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Organisation: Handyfirmen sollen keine Metalle im Kongo kaufen

Käufe finanzieren offenbar indirekt bewaffnete Konflikte
Von AFP / Ralf Trautmann

Handy-Hersteller sollen nach dem Willen von Menschenrechtlern keine Materialien mehr aus den umkämpften Gebieten der Demokratischen Republik Kongo für ihre Mobiltelefone verwenden. Die Konzerne müssten ihre Lieferkette überprüfen, um auszuschließen, dass mit ihrem Geld bewaffnete Konflikte in dem afrikanischen Land finanziert würden, forderte die Organisation Global Witness heute in einer Erklärung zum Auftakt der weltgrößten Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona.

Untersuchungen der Organisation zusammen mit UN-Experten hätten ergeben, dass sich die wichtigsten bewaffneten Gruppen im Osten des afrikanischen Landes direkt aus dem Verkauf etwa von Zinn oder Tantal finanzierten. Diese Metalle sind wichtig für die Herstellung von Mobiltelefonen. Die Rekordhochs bei den Rohstoffpreisen im vergangenen Jahr hätten die Konflikte weiter angeheizt.

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo, an der Grenze zu Ruanda und Uganda, ist reich an Rohstoffen. Seit Mitte der 1990er Jahre erlebt die Region eine Folge von schweren bewaffneten Konflikten. Die Ausplünderung der Bodenschätze durch die Konfliktparteien ist immer wieder von Menschenrechtlern und den Vereinten Nationen angeprangert worden.

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