbaute Webcam wird von Skype unterstützt. So können sich die Gesprächspartner auch sehen, während sie reden. Skype ist dementsprechend ebenso gut für Netbooks geeignet wie für Desktop-Rechner. Einzig auf kleinen Geräten mit 7-Zoll-Bildschirmen wie im EeePC 701 gibt es kleinere Probleme: Die Dialoge zur Einstellung sind nicht komplett sichtbar.

Ebenfalls der Kommunikation dienlich ist der Instant-Messenger-Client Pidgin. Das Open-Source-Programm ist ebenfalls kostenlos erhältlich und beeindruckt durch die hohe Zahl an unterstützten Chat-Protokollen. So darf über Klassiker ICQ und MSN, aber auch über jüngere Protokolle wie Google-Talk und Jabber sowie über Exoten wie GaduGadu geplaudert werden. Allerdings fehlt der Anwendung für Windows und Linux die Unterstützung für Webcams, wie sie beispielsweise MSN nutzen könnte.

Lesen Sie auf der zweiten Seite: So sparen Sie Strom und lesen in Ihrem Netbook wie in einem Buch.

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